02.05.2018 – Wo gerade in Ballungsräumen dringend Wohnraum benötigt wird, soll man das Bauen unterlassen oder gar verbieten? Ja, sagt Autor und Architekt Daniel Fuhrhop, und plädiert für die Sanierung. Denn mit Blick auf eine bessere Energiebilanz fällt heutzutage oft die Entscheidung für Abriss und Neubau statt energetischer Sanierung. Fuhrhop hält das für einen Trugschluss und nennt Gründe. Denn die Energiebilanz spreche umso mehr für eine Sanierung, je mehr Aspekte sie berücksichtige, die andernorts oft vergessen werden. Häufig werde nur der Betrieb eines Gebäudes, vor allem der Verbrauch an Heizenergie betrachtet. Die Energiebilanz ändert sich aber schnell zugunsten der Sanierung, wenn die Energie berücksichtigt wird, die Abriss und Neubau kosten. Der Autor plädiert dafür, erstmal den Leerstand zu beseitigen und auch leerstehende Büros und Läden in Wohnraum umzunutzen bevor neue Gebäude entstehen.
Neubau sei häufig mit Verschwendung und Prestigesucht verbunden, so der Autor, immer teuer und oft unwirtschaftlich; es schade der Umwelt und fördere die soziale Spaltung unserer Städte. Gegen Abriss und Bauwahn wehren sich mittlerweile viele Menschen, kämpfen für historischen Bestand oder für den Erhalt von Grünraum, wie bspw. in Berlin das Tempelhofer Feld.
Fuhrhop bleibt nicht bei Kritik, sondern nennt viele konstruktive Möglichkeiten, Neubau überflüssig zu machen – und liefert dabei innovative und mutige Ideen, um Altbauten zu erhalten, Leerstand zu beseitigen und unsere Städte neu zu beleben. Er untermauert das mit ökonomischen und sozialen Argumenten, erfolgreichen Beispielen und gibt anhand einer „Werkzeugliste“ Tipps für Fachleute von Architektur und Immobilien bis Stadtplanung genauso wie für jeden Hausbewohner.