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Wassermangel in Südafrika„Stunde Null“ in Kapstadt vorerst vereitelt

„50 litres a day keeps Day Zero away” lautet zurzeit das Prinzip für die Einwohner von Kapstadt. (Foto: Jeanine_BrandedWeb / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Auch wenn Kapstadt weiterhin von einem akuten Wassermangel bedroht ist, konnte der nahende „Day Zero“ durch massive Einschnitte beim Verbrauch vorerst abgewendet werden. Die Probleme bei der Wasserversorgung bleiben allerdings bestehen.

10.04.2018 – Vor wenigen Monaten hatte die Stadtverwaltung der südafrikanischen Hauptstadt noch vor der nahenden „Stunde Null“ gewarnt. Laut Prognosen sollten sämtliche Wasserreserven am 12. April vollständig aufgebraucht sein. Das wäre eigentlich übermorgen gewesen. Um die Katastrophe doch noch abwenden zu können, wurden in den letzten Monaten immer neue Restriktionen für den Wasserverbrauch beschlossen. Während die Einwohner zum Jahresanfang noch rund 87 Liter pro Person pro Tag konsumieren durften, waren es zuletzt nur noch maximal 50 Liter. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt der Wasserverbrauch pro Tag pro Person immerhin rund 123 Liter.

Nun gab es jedoch eine auf den ersten Blick erfreuliche Wende bei der Wasserkrise in Kapstadt: Der „Day Zero“ konnte vorerst vereitelt und auf das Jahr 2019 verschoben werden. Die immer schärferen Restriktionen haben anscheinend doch noch Wirkung gezeigt. Auch wenn das tägliche Ziel der Wasserverwendung von 450 Millionen Liter noch immer jeden Tag überschritten wird, leeren sich die Dämme zurzeit deutlich langsamer.

Trotzdem bleiben die strengen Auflagen zum Wassersparen auch weiterhin aufrecht. Immerhin ist der gesamte durchschnittliche Pegelstand der Dämme, die Kapstadt mit Wasser versorgen, wieder leicht gestiegen und betrug am 9. April 21,9 Prozent. Anfang Januar waren es noch etwa 31 Prozent. Der Theewaterskloof-Damm ist für einen großen Teil der gesamten Wasserversorgung zuständig und hatte nur noch erschreckende 10,5 Prozent seiner gesamten Kapazität.

„50 litres a day keeps Day Zero away”

Auch wenn Kapstadt damit zumindest kurzfristig seine Probleme mit der Wasserversorgung in den Griff bekommen konnte, bestehen die eigentlichen Ursachen weiter. Eine beständige Einschränkung des Konsums kann deshalb nicht langfristig als eine Lösung des Problems angesehen werden. Experten sind davon überzeugt, dass neben dem Klimawandel vor allem der stark gestiegene Wasserverbrauch durch die Zunahme der Einwohnerzahl zum Problem geworden ist, so das Nachrichtenportal IPS. Zwischen 1995 und 2018 habe sich die Einwohnerzahl Kapstadts von 2,4 Millionen Menschen auf 4,3 Millionen fast verdoppelt.

Trotzdem habe die Wasserkrise aber auch noch einige andere hausgemachte Gründe. 37 Prozent seines Wasser verliert Südafrika beispielsweise durch Leitungslecks, zeige ein Bericht der NGO GreenCape. So sei meistens ein schlechtes Wassermanagement für die Knappheit verantwortlich. jk


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