05.09.2022 – Der schlechte Zustand unserer Wälder ist zum einen im Klimawandel begründet, zum anderen aber auch in unserem Umgang mit dem Wald. Lange Zeit war er für viele lediglich eine Art Holzfabrik, seine Funktion als wichtiges Ökosystem wurde kaum wahrgenommen. Nach drei Dürresommern, Borkenkäferplagen und Kahlschlägen ist die Situation in einigen Teilen Deutschlands brenzlig. Anderswo hingegen entdeckt Gerald Klamer fast schon urwaldartige Zustände, die Hoffnung geben, dass unsere Wälder noch nicht verloren sind.
Klamer trifft auf Förster, Bürgerinitiativen, Wissenschaftler und andere Waldfreunde und erfährt, wie die Forstwirtschaft den Wald stärken kann. Er berichtet von Wäldern, die schon über Jahrzehnte mit verschiedenen Methoden nachhaltig bewirtschaftet werden und wahre Refugien haben entstehen lassen. Die Förster schildern Erfahrungen und Praktiken für einen gesunden Wald, wie zum Beispiel große Abstände für Rückegassen und verschiedene Methoden bei der Waldverjüngung. Was man unter einem Holzvorrat im Wald versteht und warum dieser wichtig ist, wird ebenso erklärt wie viele andere Zusammenhänge.
Wer Anregungen für die nächste Waldwanderung sucht, kann das Buch gut als Nachschlagewerk benutzen. Die einzelnen Wälder sind im Inhaltsverzeichnis nach Bundesländern geordnet und somit leicht auffindbar. pf
Der Waldwanderer
6000 Kilometer durch Deutschland – was wir jetzt für unsere Wälder tun können
Gerald Klamer
Paperback, Malik im Piper Verlag 2022, 256 Seiten
ISBN 978-3-89029-566-4
18 Euro