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Klimagipfel-Finale in Lima

Heute soll der Klimagipfel in Lima zu Ende gehen, es soll der Grundstein für den wichtigen Pariser Gipfel Dezember 2015 gelegt werden. In Geldfragen bewegte sich immerhin etwas – nur ein Tropfen auf dem immer heißer werdenden Stein, sagen Kritiker.

12.12.2014 - Prima Klima in Lima? Wie schon auf den vorhergehenden Konferenzen wird um verbindliche Vorgaben und Klimaschutzzusagen gerungen. Kurz vor dem geplanten Konferenz-Ende ist eine Einigung auf einen Kriterien-Katalog zu CO2-Minderungszusagen der Länder noch nicht geklärt, es könnte also wieder länger dauern. Ebenso verhandelt wird die sogenannte Lima-Vereinbarung, die vorgeben soll, mit welchen Kriterien die Länder bis Frühjahr 2015 ihre Klimaschutzziele für das Paris-Protokoll vorlegen müssen.

Die Entwicklungsländer sehen dabei die Industrieländer in der Pflicht, Anpassungsmaßnahmen zu finanzieren. Die Industrieländer wiederum wollen in punkto Minderungsziele auch die Schwellenländer verpflichten, denn die könnten nicht mehr als klassische Entwicklungsländer behandelt werden, da Energieverbrauch und daraus resultierend Emissionen stark steigen. Von Unwetterkatastrophen betroffene Länder könnten nun künftig auf Milliardenhilfen hoffen.

Beim grünen Klimafonds wurde die Grenze von zehn Milliarden Dollar geknackt, teilte Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal am vergangenen Mittwoch mit. Ab 2020 sollen die Zahlungen auf 100 Mrd. US-Dollar pro Jahr anwachsen. Wie diese Summen aufgebracht werden sollen, dafür gibt es aber noch keinen Plan. Der Fonds soll bei der „Anpassung an den Klimawandel“ helfen, also Schadensregulierung, zudem für den Schutz tropischer Wälder und beim Ausbau von Solar- und Windenergie.

Das sei nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein, kritisiert Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group. Bei einem Vergleich mit den Zahlungen, die die Erderwärmung befördern und den Schäden, die sie verursacht, werde schnell ersichtlich, dass dieser grüne Klimafonds nichts Entscheidendes für den Klimaschutz erreichen werde. „Denn nach jüngsten Schätzungen des United Nations Environment Programme (UNEP) werden die Kosten für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels von 2025 bis 2030 pro Jahr bis zu 150 Mrd. US Dollar betragen, ab 2050 bis zu 500 Mrd. im Jahr – und das allein in den Entwicklungsländern“, so Fell. Ziel müsse es vielmehr sein, private Geldströme viel gezielter umzulenken in die Erneuerbaren Energien und endlich weg von fossil-atomaren Energieinvestitionen.

Für den Schutz der Regenwälder will sich Deutschland besonders einsetzen und verspricht finanzielle Unterstützung. Geld ist gut aber nicht genug, Gesetze gibt es auch, doch schwierig ist deren Umsetzung – denn der Regenwald wird auch illegal von Holzfällern geplündert. Extreme Profite dürften Gesetzesbruch nicht rechtfertigen, findet der peruanische Umweltminister und Konferenzpräsident Pulgar-Vidal, ein erfahrener Umweltjurist, und versucht in Gesprächsrunden die Konflikte zwischen Bergbau-Unternehmen und der indigenen Bevölkerung beizulegen. Doch der Kampf ist vielschichtig und brutal. Dutzende Umweltschützer wurden in den letzten zehn Jahren in Peru ermordet, weil sie sich gegen die Abholzung stellten um den Regenwald zu schützen.

Die beiden Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß, die USA und China, haben nationale Klimaschutzziele angekündigt und damit ihre bisherige Blockadehaltung aufgegeben. China will den Anteil nicht-fossiler Energie bis 2030 auf 20 Prozent steigern. Allerdings wolle man erst 2030 mit einer Minderung klimaschädlicher Emissionen beginnen. Die nationalen Mindestziele festzulegen sei zu wenig, so die Experten, die Erderwärmung lasse sich so nicht auf das 2-Grad-Ziel begrenzen. Alle Länder müssten sich auf einen Überprüfungsprozess noch vor der Klimakonferenz in Paris 2015 einlassen, um über Steigerungsmöglichkeiten ihrer Reduktionsziele zu diskutieren. na


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