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Hohe Temperaturen in der ArktisMeereis-Ausdehnung erreicht historischen Tiefstand

Eisbaeren
Eisbären kommen in Bedrängnis. (Bild: ID 12019 / pixabay)

Erneut hat die Zunahme der Meereisflächen in der Arktis und Antarktis im Januar einen neuen Rekordtiefstand erreicht, zeigen aktuelle Daten. Dadurch müssen die Eisbären auf der Suche nach Futter inzwischen immer größere Strecken überwinden.

21.02.2018 – In der Arktis und Antarktis ist das neue Jahr direkt mit einem Negativrekord gestartet. An beiden Polen erreichte die Ausdehnung des Meereises im Januar einen historisch niedrigen Stand, zeigen aktuelle Daten des National Snow and Ice Data Center (NSIDC). Während die arktischen Eismassen die Vorjahreswerte in der Monatsmitte noch überstiegen haben, sanken sie gegen Ende Januar deutlich ab. Im Durchschnitt betrug die Ausdehnung des Meereises 13,06 Millionen Quadratkilometer. Verglichen mit dem Durchschnitt zwischen 1981 und 2010 sind das etwa 1,36 Millionen Quadratkilometer weniger. Damit wurde auch das Rekordtief im Jahr 2017 noch einmal eingestellt, wo das Polareis ebenfalls einen historisch niedrigen Tiefstand erreicht hatte.

In der südlichen Hemisphäre begann das Meereis nach dem 11. Januar langsam abzusinken, was zu dem zweitniedrigsten jemals registrierten durchschnittlichen Ausdehnungswert der Antarktis führte. Noch weniger stark wuchsen die Eismassen nur noch im Jahr 2017 an. Die Forscher beschreiben den geringen Eisumfang trotzdem als rätselhaft, da die Lufttemperaturen über dem Südpolarmeer zum großen Teil unter dem Durchschnitt lagen. Nur in einzelnen Gebieten herrschten leicht überdurchschnittliche Temperaturen.

Über dem Arktischen Ozean blieben die Lufttemperaturen in einer Höhe von rund 760 Metern über dem Meeresspiegel dagegen ungewöhnlich hoch. Fast in der gesamten Region lagen die Temperaturen mindestens drei Grad Celsius über dem Durchschnitt. Trotzdem summierte sich das durchschnittliche Wachstum des Eises im Januar noch auf etwa 37.000 Quadratkilometer pro Tag.

Eisbären kommen in Bedrängnis

Das schwindende Meereis hat dabei auch deutlich größere Auswirkungen auf den Fortbestand der Eisbären, als bisher angenommen. Das geht aus einer kürzlich erschienenen Studie hervor. So können die Raubtiere normalerweise leicht ausreichend Beute finden, bei eisfreien Bedingungen jedoch schnell in Schwierigkeiten gelangen. Zukünftig seien die Eisbären deshalb stressigeren Bedingungen ausgesetzt. Schon heute legen sie aufgrund des schwindenden Packeises weitaus größere Strecken zurück, um noch ausreichend Beute zu finden.

Dann müssen sie allerdings auch mehr fressen, um ihren höheren Energieumsatz noch decken zu können. Immer mehr Eisbären schaffen das heutzutage nicht mehr, wodurch sie erhebliche Mengen ihres Körpergewichts verlieren, so die Wissenschaftler. Deshalb warnen sie eindringlich davor, dass sich der Verlust von Meereis aus den Bestand der Bären auswirken kann. jk


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