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KlimawandelWarmer Arktiswinter bricht alle Rekorde

In der Arktis herrschte in den letzten Monaten der wärmste meteorologische Winter, der jemals verzeichnet wurde. (Foto: Bernhard_Staerck / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

So warm wie in diesem Winter war es in der Arktis seit dem Beginn der Messungen noch nie. Durch ungewöhnlich hohe Temperaturen im Februar mit Werten über dem Gefrierpunkt schrumpfte die Eisdecke auf dem Nordpolarmeer zu einem weiteren Rekordtief.

12.03.2018 – Während in Deutschland gerade eine Kälteperiode mit oftmals zweistelligen Minustemperaturen zu Ende gegangen ist, herrschten in der Arktis zur gleichen Zeit immer wieder Plusgrade. Die Konsequenz daraus: Die Ausbreitung des Meereises war im Februar noch nie so klein, wie in diesem Jahr, so Forscher des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Mit knapp 14 Millionen Quadratkilometern verzeichneten sie den niedrigsten Durchschnittswert für die Eisfläche im hohen Norden seit dem Beginn der Satellitenmessungen.

„Allerdings nimmt die Eisbedeckung im Februar keineswegs von Jahr zu Jahr gleichmäßig ab, sondern schwankt erheblich“, erklärt der Meereisphysiker Marcel Nicolaus vom AWI. Über längere Zeiträume ergibt sich jedoch ein deutlicher Trend – die Eisdecke auf dem Nordpolarmeer schrumpft im Februar um durchschnittlich 2,75 Prozent pro Dekade. „Hinter dieser langfristigen Abnahme steckt eindeutig der Klimawandel“, sagt Nicolaus.

Eiskalte Polarluft in Europa, warme Luft über Grönland

Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass Warmlufteinbrüche in der Arktis nicht nur immer häufiger vorkommen, sondern auch an Intensität zunehmen und weiter nach Norden vordringen. So schwenkte der Polarwirbel im Februar 2018 über Grönland besonders weit nach Norden, wohingegen er über Europa weit nach Süden reichte. Dadurch wurden ein Hochdruckgebiet über Skandinavien und ein Tief über Grönland praktisch eingeklemmt und eiskalte Polarluft konnte auf kürzestem Weg weit in den Süden Europas vordringen. Über Grönland konnte hingegen warme Luft weit nach Norden ziehen und dort das Anwachsen der Eisdecke auf dem Nordpolarmeer deutlich bremsen.

Damit herrschte in der Arktis der wärmste meteorologische Winter, der jemals verzeichnet wurde. Im Durchschnitt lagen die Temperaturen knapp unter fünf Grad Celsius über dem Normalwert. Im Februar war es im Kernbereich der Arktis sogar mehr als fünf Grad Celsius, in mehreren Regionen über zehn Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt zwischen 2004 und 2013. Das zeigen aktuelle Daten des Polar Portals, einer dänischen Forschungseinrichtung der Arktis. jk


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