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Opel will reiner Elektrobauer werden

Autobauer Opel könnte nach Frankreich verkauft werden, darüber verhandelt derzeit das Mutterunternehmen GM. Die Rüsselsheimer haben allerdings andere Pläne: Opel-Chef Neumann will das Unternehmen in kurzer Zeit zur reinen Elektromarke umbauen.

20.02.2017 – Geht es nach dem Vorstand von Opel würde das Traditionsunternehmen ab 2030 nur noch Fahrzeuge für den Zukunftsmarkt der Automobilbranche produzieren, das berichtete das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe. Mit dem neuen Modell Ampera-e, der im Sommer auf den Markt kommt, hat der Konzern bereits einen vielversprechenden ersten Schritt in diese Richtung gemacht. Das ehrgeizige Vorhaben könnte allerdings an den Plänen des Mutterkonzerns General Motors (GM) scheitern. Deren Chefin Mary Barra strebt möglicherweise an, die deutsche Marke an den französischen Autokonzern PSA zu veräußern. Opel schreibt bereits seit Jahren keine schwarzen Zahlen mehr und belastet so die Bilanzen der US-amerikanischen Mutter.

Der Vorstand des deutschen Autobauers sei durch die Ankündigung von GM vollkommen überrascht worden, so das manager magazin. Lediglich Opel-Chef Karl-Thomas Neumann habe etwas früher davon erfahren. Das lag daran, dass Neumann den Umbau zur reinen Elektromarke in Absprache mit der Detroiter Mutterfirma konzipiert habe.

Große Reichweite

Für den Ampera-e verspricht Opel eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern mit einer Batterieladung. Der Stromer ist damit zahlreichen Konkurrenten zum Teil deutlich überlegen. Die Entwicklung weiterer Elektromodelle soll vorangetrieben, der Bau von Fahrzeugen mit konventionellen Verbrennungsmotoren frühzeitig eingestellt werden. Ob es zum Markenumbau grünes Licht gibt, wird den Verantwortlichen allerdings erst im Frühjahr mitgeteilt. Bis dahin will sich GM Zeit nehmen und die Pläne prüfen. Durch die derzeitigen Verhandlungen mit PSA ist es allerdings unklar, welche Chancen das Zukunftsvorhaben der Rüsselsheimer hat.

Starke Konkurrenten

Opel ist nicht der einzige Autobauer mit ambitionierten Zielen im Elektrobereich. VW-Markenchef- Herbert Diess hatte bereits im letzten Jahr angekündigt, der Konzern wolle bis 2025 zum Weltmarktführer für E-Autos aufsteigen. Mehr als eine Million Fahrzeuge jährlich zu verkaufen, sei für die Wolfsburger das anvisierte Ziel. Diess nannte das Vorhaben „sehr ambitioniert“, mehr als 2,5 Milliarden Euro Investitionsmittel veranschlagt er für den Umbau und stellt klar: „Wir zielen nicht auf Nischenprodukte, sondern auf das Herz des Automarktes.“ Ein belebter Wettbewerb auf dem europäischen Elektromobilitätsmarkt könnte die Branche zu neuen Innovationen motivieren. bm


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