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Eisschmelze in der Antarktis: Nicht zu stoppen

Die Küste der Amundsen-See in der Westantarktis ist ins Gefahr: Die Basis der großen Gletscher wird zunehmend von warmem Meerwasser weggespült. (Foto: Hannes Grobe/wikimedia.commons, CC BY-SA 2.5)
Die Küste der Amundsen-See in der Westantarktis ist ins Gefahr: Die Basis der großen Gletscher wird zunehmend von warmem Meerwasser weggespült. (Foto: Hannes Grobe, CC BY-SA 2.5 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5  via Wikimedia Commons)

Die Eisschmelze in der Antarktis ist allseits bekannt, doch nun belegen gleich mehrere Studien, dass das Abschmelzen unumkehrbar ist. Warmes Wasser lässt den Halt der Gletscher immer geringer werden und löst so eine unumkehrbare Kettenreaktion aus.

14.05.2014 – Der Eispanzer der Westantarktis hat einen unumkehrbaren Rückzug begonnen. Die Gletscher haben den „point of no return“ bereits überschritten. Zu diesem Ergebnis kommen gleich zwei Studien von US-Forschern. In den kommenden Jahrhunderten werde so der weltweite Meeresspiegel um mehrere Meter ansteigen.

Ein Forscherteam der University of California in Irvine, darunter auch NASA-Experten, vermessen seit Jahren die Gletscher in der Amundsen-See in der Westantarktis, darunter die wichtigen Thwaites- und den Pine-Island-Gletscher. Diese gelten seit Jahrzehnten als besonders gefährdet, Denn sie haben ihren Halt auf dem Meeresgrund, wo ca. ein Grad warmes Wasser den festen Halt der Gletscher immer weiter wegspült. Das warme Wasser wird vermutlich durch Winde aus der Tiefe gezogen, die durch den Klimawandel verstärkt werden.

Bereits 31 Kilometer hat sich die Linie, wo die Basis des Pine-Island-Gletschers auf dem Meeresboden aufliegt, zwischen 1992 und 2011 zurückgezogen. Der Gletscher hat zunehmend keinen festen Halt sondern schwimmt auf dem Meer. Die Gletscher verlieren somit nach und nach ihren Halt und werden ins Meer rutschen. Die Frage ist offenbar nur noch, wann es soweit sein wird. Denn nichts könnte diese Gletscher noch stoppen, stellen die Wissenschaftler fest. Der steigende Meeresspiegel sorge außerdem dafür, dass noch größere Mengen warmes Wasser an die Haltepunkte der Gletscher gelangen – eine unumkehrbare Kettenreaktion.

Kein stabilisierender Mechanismus

Forscher der  University of Washington haben die Ergebnisse ihrer Kollegen mit einer anderen Methode nachgewiesen. Dabei stützen sie sich nicht auf die von den Experten aus Kalifornien gemessenen realen Veränderungen, sondern haben die Entwicklungen des Thwaites-Gletschers in einer Computersimulation für die vergangenen 20 Jahre nachvollzogen. Ihre Simulation für die Zukunft ist ähnlich düster: Es wird einen ungebremsten Rückzug des Eises geben. Man könne keinen stabilisierenden Mechanismus erkennen, der diesen Vorgang aufhalten könnte, so die Experten. Allerdings glauben die Wissenschaftler, dass im 21. Jahrhundert der Prozess noch langsam bleiben wird. Erst in 200 Jahren könnte der Rückgang der Gletscher rapide werden.

Auch Deutsche Wissenschaftler bekräftigen die Beobachtungen. Sowohl das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven als auch Potsdamer Forscher bestätigen solche Szenarien. Demnach sei sogar die stabilere Ostantarktis in Gefahr. cw


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