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Mitmachen bei Klimaretter-Menschenkette

Ein Anwohner von Kerkwitz möchte sein Zuhause behalten und macht mittels Schildern deutlich, dass er nicht zwangesumgesiedelt werden will. (Bild: Lausitzer Klima- und Energiecamp)
Ein Anwohner von Kerkwitz möchte sein Zuhause behalten und macht mittels Schildern deutlich, dass er nicht zwangesumgesiedelt werden will. (Bild: Lausitzer Klima- und Energiecamp)

Eine bunte Kette aus engagierten Menschen soll am 23. August Polen und Deutschland über den Fluss Neiße miteinander verbinden. Die Umweltschutzorganisationen rufen alle, die sich gegen den Klimawandel und die Braunkohleförderung engagieren möchten, zum Mitmachen auf.

22.08.22014 – Eine bunte Klimaretter-Menschenkette soll über die Neiße führen und die beiden Nachbarländer Deutschland und Polen im Widerstand gegen den Braunkohletagebau verbinden. Die Umweltschutzverbände Greenpeace, Naturfreunde Deutschlands, BUND, Campact, Anti-Atom Berlin, Berliner Energietisch und weitere Organisationen rufen Engagierte zum Mitmachen an der internationalen „Humanchain“ auf. NATURSTROM wird als Ökostrom-Pionier der ersten Stunde ebenfalls vor Ort sein und für den Klimaschutz kämpfen. 

„Kanzlerin Merkel sieht weiter tatenlos zu, wie deutsche Kohlekraftwerke klimaschädliches CO2 ausstoßen und in der Lausitz sogar zusätzliche Braunkohletagebaue beschlossen werden“, sagt Susanne Neubronner, Energieexpertin von Greenpeace. „Ganze Landstriche werden zerstört, um den Klimakiller Braunkohle aus der Erde zu holen. Viele Menschen werden dafür zwangsumgesiedelt. Wir sehen dabei nicht tatenlos zu. Wir fordern einen Ausstieg aus der Kohle. Neue Tagebaue dürfen nicht genehmigt werden.“

Südöstlich von Berlin wird in der deutsch-polnischen Region Lausitz schon seit mehr als 100 Jahren Braunkohle gefördert. Mehr als 135 Orte wurden für die gigantischen Tagebaue bisher zerstört, die Menschen umgesiedelt und mehrere Milliarden Tonnen CO2 über die Kraftwerksschlote in die Atmosphäre geblasen. Die Regierungen von Sachsen, Brandenburg und Polen planen hier weitere riesige Kohlegruben. In Sachsen wurde erst im Frühjahr ein weiterer Tagebau von der schwarz-gelben Landesregierung beschlossen. Auch die rot-rote Landesregierung Brandenburgs gab im Juni grünes Licht für die Zerstörung des Ortes Proschim sowie Teilen der Stadt Welzow für den Tagebau Welzow-Süd II.

Tausende Menschen müssten dafür ihre Heimat verlassen, die Einhaltung deutscher Klimaschutzziele würde wie schon so oft zur Farce. Am 23. August hat jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit, als Glied der internationalen Menschenkette Farbe zu bekennen gegen weitere Tagebaue in der Lausitz. Die Kette wird quer über die Neiße führen und die von der Abbaggerung bedrohten Orte Kerkwitz (Deutschland) und Grabice (Polen) verbinden.

Die „Humanchain“, wie der englische Begriff lautet, ist auch gleichzeitig die Abschlussaktion und medienwirksamer Höhepunkt des Lausitzer Klima- und Energiecamps, das vom 16. bis 24. August eine ganze Woche lang im bedrohten Kerkwitz seine Zelte aufgeschlagen hat und zur Information und Vernetzung einer lebenden Protestbewegung in der Lausitz mit dem internationalen Kohlewiderstand beiträgt. Die Woche über hatten sich die Aktivisten über Workshops, Foren und Vorträge über Themen wie Energie, Wachstumskritik, Alternativen, gewaltfreien Widerstand oder Strukturwandel ausgetauscht und gemeinsam Exkursionen in der Energieregion Lausitz unternommen. Am Samstag heißt es, sich an die Hand zu nehmen. rr


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