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Klimafolgekosten: Währung menschliches Leiden

Sturm
Der Taifun Haiyan zerstörte im November 2014 90 Prozent der Kokosnusspalmen in der philippinischen Provinz Leyte und verursachte dort nach behördlichen Angaben 10.000 Tote und mehrere Millionen Obdachlose. (Bild: Peggy_Marco / pixabay)

Dass der Klimawandel vom Menschen verursacht und dessen Auswirkungen gravierend sind, ist heute praktisch unbestritten. Weit komplexer und schwieriger ist es, die Kosten des Klimawandels zu bestimmen und zu berechnen. Vor allem dann, wenn es um die sehr weitreichenden gesellschaftlichen Folgen geht.

06.11.2017 – „Die Kausalität zwischen Emissionen und Temperaturveränderungen ist ziemlich gut verstanden. Es gibt in der internationalen Forschergemeinschaft praktisch niemanden mehr, der bestreitet, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht ist. Das gibt uns auch die Möglichkeit den Erwärmungsprozess aufzuhalten“, sagt Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Weitaus verzwickter und komplexer ist jedoch die Bestimmung der Kosten der Auswirkungen des Klimawandels. „Wenn es um die Kosten des Klimawandels geht, fragen die Menschen zu oft nur nach absoluten Zahlen, in Dollars oder als Prozent des Bruttosozialprodukts. Es muss aber um eine umfassendere Abschätzung der Folgen und um vielfältige Dimensionen wie Armut oder Ungleichheit gehen“, spannt Stéphane Hallegatte, Chefökonom der Global Facility for Disaster Reduction and Recovery (GFDRR) der Weltbank den Bogen.

Einfache Formeln gibt es nicht

Einfache Formeln zur Bestimmung der gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels gibt es allerdings bisher nicht. „Wir sind schon ganz gut darin, die biophysikalischen Folgen des Klimawandels wie Starkregen, Stürme, überflutete Flächen und die Häufigkeit von Dürren zu beschreiben und zu quantifizieren und zu sagen, wie viele Menschen davon betroffen sind. Der schwierige Schritt ist dann allerdings zu bestimmen, wie sich die Wettereignisse konkret auf ganze Gesellschaften auswirken“, sagt die promovierte Mathematikerin Frieler. So werden nach Erhebungen des Internal Displacement Monitoring Centers (IDMC) derzeit im Durchschnitt 25 Millionen Menschen pro Jahr weltweit von Naturkatastrophen vertrieben werden, der weitaus größte Anteil (86 Prozent) gehen dabei auf Wetterextreme zurück. Wie sie dann jedoch damit fertig werden, ob sie es schaffen für sich und ihre Kinder wieder anderswo eine Existenz aufzubauen oder wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren, ob sie Gesundheitsschäden davontragen oder nicht, ob es zu lokalen Konflikten zwischen Bevölkerungsgruppen kommt oder nicht, lässt sich nur schwer vorhersagen und quantifizieren.

Kosten für Menschen die fliehen müssen am höchsten

„Der Klimawandel ist ein zentraler Punkt für das Wohl der Menschen und die nachhaltige Entwicklung – die Kosten des Klimawandels könnten am höchsten sein für jene Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen“, sagt Koko Warner, Expertin für Migration bei der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) „In allen Fällen menschlicher Migration – sei es durch von Stürmen verursachte Vertreibung, das Ringen um eine klimasichere Existenzgrundlage, oder wenn die Rückkehr in die Heimat nicht mehr möglich ist die Suche nach bewohnbarem Raum – erfordert der Klimawandel einen neuen Grad der Widerstandsfähigkeit."

Nichtstun ist sicherlich am teuersten

„Die Wissenschaft zeigt, dass die aktive Begrenzung der globalen Erwärmung viel billiger ist, als einfach nichts zu tun. Nichtstun würde uns am Ende ein Vielfaches der rund zwei Prozent der globalen Wirtschaftsleistung kosten, die wir für die Klimastabilisierung aufbringen müssten“, sagt Hermann Lotze-Campen, Leiter des Forschungsbereichs Klimawirkung und Vulnerabilität am PIK. „In diesen Abschätzungen werden jedoch Kosten für Gesundheitsschäden und zusätzliche Todesfälle, von Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, und potenzieller Massenmigration, und nicht zuletzt die Kosten von anhaltender Armut noch gar nicht berücksichtigt“.

Bruttosozialprodukt ist nicht das Maß aller Dinge

Unbestritten ist, dass die Folgen des Klimawandels vor allem die Ärmsten treffen, meist in südlichen Regionen. „Naturkatastrophen halten oder bringen derzeit jährlich rund 26 Millionen Menschen in Armut“, so Hallegate. Bis zum Jahr 2030 rechnet die Weltbank mit einem Anstieg auf über 100 Millionen Menschen, wenn keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen werden. Das Bruttosozialprodukt (BIP) ist hierbei allerdings ein lückenhafter Indikator für die Quantifizierung der Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaften und Menschen, unterstreicht der Ökonom. Abgesehen davon, dass das BIP nicht alle Aspekte des menschlichen Wohlbefindens und von Lebensqualität abdeckt, gibt es ja enorme Unterschiede in der Wirtschaftskraft. So trifft selbst ein nur geringer Rückgang des BIP Menschen und Gesellschaften, die eh nur wenig haben mehr als Reichere. Dies gilt vor allem für das südliche Afrika, das nur drei Prozent zum weltweiten Bruttosozialprodukt beiträgt, jedoch besonders vom Klimawandel betroffen ist. „Das BIP ist nicht das Maß aller Dinge, auch nicht bei der Bestimmung der Klimafolgenkosten“, bringt es Frieler auf den Punkt.

Zunehmende Extremereignisse nicht ausreichend berücksichtigt

Abgesehen davon gibt es auch enorme Unterschiede in den Kostenschätzungen des Klimawandels in ökonomischen Modellrechnungen sowie in empirischen Abschätzungen. Entsprechend einem empirischen Ansatz reduziert sich das weltweite BIP bis zum Jahr 2100 durch die Klimafolgen um rund 23 Prozent, falls nicht gegengesteuert wird. „Hierbei wurde geschaut wie das BIP bisher mit Temperaturschwankungen korreliert und dieser Wert wurde dann in die Zukunft fortgeschrieben“, erklärt Frieler. Dagegen veranschlagen andere ökonomische Modellrechnungen, dass das BIP aufgrund des Klimawandels bis zur nächsten Jahrhundertwende um „nur“ fünf bis zehn Prozent zurückgeht. Hierbei wurden jedoch sehr vereinfachende Annahmen gemacht, so Frieler. Meist nicht ausreichend berücksichtigt seien hierbei auch die Auswirkungen zunehmender Extremereignisse, beispielsweise klimaverursachter Epidemien.

Der Wert eines Menschenlebens lässt sich nicht ökonomisch bestimmen

„Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass die tatsächlichen Kosten des Klimawandels höher sind als unsere bisherigen Prognosemodelle zeigen“, betont Frieler. Um die Kostenberechnung des Klimawandels voranzubringen, hält sie vor allem eine noch stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern, Ökonomen und Sozialwissenschaftlern für nötig. Den Wert eines Menschenlebens ökonomisch zu bestimmen wird jedoch nie klappen. Dies wird auch in Zukunft eine ethische Frage bleiben. Dies sollte umso mehr Ansporn sein, jetzt die Emissionen zu reduzieren, die Widerstandsfähigkeit der Menschen zu stärken und Anpassungsmaßnahmen auf der ganzen Welt auszuweiten, um menschliches Leiden möglichst zu verhindern. Hans-Christoph Neidlein


Kommentare

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Siegfried Marquardt 22.08.2018, 15:09:27

+100 Gut Antworten

Einige haben nichts begriffen!

Wenn man sich die Artikelüberschrift „Länder wollen Tempo beim Kohleausstieg drosseln“ und den Artikel selbst in der MAZ vom 21.08. 2018 auf Seite 1 zu Gemüte führt, dann könnte man vom Glauben abfallen! Man muss zur logischen Schlussfolgerung gelangen, dass einige Politiker absolut aus dem Jahrhundertesommer mit seinen extremen Temperaturen jenseits von 31 Grad Celsius über vier Monate lang und der extremen Dürreperiode nichts begriffen haben, sonst würden die Energieminister einiger Länder nicht auf solchen himmelschreienden Unfug kommen! Ja man muss beispielsweise dem Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg, Albrecht Gerber (SPD), die Fähigkeit und Kompetenz zum sachlichen und logischen Denken absprechen, wenn er meint „Mit einem vorzeitigen Ausstieg aus der Kohle ist niemanden gedient – auch dem Klima nicht“(Zitat). Welche Folgen hat denn dies für die Menschen und die Umwelt, wenn der Energiesenktor über 40 Prozent der CO2-Emission verursacht und wenn so weiter verfahren wird, wie bisher? Ganz einfach und logisch: Die Umweltschäden maximieren sich! Auf der Basis einer inferenzstatistischen Analyse der Daten der Münchner Rück(-Versicherung) aus dem Jahre 2004 (siehe „Die Zeit“ vom 05.01.2005, Buch Wissen Seite 6) gelangt man zu dem Ergebnis, dass in ca. 10 Jahren die Umweltschäden auf über 1,2 Billionen Dollar pro Jahr ansteigen werden. Als Resultat der inferenzstatistischen Analyse konnte folgende nichtlineare Regressionsfunktion, eine Polynomfunktion dritten Grades in der konkreten mathematischen Form von

KUS=0,004 t³-0,2t²+5,4 t+1 (1)

abgeleitet werden. Der Korrelationskoeffizient betrug dabei nahezu 1 und ist damit signifikant. Es besteht also ein extrem hoher Zusammenhang zwischen der Variablen KUS (Kosten der Umweltschäden) und der Variablen t (Zeit). Setzt man nun für t die Zahl 80 ein (2025) ein, dann erhält man

KUS= 0,004*80³ - 0,2*80²+5,4*80 + 1=1200 Milliarden $ =1,2 Billionen $ (2)

Das wird dann nicht mehr beherrschbar sein! Da braucht man keinen Faktencheck mehr anstellen. Interessant wäre noch zu erfahren, welche Kosten bisher durch den Klimawandel von 1955 bis 2015 verursacht wurden. Dazu muss man die obige Funktion (1) integrieren und die Zahlen 10 für das Jahr 1955 und 70 für das Jahr 2015 einsetzen. Man erhält nach Integration der Funktion (1)

70

KUS=│0,001x4-0,07x³+2,7x²+x│=14,2 Billionen $ (3)

10

Soweit zu einer kurzen Kosten-Nutzen-Analyse des Klimawandels.

Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

Siegfried Marquardt 01.12.2018, 12:34:40

+78 Gut

Es ist viel zu spät!

In der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 30.11.2018 wurde den Lesern offeriert, dass in Cottbus ein Klima-Kompetenzzentrum installiert werden soll, um Forschungen zu den Klimaveränderungen und CO2-arme bzw. CO2-lose Technologien zu befördern. Dies wurde in der MAZ durch die Umweltministerin (SPD), Svenja Schulze ganz stolz und euphorisch verkündet! Hierzu einige Gedanken durch den Autor: Und noch so ein Kompetenzzentrum! Vor Kompetenz können einige nicht mehr geradeaus denken und die ganze Kompetenz schlägt in Inkompetenz um! Um es unverblümt und knallhart zu formulieren: Es ist einfach viel zu spät – die Klimakatastrophe ist bereits für jedermann sichtbar und spürbar eingetreten und irreversibel. Sinnbildlich gesprochen rast der Zug (Die Welt) mit ungeheurer Geschwindigkeit auf den Abhang zu und es gibt kein Entrinnen mehr. Neueste Horrormeldung: Der CO2-Ausstoß hat sich im vergangenen Jahr um 52 Gt (G-Giga-Milliarden) erhöht und beträgt nunmehr insgesamt über 1,6 Tt (T-Tera- Billionen) seit der ersten industriellen Revolution mit der Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Die mittlere Lufttemperaturerhöhung der Atmosphäre beträgt derzeit +2 K (Kelvin) und wir bewegen uns auf 3 bis 4 Kelvin zu. Dies hat dann so seine unmittelbaren Konsequenzen direkt für die Infrastruktur und Versorgung der Menschen mit Wasser und Kraftstoffe (…), wie die Situation am Rhein und an vielen Talsperren in den ostdeutschen Ländern unmissverständlich verdeutlichen und zu beobachten ist: Es herrscht nahezu Ebbe im Schacht! Den Rhein kann man nun zu Fuß durchwaten und die Flussschiffahrt musste nicht nur dort eingestellt werden. Die Talsperren sind nur noch bis maximal ein Drittel mit Wasser gefüllt – an machen Talsperren liegt der Pegel sogar bei null. Andere Konsequenzen sollten hier nicht weiter diskutiert werden, weil sie einfach trivial nachvollziehbar sind (Intensitätszunahme und Zunahme der Anzahl von Stürmen, Hitzewellen, Sturmfluten, … ). Den Aufbau des Kompetenzzentrums für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (kurz: KEI) in Cottbus hätte man bereits vor ca. 30 Jahren initiieren müssen, da hätte man noch effektive Wirkungen erzielen können! Und was sollen die 2 Millionen, die in den Bundeshaushalt einbestellt wurden? Quasi ein Tropfen auf dem heißen Stein! Da kann man sich gerade einmal eine Mobile Umweltmessstation leisten und ein paar Mitarbeiter finanzieren. Hier wurde wieder einmal mit der heißen Nadel genäht! Und es ist nicht unbedingt sofort ein Kompetenzzentrum notwendig, wenn man den gesunden Menschverstand einschaltet und Sofortmaßnahmen ergreift: Sofortiges Abschalten aller CO2-Schleudern und wieder Hochfahren der AKWs! Übrigens: In der DDR hatten Forscher bereits an CO2-arme und CO2-lose Technologien gearbeitet. Diese Technologie hätte man ohne ideologische Scheuklappen einfach übernehmen können!

Siegfried Marquardt , Königs Wusterhausen

Siegfried Marquardt 13.09.2019, 21:46:51

+23 Gut

Nicht kleckern, sondern klotzen!

Das Verbot von Plastiktüten ab 2020 ist reine Alibi- bzw. Symbolpolitik! Denn es handelt sich dabei lediglich nur um 1 Prozent der produzierten Gesamtplastik. Auch die Reduzierung von Glyphosat auf den Feldern um 70 Prozent ist kein nennenswerter Beitrag, um die Landwirtschaft auf den erforderlichen Stand zur effektiven Bewältigung des Klimawandels zu bringen. Elektro-Skooter (sogenannte Tretroller) und E-Autos werden auch kaum einen nennenswerten Betrag zum Klimawandel liefern. Die Divise muss lauten: nicht kleckern, sondern klotzen! Denn der Hurrikan „Dorian“ vor der US-Küste bewies mit einer Spitzengeschwindigkeit von nahezu 360 km/h (gleich 100 m/s) was uns demnächst noch so blühen wird! Solche eine Geschwindigkeit und Energie hatte bisher noch nie ein Hurrikan auf dem Globus. Mitte, Ende der sechziger Jahre betrugen die Spitzengeschwindigkeiten von Wirbelstürmen über dem Atlantik auf Höhe von Florida USA noch ca. 150 km/h (rund 42 m/s). Demnach müsste sich die Erdatmosphäre weit über 3 K im Mittel erwärmt haben! (kann mit der Formel: 0,5*v²/R=τ belegt werden). Und in nordkanadischen Ort Alert nahe dem Nordpol betrugen die Lufttemperaturen im Juli dieses Jahres 21°C, wo sonst nur 3,4 °C vorherrschen (Differenz fast 18 K!). Auf Grönland ist die Oberfläche bereits zu 90 Prozent aufgetaut und es herrschen hier somit 0° C vor. 2012 sind 450 Milliarden Tonnen Eis auf Grönland abgeschmolzen. In diesem Jahr bereits 550 Milliarden Tonnen. Innerhalb von 5 Tagen sind auf Grönland vom 30. Juli bis zum 3 August 50 Milliarden Tonnen Eis in den Atlantik abgeflossen. Da brauch man kein großer Mathematiker zu sein, um zu prognostizieren, wann der 3 km dicke Eispanzer von Grönland abgeschmolzen sein wird. Und am Nordpol sieht es nicht besser aus! Solch eine große eisfreie Fläche gab es am Nordpol noch nie! Es besteht jetzt die reale Gefahr, dass das gesamte Klima der Erde irreversible kippt. Dann Gnade uns Gott! Aber wir haben da ja noch die freie, soziale Marktwirtschaft – die wird schon nach Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble Intension à la „Verbindung von Ökonomie und Ökologie“ in bewährter Weise und Form alles richten. Bis ein Zertifikathandel effektiv in 10 Jahren greift, sind die Messen allerdings schon gesungen!

Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

Siegfried Marquardt 20.09.2019, 09:22:32

+20 Gut

Das Klimapaket ist Alibipolitik und Augenauswischerei!

Das jüngst Donnerstag-/Freitagnacht (19./20.09.2019) beschlossene Bündel zur Eindämmung des Klimawandels soll rund 300 Mt an CO2 in Deutschland einsparen helfen laut diversen Medien. Wie ist die Bundesregierung denn darauf gekommen? Das Gegenteil ist der Fall – der Ausstoß von CO2 wird weiter zunehmen! Denn trotz dieses Maßnahme-Bündel gegen den Klimawandel verbleiben immer noch 1,2 Gt (Milliarden Tonnen) an CO2 in der Atmosphäre, die die Industrie, der Verkehr, der Energiesektor und die Landwirtschaft (….) über Deutschland in die Atmosphäre geblasen haben. Und die Gegenbilanz sieht noch düsterer aus: durch die vollkommene Substitution konventioneller Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch Kfz mit E-Antrieben werden alleine ca. 375 Mt CO2 (50.000 km*0,1,5 kg/km*50.000.000 = 375 Mt) zusätzlich in die Atmosphäre emittiert. Damit wurde nicht ein Gramm an CO2 eingespart, sondern eine zusätzliche negative Klimabilanz erzeugt! Durch die Substitution der konventionellen Ölheizungen durch Gasheizungen werden schätzungsweise eine Millionen t an CO2 zusätzlich produziert. Und auch die Gebäudeisolierung wird weiter CO2 produzieren. In zehn Jahren kommen nochmals 1 Gt hinzu! (mCO2= 0,83*e0,023*10≈ 1 Gt – Summe = 1,376 Gt). Und wann soll der Emissionshandel mit CO2-Zertifikate greifen bzw. funktionieren – in zehn oder zwanzig Jahren? Dann ist der Kampf um den Klimawandel absolut verloren, weil in 20 Jahren die Temperaturen weit über ∆τ= 4 K (Kelvin) angestiegen sind! Dann Gnade uns Gott! Schlussfolgerung: es ist mit sofortiger Wirkung ein Krisenstab gegen den Klimawandel in Deutschland zu installieren und bundesweit der Klimanotstand auszurufen.

P.S.: In der Sendung Donner, Dürre, Dauerbrände – Sommer der Extreme von rbb am Donnerstag, dem 19.09. wurde offeriert, dass 490 Tote aus dem Extremsommer 2019 in Berlin resultierten. Auf Deutschland hochgerechnet ergeben sich damit ca. 11.000 Tote. Aufgrund der CO2- und NO2 – Exposition werden jährlich über 44. 000 Todesfälle verursacht.

Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

Siegfried Marquardt 07.03.2020, 10:00:51

Der Klimawandel ist unumkehrbar!

Ob der Bestseller-Autor, Klimaaktivist und Ornithologe Jonathan Franzen mit seiner These Recht hat, dass die Erderwärmung und damit der Klimawandele im Gegensatz zu den Behauptungen der etablierten Wissenschaft und Wissenschaftler, nicht mehr zu stoppen ist und der Kampf gegen den Klimawandel verloren ist, belegt eindrucksvoll der Aufsatz „Gefahr: Tauender Permafrostboden“ auf Seite 7 der Wochenendausgabe der MAZ vom 22./23.02.2020! In Sibirien sind die Temperaturen bereits um ca. 4 K (Kelvin) auf einem Territorium von mehreren Tausend Quadratkilometer in den zurückliegenden 50 Jahren angestiegen! Wenn in Sibirien die Temperaturen um ca. 4 K in den letzten 50 Jahren angestiegen sind, dann dürfte im globalen Maßstab der Temperaturanstieg bereits weit über 2 K liegen! Und wenn der Permafrostboden in Sibirien, in Kanada und in Alaska beginnt effektiv aufzutauen, dann können wir nur „Gute Nacht und Amen“ sagen – die Welt wird dann in einer Methanexplosion enden. Im Übrigen besitzt Methan eine ca. 24 Mal klimaschädliche Wirkung, wie CO2, bevor es entflammt bzw. explodiert! Bis 2080 soll nach Meinung der russischen Wissenschaftlerin Jelena Parfjonowa (Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften in Krasnojarsk) der Permafrostboden um 25 Prozent schrumpfen (siehe Artikel zum Permafrostboden). Alleine auf das russische Territorium würden damit die unvorstellbare Menge von ca. 20 Pt=20*1015 t an CO2 und Methan (CH4) in die Atmosphäre gelangen! (Pt=Peta Tonnen = Billiarden Tonnen= 0,25*0,67*11*4 *1015≈ 20*1015 t=20 Pt=20 Peta Tonnen). Bereits seit 1860 (dies ist das wesentliche Datum der signifikanten CO2-Emission, die mit der ersten industriellen Revolution und der Verbrennung von Kohle und Öle begann und nicht 1880 mit der Klimaaufzeichnung) wurden ca. 1,6 Terra t (Billionen Tonnen) an CO2 in die Atmosphäre emittiert! Bis 2080 werden es 6,8 Tt zusätzlich sein, also plus fast 7 Tt sein (die Formel M= 0,83:0,024 *e0,024*t wurde über eine nichtlineare Regressionsanalyse und den Daten der Zeitung DIE ZEIT vom 06.12.207, Buch Wissen gewonnen). Nicht der Klimaaktivist und Buchautor, Jonathan Franzen erzählt Unsinn, sondern die Ausführungen des sogenannten Klimaexperten und Klimaforscher Stefan Rahmsdorf vom PIK sind teilweise unstrukturiert, unlogisch, schwammig und absolut nicht fundiert (nicht ein Faktum, nicht ein Datum – nur allgemeine schwammige Ausführungen). Von einem Wissenschaftler würde man mehr Substanzielle zur Thematik erwarten. Hingegen ist der Aufsatz zum Permafrostboden sehr fundiert und substanziell! Es stimmt – der Klimawandel ist unumkehrbar, alles andere ist ideologisches Geschwafel!

Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen


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