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Chinas Elektroauto-Quote kommt 2019

Ab 2019 soll die Elektroauto-Quote in China gelten und dann schrittweise angehoben werden. (Foto: © <a href="https://www.flickr.com/photos/smokingpermitted/2052869864">Marianna / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/" target="_blank">CC BY 2.0</a>)
Ab 2019 soll die Elektroauto-Quote in China gelten und dann schrittweise angehoben werden. (Foto: © Marianna / flickr.com, CC BY 2.0)

Die Quote wird die Autobranche verändern, denn China ist für alle großen Autobauer überlebenswichtig. Ab 2019 müssen sie zehn Prozent ihrer Fahrzeuge als E-Autos verkaufen. Die deutschen Autobauer passen nun ihre Elektroauto-Strategien deutlich an.

30.09.2017 – Eigentlich sollte die Quote bereits im nächsten Jahr gelten, auf Druck der Autolobby und der Bundesregierung – neben Ex-Wirtschaftsminister und noch Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei den Chinesen vor – wurde sie nun auf 2019 verlegt. Die Interventionen haben sich offenbar ausgezahlt, denn die nun beschlossene Quote für Elektroautos hätte für die deutsche Autobranche, die den Trend lange verschlafen hat, deutlich unangenehmer ausfallen können.

Kreditpunkte je nach Reichweite

Die Vorgabe des Pekinger Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie sieht vor, dass Hersteller, die mehr als 30.000 Autos pro Jahr in China verkaufen, für 10 Prozent ihrer Fahrzeuge eine Elektroauto-Quote erfüllen müssen. Soweit so einfach, im Detail wird es dann aber komplizierter. Für jedes Quoten-Auto müssen die Autobauer Kreditpunkte nachweisen, maximal fünf sind möglich. Hybridautos sollen dann zwei Punkte erhalten, Elektroautos mit hoher Reichweite erhalten mehr.

Bei den zehn Prozent der verkauften Autos soll es aber nicht bleiben, bereits 2020 klettert die Quote auf zwölf Prozent und soll nach und nach weiter steigen. Kann ein Hersteller 2019 zum Start des Systems die Quote noch nicht einhalten, kann er die Anforderungen 2020 einmalig nachholen oder Punkte von anderen Unternehmen kaufen. Dazu soll ein Kreditpunktehandel aufgebaut werden, genauere Angaben stehen aber noch nicht fest. Wer die E-Auto-Quote nicht erfüllen kann, dem droht die Regierung mit einer Drosselung der Produktion konventioneller Autos.

VW muss 75.000 E-Autos verkaufen

Was bedeutet die Quote konkret für die Hersteller? Die Süddeutsche Zeitung hat nachgerechnet: Hat ein Autobauer nur Elektroautos im Angebot, die mindestens 350 Kilometer mit einer Batterieladung schaffen, muss er nach dem Punktesystem 2019 gerade einmal zwei Prozent seines Absatzes mit diesen Elektroautos bestreiten. Ein Hersteller mit ausschließlich Hybridautos müsste dagegen fünf Prozent davon verkaufen. Offenbar kalkulieren die meisten Hersteller mit durchschnittlich vier Punkten pro Elektrofahrzeug. Für VW bedeutet das laut Süddeutscher Zeitung, dass bei drei Millionen in China verkauften Autos etwa 75.000 Elektrofahrzeuge dabei sein müssen.

Das ist für die deutsche Autobranche durchaus machbar, eine Alternative gibt es ohnehin nicht. Denn die Volksrepublik ist für Volkswagen, BMW und Daimler mittlerweile der größte Einzelmarkt. Einfach wird es dennoch nicht, denn die aufstrebende chinesische Konkurrenz setzt von Anfang an auf Elektroantrieb und wird von der Regierung weiter unterstützt. cw


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