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KlimawandelRekord-Regenfälle und extreme Hitzeperioden

Bild von brennenden Bäumen an einem Waldhang, der sich in einem See spiegelt.
Starke Regenfälle begünstigten in Kalifornien zuerst den Zuwachs an Pflanzen, welche in der nun anhaltenden Dürreperiode Nährstoff für katastrophale Waldbrände sind. (Foto: Jeff Head / flickr.com, Public Domain Mark 1.0)

Weltweit nehmen Extremwetterereignisse bedingt durch den Klimawandel immer weiter zu. Während in Südostasien starke Regenfälle zu verheerenden Fluten führen, leiden Regionen wie Kalifornien unter Hitzerekorden. Auch Deutschland ist betroffen.

12.07.2018 – „Hitzeextreme verursachen Todesfälle, große Waldbrände und Ernteverluste – Gesellschaften und Ökosysteme sind an solche immer neuen Rekordtemperaturen nicht angepasst“, erklärt Dim Coumou vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Leitautor einer neuen Studie. Gemeinsam mit der Universidad Complutense de Madrid untersuchte das PIK monatliche Temperaturdaten aus 131 Jahren von mehr als 12.000 – von der NASA erhobenen – Punkten rund um die Welt. Die Wissenschaftler konnten aufzeigen, dass die beobachtete Zunahme der Temperaturrekorde, mit der erwarteten Zunahme – aufgrund der globalen Erwärmung – übereinstimmen. Diese war in den letzten 40 Jahren besonders stark.

Besonders die Menschen im bevölkerungsreichsten Staat der USA leiden zurzeit. Hitze und Trockenheit sorgen in Kalifornien in den letzten Wochen immer wieder für verheerende Waldbrände. Auch hat der Bundesstaat seit Jahren mit Wassermangel aufgrund der Dürreperioden zu kämpfen. Und die Anzahl neuer Temperaturrekorde wird in den nächsten Jahren noch zunehmen, wie die Forscher vom PIK und aus Madrid warnen.

Setzt sich die Erderwärmung wie bislang fort, wird die Anzahl neuer Monatsrekorde wohl zwölfmal höher liegen als ohne den menschengemachten Klimawandel. Und neue Rekorde ab 2040 werdeEine systematische Zunahme der Anzahl von Hitzerekorden durch den Klimawandeln dann nicht an heutigen Standards gemessen, sondern an extremen Temperaturen in den kommenden beiden Jahrzehnten. „Statistiken allein können uns nichts über die Ursache einzelner Hitzewellen sagen, aber sie zeigen uns eine große und systematische Zunahme der Anzahl von Hitzerekorden durch den Klimawandel“, sagt Stefan Rahmstorf vom PIK und Ko-Autor der Studie. Laut Rahmstorf zeigen die Untersuchungen klar auf, dass nur ein kleiner Teil der monatlichen Hitzerekorde aufgrund natürlicher Faktoren stattgefunden hätte.

Starke Regenfälle nehmen zu

Doch der Anstieg der globalen Mitteltemperatur verursacht nicht nur Hitzerekorde mit Dürreperioden, Wissenschaftler des PIK entdeckten in einer weiteren Untersuchung auch einen Aufwärtstrend von Starkregenfällen. Während sich noch bis 1980 die Häufigkeit von extremen Regen durch natürliche Faktoren erklären lässt, zeigen die Anstiege von Rekord-Regen-Ereignissen eine Zunahme von 12 Prozent, verglichen mit einem Szenario ohne Klimawandel. In Südostasien nahmen diese sogar um 56 Prozent zu. Besonders Japan ist akut betroffen. Ganze Regionen sind aufgrund von Starkregen und Erdrutschen verwüstet. Weit über 100 Todesopfer wurden bislang geborgen, Tendenz steigend.

Aufgrund der globalen Erwärmung kann die Luft mehr Wasser aufnehmen. Dieses mehr an Feuchtigkeit in der Luft wird bei kurzfristigen Regenfällen sturzartig freigesetzt. „Einer von zehn Rekord-Regen in den vergangenen dreißig Jahren ist nur durch den Einfluss der langfristigen Klima-Erwärmung zu erklären“, sagt Dim Coumou, der auch bei dieser Studie mitwirkte. Im letzten untersuchten Jahr, 2010, war es sogar einer von vier Rekord-Regenfällen.

Extremwetterereignisse auch in Deutschland

Und der Klimawandel – vor allem bedingt durch den Ausstoß von Treibhausgasen – führt auch in Deutschland zu unterschiedlichen Extremwetterereignissen. Der Nordosten des Landes litt in den vergangenen Wochen unter einer andauernden Dürreperiode. Dies führt vor allem zu Ernteausfällen in der Landwirtschaft. Gleichzeitig setzten plötzliche starke Regenfälle ganze Ortschaften im Südwesten des Landes unter Wasser. mf


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