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Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase beschlossen

Sieht gut aus, ist aber klimaschädlich: Elegant versteckte Klimaanlagen im Natursteindesign, immer schön kühl im Haus, auch im Hochsommer; Fluorkohlenwasserstoffe in Klimaanlagen tragen jedoch massiv zur weiteren Erderwärmung bei. (Foto: Nicole Allé)
Sieht gut aus, ist aber klimaschädlich: Elegant versteckte Klimaanlagen im Natursteindesign, immer schön kühl im Haus, auch im Hochsommer; Fluorkohlenwasserstoffe in Klimaanlagen tragen jedoch massiv zur weiteren Erderwärmung bei. (Foto: Nicole Allé)

Mit der Einigung zum Montreal-Protokoll hat die Weltgemeinschaft zugestimmt, aus der Produktion von klimaschädlichem HFC-Treibhausgasen schrittweise auszusteigen. Laut Umweltexperten könnte so die Erderwärmung um ein halbes Grad Celsius gemindert werden.

16.10.2016 – In der ruandischen Hauptstadt Kigali beschlossen die Vertreter von rund 200 Ländern die schrittweise Abschaffung von klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffen, die vor allem in Kühlschränken und Klimaanlagen zum Einsatz kommen. Das teilte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) vergangenen Samstag mit. Der vereinbarte globale Ausstieg aus den industriell erzeugten und besonders klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) sei ein wichtiger Schritt, um die Klimakrise einzudämmen, kommentieren Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender, und Annalena Baerbock, Sprecherin für Klimapolitik bei den Grünen.

FKW wurden als Ersatzstoffe für die ozonzerstörenden FCKW entwickelt. Diese sind zwar überwiegend chlorfrei und daher nicht ozonschädigend, gelten aber als um ein Mehrfaches klimaschädlicher als CO2. Damit die Einigung wirksam wird, sei es nun aber essentiell, dass die zugesagten Kürzungen der Industriestaaten ab 2019 auch wirklich eingehalten werden. „Deutschland, das bei der Initiierung des zugrunde liegenden Montreal-Protokolls zum Schutz der Ozonschicht maßgeblich war, sollte auch nun eine Vorreiterrolle einnehmen“, so die Grünen-Politiker. Neben dem eigenen Umstieg auf energieeffiziente und umweltfreundlichere Ersatzstoffe und -technologien sei eine intensive Kooperation mit Entwicklungsländern notwendig, um sie beim Ausstieg aus FKW zu unterstützen.

Die Vereinbarung sieht eine zeitlich gestufte Verpflichtung für Industrie- und Entwicklungsländer vor, um die Produktion und den Verbrauch von teilfluorierten Kohlenwasserstoffen zu senken. Für die Industrieländer ist laut Protokoll eine Verringerung um 85 Prozent vorgesehen, in einem vorgegebenen Zeitraum von 2019 bis 2036, für die Entwicklungs- und Schwellenländer eine Reduktion um 80 bis 85 Prozent im Zeitraum von 2024 bis 2047.

Als „Durchbruch im weltweiten Klimaschutz“ begrüßt auch Germanwatch den beschlossenen weitgehenden Ausstieg „Mit dieser Einigung kommen wir dem Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten, einen wichtigen Schritt näher“, sagt Manfred Treber, Klimareferent der Umwelt- und Entwicklungsorganisation. „Ohne diese Einigung wäre das Ziel wahrscheinlich nicht erreichbar gewesen.“ Experten gehen davon aus, dass durch den weitgehenden Ausstieg aus den fluorierten Gasen die Erwärmung bis zum Jahr 2100 um bis zu einem halben Grad Celsius geringer ausfallen könnte als bei einem „weiter wie bisher“.

Die Industrieländer verpflichteten sich, zusätzliche Mittel in den Multilateralen Fonds des sog. Montreal-Protokolls einzuspeisen. Die Industrien in Entwicklungsländern sollen beim Ausstieg unterstützt werden. Aus Sicht von Germanwatch sollten nun Kooperationen angestrebt werden, um in einigen Regionen eine schnellere Reduktion als vereinbart zu ermöglichen. Für die Umsetzung komme es zudem darauf an, dass die Staaten möglichst rasch mit dem Umstieg auf energieeffiziente und umweltfreundlichere Ersatzstoffe und -technologien beginnen. na


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