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ElektromobilitätEU fördert Batterieforschung mit 200 Millionen Euro

Batteriepack des Nissan Leaf (Foto: Mariordo / wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

Um die Batteriezellen-Produktion in Europa zukünftig zu stärken, fließen in den nächsten zwei Jahren fast 200 Millionen Euro in Forschungsprojekte. Dadurch sollen Unternehmen im Wettbewerb mit asiatischen Herstellern unterstützt werden.

17.10.2018 – In den kommenden zwei Jahren sollen knapp 200 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung leistungsfähiger Batteriezellen in Europa fließen. Das hat EU-Energiekommissar Maros Sefcovic laut Spiegel Online am Montag in Brüssel bekanntgegeben. Damit will die EU-Kommission verhindern, dass europäische Unternehmen bei der Produktion von Batteriezellen den Anschluss an die Konkurrenz aus Asien verlieren. Im kommenden Jahr soll nun zunächst ein Aufruf für Forschungsprojekte, die dem Batteriesektor zugeordnet sind, gestartet werden.

Die ersten 114 Millionen Euro stammen dann aus dem seit 2014 laufenden EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“, das insgesamt 80 Milliarden Euro schwer ist und das Ziel verfolgt, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. Es sei das weltweit finanzstärkste Förderprogramm für Forschung und Innovation, so das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Jahr 2020 läuft das Programm allerdings aus, weswegen dann weitere 70 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

E-Mobilität im Aufwärtstrend

Zurzeit erlebt die Elektromobilität in Europa insgesamt einen deutlichen Aufwärtstrend, weswegen die EU-Kommission auch ein weiteres Ansteigen der Nachfrage nach Batteriezellen erwartet. Bereits in diesem Jahr kam es dabei schon zu Lieferengpässen. Große Batteriezellenhersteller kamen im Frühjahr dieses Jahres nicht mehr mit der Herstellung von den entsprechenden Vorprodukten hinterher. Gelegen habe dies an der großen Nachfrage nach Heimspeichern und Großbatterien auf Lithium-Ionen-Basis.

Bisher kauften viele große deutsche Autohersteller die einzelnen Batteriezellen in Asien, um diese dann in Deutschland selbst zu großen Akkus für Elektroautos zusammenzubauen. Dadurch fürchtet man nun eine zu große Abhängigkeit der Autoindustrie von externen Zulieferern.

Chinesischer Batteriehersteller CATL erobert deutschen Markt

Da auch den asiatischen Unternehmen nicht verborgen blieb, dass die europäische Konkurrenz immer mehr den Anschluss verliert, entschied der chinesische Batterieproduzent CATL kürzlich in Deutschland eine eigene Produktion aufzubauen. In Thüringen entsteht deshalb eine Batteriefabrik, in die der größte Batterieproduzent Chinas bis 2022 stolze 240 Millionen Euro investieren will. Dadurch soll dann die europäische Autoindustrie leichter mit Stromspeichern versorgt werden.

Mit der großangelegten Förderung der Batterieforschung will die EU im Wettbewerb mit Asien nun aber wieder Boden gutmachen. Unternehmen könnten dann staatlich gefördert werden, wenn sie an einer „bahnbrechenden Technologie“ forschen. Dadurch ließen sich zunächst bis zu 100 Prozent aller Kosten abdecken. Ob das Förderprogramm dann auch die erwünschten Effekte erzielt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. jk


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