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Grünes Konzept: Eine Fahrkarte für alle Verkehrsmittel

Die in vielen Städten gut ausgebauten Bus- und Bahnnetze werden seit einiger Zeit auch um Mietautos und Zweiräder erweitert und machen urbane Ballungsräume noch besser erschließbar. (Foto: <a href="https://flic.kr/p/qHvYon" target="_blank">Matthias Ri
Die in vielen Städten gut ausgebauten Bus- und Bahnnetze werden seit einiger Zeit auch um Mietautos und Zweiräder erweitert und machen urbane Ballungsräume noch besser erschließbar. (Foto: Matthias Ripp / flickr.com, CC BY 2.0)

Grünen-Chef Anton Hofreiter wünscht sich im Zuge der Energiewende einen bundesweiten Mobilpass für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Dazu gehören auch E-Bikes und Carsharing-Angebote, mit deren Hilfe der urbane Raum besser erschlossen werden könnte.

05.12.2016 – Mit dem „Mobilpass“ will der Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in ganz Deutschland mit einem einzigen Ticket zugänglich machen und damit auch die E-Mobilität weiter voran bringen. Bereits in der nächsten Legislaturperiode will Hofreiter den Pass auf den Weg bringen, der für sozial Benachteiligte, Behinderte und Eltern zu vergünstigten Preisen verfügbar sein soll.

Dafür will der Grünen-Politiker die bestehende Infrastruktur der regionalen Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde nutzen. Diese könnten den Pass zu einem vereinheitlichten Preis über Smartphones, Buchungsstationen und Fahrkartenautomaten anbieten. Vorstellbare Bezahlmodelle wären beispielsweise eine monatliche Rechnung oder eine pauschale Abgabe. Hofreiter verweist dabei auf ein ähnliches Pass-System in der Schweiz.

Eine politische Maßnahme

Auch der Wirtschaft soll das Konzept dienen: „Das Ganze wäre auch ein industriepolitischer Schub - nicht nur für die Elektromobilität“ ist sich der Fraktionschef sicher. Der Grünen-Politiker sieht die Möglichkeit, gemeinsam mit der Einführung des neuen Tickets auch „Mobilitätsstationen“ einzurichten, in denen etwa E-Bikes und Elektroautos geladen werden können. Zudem soll es dort die Möglichkeit geben dort Fahrräder sicher zu verschließen und auf Züge und Straßenbahnen zu warten. Das Warten auf dem zugigen Bahnsteig soll damit ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Der Mobilpass wäre ein erster Schritt in die Richtung des Personennahverkehrs zum Nulltarif, der immer wieder diskutiert wird und auch in Wahlkämpfen immer häufiger Thema ist. Von einigen Beobachtern wird dies als Chance gesehen, um klimaschädliche Emissionen aus dem Verkehrssektor zu reduzieren. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht in einer kommunalen Verkehrsabgabe eine Möglichkeit der Finanzierung der kontroversen Idee. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2010 macht außerdem deutlich, dass bereits jetzt die Ticketpreise im Schnitt lediglich 37 Prozent der Kosten des ÖPNV decken – den Rest zahlen die Kommunen. bm


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