09.12.2021 – Die Huhuteni leben tief im Regenwald. Sie gehören zu den wenigen noch intakten indigenen Gemeinschaften im Amazonaswald und sind bekannt für ihre schamanischen Heilkräfte. Einer der letzten Jaguarschamanenlehrlinge ist Dzuliferi Huhuteni. Seine Einblicke spiegeln das Leben zwischen alter Tradition und westlicher Moderne vor dem Hintergrund der zunehmenden Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes.
Indigene Völker arbeiten seit Jahren gegen die radikale Abholzung ihrer Welt. Der Sohn des Schamamen zeigt jedoch nicht den Kampf gegen vorrückende Holzfäller, sondern vermittelt subtile Einblicke in das Leben von Menschen, die im Einklang mit ihrer Umwelt leben. Sie sind Naturschutzexperten, auch, wenn sie sich selbst nicht so nennen. Ihr Umgang mit dem Wald ist eingewoben in eine Welt von Geistern und Seelen, mit der sie umzugehen wissen. Das Klima schützen sie damit wirksam für uns alle.
Für das Buch hat Huhuteni mit Zeit-Autor Thomas Fischermann zusammengearbeitet. Fischermann ordnet im letzten Kapitel die Erzählungen Huhutenis in unser westliches Konzept von Klimaschutz ein und beschreibt einen klaren Zusammenhang zwischen intakten indigenen Kulturen und der Erhaltung des Regenwalds im Amazonasgebiet. Die Bereiche des Regenwaldes, in denen sie leben, weisen oft sogar bessere Bodenqualität und eine größere Biodiversität auf als der Rest des Waldes. Wo die Kultur zerstört wurde, verschwindet hingegen auch der Wald. Dem wideraufflammenden Schamanentum wohnt so ein Aktivismus inne, der nicht vom Schutz des Amazonas-Regenwaldes zu trennen ist.
Der Sohn des Schamanen ist das zweite Buch von Zeit-Autor Thomas Fischermann, der in seinem Debüt Der letzte Herr des Waldes bereits den Kampf Indigener gegen die Entwaldung porträtierte.
Der Sohn des Schamanen. Die letzten Zauberer am Amazonas kämpfen um das magische Erbe ihrer Welt.
Thomas Fischermann, Dzuliferi Huhuteni
Hardcover, Wilhelm Heyne Verlage, München 2021, 304 Seiten
ISBN: 978-3-453-21823-9
20 Euro