Menü öffnen

Wann lohnen sich Elektrofahrzeuge?

Elektroauto beim Aufladen. (Bild: © NATURSTROM AG)
Elektroauto beim Aufladen. (Bild: © NATURSTROM AG)

Viele Firmen zeigen Interesse daran, ihre Flotte auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Doch Umweltschutz alleine reicht nicht – das Projekt muss sich auch finanziell lohnen. Ein neues Online-Tool des DLR unterstützt Flottenbetreiber bei der Entscheidung.

29.09.2015 – Ob Taxiunternehmen, Carsharing-Anbieter oder Firmenwagen – Fahrzeugflotten spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Elektromobilität auf die Straße zu bringen. Mit reinem Ökostrom geladen, sind die E-Mobile ungleich klimafreundlicher als Benziner. Doch der Umstieg von konventionell zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen muss sich auch finanziell lohnen. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben nun ein Online-Tool entwickelt mit dessen Hilfe Flottenbetreiber selbst ausrechnen können, unter welchen Bedingungen sich der Einsatz von Elektrofahrzeugen bezahlt macht.

Detaillierte Szenarien für Flottenbetreiber

Das von Forschern des DLR-Instituts für Fahrzeugkonzepte entwickelte Programm ist nach Registrierung kostenlos nutzbar. Es richtet sich im ersten Schritt an Flottenbetreiber und berechnet in wenigen Minuten die Gesamtkosten pro Fahrzeug. „Um eine möglichst gute Entscheidungsgrundlage zu schaffen, berücksichtigen wir dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Kriterien und Annahmen“, erklärt Dr. Christoph Schimeczek, der das Projekt beim DLR in Stuttgart betreut. Dazu zählen beispielsweise Fördermaßnahmen wie Steuererleichterungen und Abschreibungsmöglichkeiten genauso wie Annahmen zur Entwicklung der Benzin- und Elektrizitätspreise, zu Reparatur-, Instandhaltungs- und Versicherungskosten sowie zur Gesamtfahrleistung und Verteilung der Fahrleistung über das Jahr.

Datenbasis für sieben europäische Länder

Der Nutzer kann komplett mit einem vorgegebenen Referenzdatensatz arbeiten. Alternativ kann er einzelne Annahmen ändern und eigene Daten in die Berechnung einfließen lassen, um auf diese Weise unterschiedliche Szenarien zu erstellen. „Im Vergleich zu anderen Angeboten ermöglicht unser Programm eine sehr detaillierte Auswertung. Gleichzeitig sind die zugrunde gelegten Annahmen für den Nutzer transparent und individuell anpassbar“, so DLR-Wissenschaftler Schimeczek. Die Auswertung steht für Deutschland ebenso zur Verfügung wie für die Niederlande, Großbritannien, Österreich, Spanien. In Kürze kommen Norwegen und Frankreich dazu.

Entscheidungshilfe auch für Entscheider in Politik und Behörden

Politische Entscheidungsträger stehen im Mittelpunkt des zweiten Schritts. In den nächsten Monaten wollen die DLR-Forscher das Programm so weiterentwickeln, dass damit auch unterschiedliche Fördermöglichkeiten für Elektromobilität verglichen werden können. Neben finanziellen Anreizen zählen dazu beispielsweise auch speziell für Elektroautos reservierte Parkplätze, die Nutzung von Busspuren oder Zufahrtsbeschränkungen für emissionsintensive Fahrzeuge. „Auf diese Weise können Entscheider in Politik und Behörden abhängig von den Bedingungen vor Ort herausfinden, welche Maßnahmen zum Ausbau der Elektromobilität den größten Erfolg versprechen und so auch von bestehenden Erfahrungen profitieren“, erläutert Christoph Schimeczek den nächsten Projektschritt.

Das Online-Tool wurde im Rahmen des EU-Projekts I-CVUE entwickelt. Dieses ist bis März 2017 aufgelegt. Sein Ziel ist es, 1.000 konventionell betriebene Fahrzeuge durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen und so schädliche Emissionen vor allem in städtischen Ballungsräumen zu reduzieren. Neben dem kostenlos zur Verfügung stehenden Online-Tool bieten die Projektpartner auch individuelle Beratung für Betreiber von Fahrzeugflotten sowie für Entscheidungsträger in Politik und Behörden an. rr/DLR


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft