Menü öffnen

Regierung plant 3-Milliarden-Programm für E-Mobilität

Die Bundesregierung plant ein Förderprogramm in Höhe von 3 Milliarden Euro bis 2020, für Experten und Branchenvertreter geht es allerdings in die falsche Richtung. (Foto: www.pixabay.com, CC0 Public Domain)
Die Bundesregierung plant ein Förderprogramm in Höhe von 3 Milliarden Euro bis 2020, für Experten und Branchenvertreter geht es allerdings in die falsche Richtung. (Foto: www.pixabay.com, CC0 Public Domain)

Die Bundesregierung will den schwachen Markt für Elektroautos ankurbeln und plant offenbar ein drei Milliarden Euro schweres Förderprogramm. Zentrales Instrument soll eine Sonderabschreibung in Höhe von 50 Prozent für gewerbliche E-Autos sein.

06.06.2015 – Die Bundesregierung ist von ihrem Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen, meilenweit entfernt. Bislang sind nur rund 24.000 Autos mit einem rein elektrischen Antrieb oder Plug-In Hybride in Deutschland zugelassen. Insofern erscheint eine Ankurbelung des Marktes durchaus sinnvoll, bis 2020 sollen drei Milliarden Euro in die Hand genommen werden. Ob die Maßnahmen die richtigen Anreize liefern, ist aber ungewiss.

Wie das Handelsblatt berichtet, soll das Paket die Möglichkeit einer Sonderabschreibung von 50 Prozent im ersten Jahr beim Kauf von gewerblichen E-Autos als zentrales Instrument beinhalten. Unternehmen dürften sich freuen. Zudem sollen der Ausbau der Ladeinfrastruktur gefördert und Gelder für die Forschung bereitgestellt werden. Die Regierung prüft offenbar ebenso, ob das Förderprogramm für wasserstoffbetriebene Elektrofahrzeuge verlängert werden soll.

Für private Nutzer von Elektroautos dürfte sich allerdings wenig ändern. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie etwa Frankreich oder Japan wird es keinen direkten finanziellen Vorteil beim Kauf eines E-Autos wie eine Gutschrift geben. Dabei hatte gerade eine neue Studie des Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ergeben, dass die derzeitigen Anreizprogramme der Bundesregierung für die Anschaffung eines Elektroautos kaum eine Rolle spielen. Eine deutliche Nachbesserung vor allem für private Nutzer wäre sicherlich sinnvoll.

Experten und Branche sind enttäuscht

Im April hatte das Land Niedersachsen im Bundesrat eine Initiative gestartet und eine Kaufprämie von 5.000 Euro für jedes neue Elektroauto vorgeschlagen. Auch eine Neuauflage der Abwrackprämie mit E-Autos wäre denkbar. Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise wurde 2009 für den Neukauf eines Autos bei Abgabe des Altwagens eine Prämie von 2.500 Euro gezahlt.

Für Experten und Branchenverbände ist das geplante Programm der Bundesregierung ungenügend. Es sei nicht geeignet um die Elektromobilität ambitioniert nach vorne zu bringen, hieß es etwa beim Bundesverband eMobilität. Das von der Bundesregierung angekündigte Elektromobilitätsgesetz 2 sollte Besserungen bringen, doch um dieses Thema ist es in den vergangenen Monaten wieder sehr still geworden. Die Nutzer von Elektroautos wünschen sich laut DLR-Umfrage vor allem ein besser ausgebautes Schnellladenetz. cw


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Energiewender 08.06.2015, 23:02:12

+193 Gut Antworten

Sobald Bundes und Landesregierungen, bis hinunter auf Kreisebene ihren Fuhrpark konsequent auf EMobile umstellen ist es ein leichtes die 1Mio. noch zu schaffen.

Audi, DB, Porsche, VW, BMW, etc würden darum wetteifern die Ausschreibung hier für die Regierungsfahrzeuge von Frau Merkel und Co. mit Lieferung 2018 zu gewinnen. Und nicht nur eine globale Schlagzeile wäre hier unserer Autonation sicher.


Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft