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Es ist zu warmFrühling beschert erneut Temperaturrekorde

Der Frühling 2018: zu warm, zu sonnig, zu wenig Niederschlag, trotz heftiger Unwetter. (Foto: pixabay.com, CC0 1.0)

Ein weiterer Monat voller Rekorde nennt der Deutsche Wetterdienst den Mai 2018, andere Meteorologen sprechen von einem ausgefallenen Frühling. Deutschland erlebt Dürre und heftige Gewitter zugleich, ein Zusammenhang mit dem Klimawandel liegt nahe.

04.06.2018 – Zunächst sah es so aus, als wenn es ein kalter Frühling werde würde, noch am 1. April lag in Mecklenburg-Vorpommern eine dicke Schneedecke. Der Winter wollte nicht loslassen. Dann der heftige Umschwung: Schon am 19. April wurde im Ruhrgebiet die 30-Grad-Grenze geknackt, der Frühling fiel schließlich aus und der „April-Sommer“ hielt Einzug. Meteorologen verzeichneten den wärmsten April seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen im Jahr 1881. Fast fünf Grad über dem langjährigen Durchschnitt, deutlich mehr Sonnenschein und weniger Niederschlag als gewohnt.

Heftige Gewitter und große Trockenheit sind kein Widerspruch

Die meisten Messstationen melden neue Rekordwerte.Auch der Mai bricht Rekorde. Heftige Gewitter und Starkregen mit teils erheblichen Schäden im Süden und Westen Deutschlands, große Trockenheit im Norden und Osten. Deutschland war ein zweigeteiltes Land der Extreme, nur eines war gleich: Es war im Mai verglichen mit den Jahrzehnten zuvor viel zu warm. Mit 16 Grad Celsius lag der Temperaturdurchschnitt um etwa 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, bestätigte der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen seiner 2.000 Messstationen. Damit war der Mai 2018 ähnlich warm wie im Jahr 1889, dem bisherigen Rekordhalter.

Obwohl der Monat kühl begonnen hatte, meldeten die meisten Messstationen schnell neue Rekordwerte. Die vermehrt auftretenden Extremwetterereignisse mit Rekordregenmengen veranlassen Experten dazu, einen Zusammenhang mit dem Klimawandel zu vermuten. Beweisen lässt sich dieser noch nicht, denn hierfür sind längere Beobachtungszeiträume notwendig. Allerdings: Unbestritten ist der globale Temperaturanstieg, zudem haben sich solche Extremsituationen hierzulande in den vergangen Jahren gehäuft, zum Beispiel in den Sommermonaten 2017, 2016 oder 2014. In diesem Jahr treten die Ereignisse bereits im Frühling auf.

Mitten drin in der Klimaerhitzung

Der Frühling wird kürzer und schroffer.Auch das ist ein Symptom der sich ändernden Bedingungen: Die Jahreszeiten verschieben sich oder werden – wie im Falle des Frühlings – kürzer und schroffer, sagen Klimaexperten. Je weiter man nach Osten komme, desto extremer die Ausprägung. Dieser Tage ist Brandenburg wieder einmal stark betroffen. Von Hitze und Dürre, obwohl das Bundesland mit seinen Sandböden ohnehin die trockenste Region Deutschlands ist.

„Wir sind mittendrin in der Klimaerhitzung. Im dritten Jahr in Folge treffen uns Ende Mai und Anfang Juni verheerende Unwetter. In vielen Orten hinterlassen sie eine Spur der Verwüstung. Verletzte Menschen und Schäden in Millionenhöhe sind die Folge“, kommentierte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid die erneuten Temperaturrekorde. cw


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