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Neue Perspektiven für die Klimaforschung

Der Klimawandel lässt sich nicht mehr ganz aufhalten sagen Experten, aber bremsen, Forschung tue daher Not. (Foto: Pixabay free)

Der Klimawandel ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, die Folgen wahrscheinlich enorm und die Forschung dabei noch unzureichend. Das Deutsche Klima-Konsortium fordert deshalb neue Ansätze für die Klimaforschung bis 2025.

12.06.2015 ¬ Dass sich das Klima der Erde wandelt und Menschen die Hauptverursacher der Erwärmung seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sind, ist wissenschaftlich mittlerweile Konsens. Auf Einladung des DKK wurde zu dem „heißen“ Thema nun ein Positionspapier von über 80 Wissenschaftlern und Experten erarbeitet und diese Woche in Berlin vorgestellt. Es stellt einen Konsens der führenden Klimaforscher und Klimafolgenforscher dar und bestimmt drei zentrale Themenfelder, die in den nächsten zehn Jahren im Fokus von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik stehen sollten. Das Schließen von Lücken im Verständnis des Klimasystems, der Umgang mit Klimarisiken und die Rolle der Klimaforschung in der demokratischen Gesellschaft.

„Gerade die exzellent aufgestellte deutsche Klimaforschung hat in führender Rolle dazu beigetragen, dass dieser Erkenntnisstand heute weltweit anerkannt wird“, sagte der DKK-Vorstandsvorsitzende Professor Mojib Latif, Klimaforscher und Meteorologe, bei der Vorstellung des Positionspapiers. Doch trotz der enormen Fortschritte bei der Erforschung des Klimasystems gebe es noch erhebliche Verständnislücken. „Die vertiefte Erforschung der Prozesse im Klimasystem steht daher für die Klimaforschung weiterhin an zentraler Stelle."

Für eine Verbesserung des Systemverständnisses fordern die Klimaforscher im DKK-Positionspapier den weiteren Auf- und Ausbau von Klimabeobachtungssystemen. Zudem sei eine nationale Modellierungsstrategie notwendig, um Fehler der Klimamodelle zu verringern und vor allem regionale Klimavorhersagen sicherer zu machen.

Ein weiteres Projekt sei das nahtlose Vorhersagesystem, so die Experten, das von der klassischen Wettervorhersage über die kurzfristige Klimavorhersage bis hin zur Vorhersage des Klimas über Jahreszeiten, Jahrzehnte und schließlich sogar Jahrhunderte reichen solle. Eine Verlängerung der Wettervorhersage und ihre Verbindung zur kurzfristigen Klimavorhersage sei die bisher noch fehlende Verbindung, die eine Planung von Nahrungs-, Wasser- und Energieverfügbarkeit über längere Zeiträume und eine bessere Vorbereitung auf extreme Wetterereignisse erlauben würde.

Die Gesamtheit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels sind äußerst schwer abzuschätzen, auch für Klimaforscher – doch sei es wichtig, die Risiken, die durch die Folgen des Klimawandels entstehen, genauer identifizieren und charakterisieren zu können, so die Experten. Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft bräuchten hinreichend gesichertes Wissen, um sich an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel anzupassen und den Klimawandel gleichzeitig durch tiefgreifende Veränderungen zu begrenzen – wie das geht, wäre ja bekannt doch wird leider bislang nicht ausreichend umgesetzt. Die Wissenschaftler fordern daher sowohl eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Natur- und Sozialwissenschaftlern als auch eine transdisziplinäre Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. na

Das DKK-Positionspapier zum Herunterladen


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