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Die Meinung
13. Mai 2019

Superheldinnen und -helden für mehr Klimaschutz

Wer in Zeiten von Fridays for Future auf der Suche nach Superkräften ist, der/ die findet bei Entrepreneurs for Future innovative Antworten aus der Wirtschaft. Die Initiative von Unternehmer_innen, die heute schon Klimaschutz voranbringen, wird inzwischen von mehr als 900 Unternehmen unterstützt.

Katharina Reuter, Entrepreneurs for Future

Katharina Reuter, Entrepreneurs for Future
Katharina ist Co-Initiatorin der #EntrepreneursForFuture und Geschäftsführerin von UnternehmensGrün.
Foto: © UnternehmensGrün, Jörg Farys

Die Kinder und Jugendlichen legen – völlig zu Recht – den Finger in die (Klima-)Wunde. Die Politik hat beim Klimaschutz versagt. Es ist großartig, dass das Engagement und die Hartnäckigkeit von Fridays for Future auch auf andere gesellschaftliche Gruppen übergeschwappt ist.

Hinter die streikenden Schüler_innen haben sich inzwischen die Wissenschaft (Scientists for Future), die Eltern (Parents for Future), die Künstler_innen (Artists for Future)… und eben auch die innovativen Unternehmer_innen gestellt.

Superkräfte für mehr Klimaschutz

Mit Entrepreneurs for Future melden sich die Profis zu Wort, die heute schon klimaschonende Technologien einsetzen und Geschäftsmodelle entwickelt haben, bei denen Klimaschutz funktioniert. Gemeinsam fordern sie von der Politik, endlich den Rahmen für faire Wettbewerbsbedingungen im Klimaschutz zu setzen und so dafür zu sorgen, dass die ganze Wirtschaft umsteuert. Die Entrepreneurs for Future fordern u.a.

  • eine wirksame und planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren,
  • den schnellen, gesetzlich verankerter Kohleausstieg im Einklang mit den deutschen Klimaschutzzielen,
  • eine Energieeffizienzstrategie mit Efficiency First, Steuerförderung für Gebäudesanierungen und ambitioniertem Gebäude­energiegesetz inkl. Vorbildrolle der öffentlichen Hand und
  • ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das eine dekarbonisierte Wirtschaft im Einklang mit dem in Paris vereinbarten 1,5°C-Ziel erreicht.

Deutschland, Europa und die Welt können technisch zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien versorgt werden.

Damit noch mehr innovative Lösungen für die Steuerung/ Bewältigung der Klimakrise realisiert werden können, ist auch der Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups Teil der Forderungen. Neben klassischen energiepolitischen Forderungen geht die Initiative aber deutlich weiter.

Auch die Mobilitätswende (mit Verkehrsvermeidung, Kerosinsteuer) und die Agrar- und Ernährungswende (mit der Ausdehnung einer ökologischen Landwirtschaft) werden adressiert. Ebenso die Stärkung der Kreislaufwirtschaft – mit der Forderung, Rücknahme-, Recycling-, Wieder­verwertungs­quoten nicht nur zu setzen, sondern auch durchzusetzen.

Wirtschaft treibt Politik

Für eine radikale Klimaschutzpolitik braucht es auch die Akzeptanz der Wirtschaft. Selbstverständlich. Hier kommt sie: 50 CEOs von Großunternehmen fordern mehr Ambition im Klimaschutz. Renommierte Ökonomen und der IWF plädieren für eine CO2-Bepreisung. Beratungsgremien der Bundesregierung setzen auf die Lenkungsabgabe. Selbst Volkswagen führt intern CO2-Preise ein.

Und CDU/CSU verweigern sich der Debatte? Das darf nicht sein.

Gerade Unternehmen können viel für einen schnellen und wirksamen Klimaschutz bewirken. Es ist gut, dass sie Netzwerke wie Entrepreneurs for Future bilden, damit ihre Stimme noch mehr Gewicht bekommt. Am weltweiten Klimastreiktag (24.5.2019) werden die …for Future-Initiativen gemeinsam als eine Bewegung für mehr Klimaschutz kämpfen!

Katharina ist Co-Initiatorin der #EntrepreneursForFuture. Als Geschäftsführerin von UnternehmensGrün vertritt sie die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft und mehr als 300 Unternehmen bundesweit. Die promovierte Agrarökonomin setzt sich mit Herzblut für die Transformation der Wirtschaft ein und ist u.a. Mitgründerin von Ecopreneur.eu und der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg.




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