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Deutschland übernimmt Vorsitz der Alpenkonferenz

Und täglich grüßt das Murmeltier – und könnte schon bald um seinen Winterschlaf gebracht werden; noch ahnt es nicht, dass die Winter in den Alpen zunehmend milder werden und es mit dem Winterschlaf dann wohl auch bald vorbei sein könnte. (Foto: ©
Und täglich grüßt das Murmeltier – und könnte schon bald um seinen Winterschlaf gebracht werden; noch ahnt es nicht, dass die Winter in den Alpen zunehmend milder werden und es mit dem Winterschlaf dann wohl auch bald vorbei sein könnte. (Foto: © François Trazzi / wikimedia.commons CC BY-SA 3.0 )

Während in den Alpen die ersten Schneekanonen in Betrieb gehen weil es für die Jahreszeit zu warm ist, kündigt die Alpenkonferenz ihr Arbeitsprogramm mit Fokus auf Schutz der Natur und der Berglandwirtschaft sowie Verkehrskonzept im Alpenraum an.

19.12.2014 – Deutschland hat den Vorsitz der Alpenkonferenz für die kommenden zwei Jahre übernommen. Das Arbeitsprogramm steht dabei unter dem Motto „Die Alpen – Vielfalt in Europa“. Vorsitzende der Alpenkonferenz ist Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: Auf dem Programm stehe nachhaltiger Tourismus, die Berglandwirtschaft und der Bergwald, energieeffizientes Bauen im Alpenraum und der alpine Verkehr sowie Schutz der Natur im Alpenraum und natürlich Klimaschutz. Für eine naturschonende Architektur wurde bereits der Architekturwettbewerb Constructive Alps für nachhaltiges Bauen und Sanieren in den Alpen ausgelobt.

Vorbild für eine naturnahe Holzarchitektur ist seit etlichen Jahren das Land Vorarlberg. Vielerorts werden allerdings auch neue Hotelanlagen vornehmlich aus Beton gebaut, auch die Erschließung neuer Skigebiete mit Liftanlagen und Zerstörung des Alpenwaldbestandes sind immer noch im Gange. Und während die Alpengletscher besorgniserregend zu schmelzen begonnen haben, es zu Erdrutschen kommt bei denen ganze Hänge verschwinden und es an Weihnachten dank Klimaerwärmung nur noch selten Schnee gibt werden, um den Ski-Spaß nicht zu verderben, Schneekanonen aufgestellt, die viel Energie verpuffen lassen.

Die Alpen sind nicht nur eine einmalige Natur- sondern auch Kulturlandschaft, mit ihrer Berglandwirtschaft und Forstwirtschaft, zudem sind sie Europas Wasserreservoir – die Folgen einer großteiligen Gletscherschmelze sind kaum abzusehen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird im Frühjahr 2016 eine internationale Berglandwirtschafts-Konferenz zur Bilanzierung der Auswirkungen der Agrarreform 2013 auf die Berglandwirtschaft veranstalten.

Bergbauern haben es immer schwerer, einmal durch den Klimawandel aber vor allem durch immer mehr Tourismus und zunehmend schlechte ökonomische Bedingungen für die Vermarktung ihrer Produkte, Arbeitsauswand und Vergütung stehen hier häufig im Missverhältnis; zudem erscheint die Arbeit vielen nicht mehr zeitgemäß. Doch eine Bewirtschaftung der Berglandschaft ist enorm wichtig, es müsse eine Balance zwischen zeitgemäßen Bewirtschaftungstechniken, einer sinnvollen Ertragslage, einem ökologisch stabilen Gesamtzustand und einer touristisch stimmigen Kulturlandschaft geschaffen werden, so das formulierte Ziel der Alpenkonferenz.

Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört auch ein Wandel beim Individualverkehr, die Elektromobilität soll grenzüberschreitend gefördert und mehr Alpenbesucher für öffentliche Verkehrsmittel gewonnen werden. Wie und ob überhaupt Alpen-Tourismus nachhaltig gestaltet werden kann wird auch ein Thema sein. Schneekanonen, Ski-Spaß-Events, Rodelbahnen im Sommer, immer größere Liftanlagen oder Vergnügungsparks für Kinder sind weder nachhaltig noch notwendig, vielmehr zerstören sie genau das, was der Mensch eigentlich in den Bergen sucht.

Die Alpenkonvention zeigt sich bemüht, mit den Bewohnern des Alpenraums zusammenzuarbeiten. Partner für die praxisnahe Umsetzung sollen daher der Freistaat Bayern, die alpinen Netzwerke der Gemeinden, der Alpenstädte, der alpinen Schutzgebiete sowie die Zivilgesellschaft sein. na

Weitere Informationen zum Programm der deutschen Alpenpräsidentschaft


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