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Norwegen will alle Kurzstreckenflüge elektrifizieren

Bis 2025 soll die erste kommerziell betriebene Flugroute mit rein elektrischen Flugzeugen starten, bis 2040 will Norwegen auf Kurzstrecken nur noch E-Flugzeuge einsetzen. (Foto: © <a href="https://avinor.no/">Avinor Oslo Airport / Catchlight</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/" target="_blank">CC BY 4.0</a>)
Bis 2025 soll die erste kommerziell betriebene Flugroute mit rein elektrischen Flugzeugen starten, bis 2040 will Norwegen auf Kurzstrecken nur noch E-Flugzeuge einsetzen. (Foto: © Avinor Oslo Airport / Catchlight, CC BY 4.0)

Bis 2040 sollen alle Kurzstreckenflüge von und nach Norwegen mit E-Flugzeugen absolviert werden, das hat der Flughafenbetreiber Avinor festgelegt. 2025 soll die erste E-Testroute starten, als Übergang werden Hybridantriebe und Biokerosin dienen.

23.01.2018 – Avinor wolle das erste Unternehmen der Welt werden, dass den Umstieg auf den elektrischen Flugverkehr vollzieht, sagte der Geschäftsführer des staatlichen Flughafenbetreibers der britischen Zeitung The Guardian. „Wir sind der Meinung, dass alle Flüge bis zu einer Flugdauer von 1,5 Stunden von elektrisch angetriebenen Flugzeugen absolviert werden können“, erklärte Dag Falk-Petersen weiter. Das beträfe alle norwegischen Inlandsflüge sowie Flüge in benachbarte skandinavische Hauptstädte.

Die Erklärung aus Oslo ist bemerkenswert, noch kein anderes Land hat etwas Vergleichbares angekündigt. Denn noch gibt es gar keine Flugzeuge, die diese Kriterien erfüllen könnten, auch stehen keine Entwicklungen in dieser Richtung kurz vor dem Durchbruch. Dennoch ist nicht unwahrscheinlich, dass Avinor seine Ankündigungen nicht einhalten kann. Denn in den kommenden 22 Jahren kann und wird sich im Mobilitätssektor einiges ändern, so viel ist klar.

Bio-Kerosin und Hybridlösungen als Brückentechnologien

Mit Airbus und Boing arbeiten die größten Hersteller der Welt an Flugzeugen, die zumindest teilweise elektrisch unterwegs sind. Der europäische Luftfahrtgigant hat erst kürzlich mit dem Triebwerkshersteller Rolls Royce und Siemens eine Partnerschaft zur Entwicklung von Hybrid-Flugzeugen gestartet. 2020 soll der erste Testflug stattfinden. Der amerikanische Konkurrent Boing setzt auf das Startup Zunum Aero, das bereits 2022 eine Hybrid-Maschine auf den Markt bringen will.

Hybrid-Flugzeuge werden der erste Schritt zum reinen Elektroflieger sein. Avinor geht davon aus, dass sowohl Hybrid-Maschinen als auch Kerosin aus nachwachsenden Rohstoffen eine Übergangslösung sein werden. In sieben Jahren soll dann testweise die erste kommerzielle Route mit rein elektrischen Flugzeugen starten. Allerdings im kleinen Maßstab: 19 Sitze muss der E-Flieger haben, so die bisherige Planung für die Ausschreibung.

Starten schon 2027 größere E-Jets?

„Wenn wir unser Ziel erreicht haben, wird das Fliegen kein Problem mehr für das Klima sein, sondern eine Lösung“, sagte Avinor-Chef Falk-Petersen. Ob fliegen tatsächlich jemals gut fürs Klima sein wird, darf bezweifelt werden. In jedem Fall können Elektroflugzeuge aber die Lärmemissionen deutlich reduzieren, mindestens um die Hälfte schätzt Falk-Petersen. Zusätzlich könnten die Betriebskosten deutlich sinken.

Neben der Ankündigung des norwegischen Flughafenbetreibers gibt es noch einen weiteren Hoffnungsschimmer für die Elektrifizierung der Luftfahrt: Bereits im September verkündete die britische Fluggesellschaft Easyjet eine Kooperation mit dem amerikanischen Startup Wright Electric. Das erst 2016 gegründete Unternehmen aus Los Angeles arbeitet an einem rein elektrischen Flugzeug mit einer Reichweite von bis zu 540 Kilometern und 150 Sitzplätzen. Das gemeinsame Ziel sieht vor, bis spätestens 2027 den Flugbetrieb auf Kurzstrecken aufzunehmen. cw


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