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Bundestagswahl 2025 – Ampel-Monitor DIWEnergiewende jetzt entschlossen weiterführen

Verkehrsampeln mit rot-gelb-grünem Licht auf schwarzem Hintergrund
Klimapolitisch hat die Ampel-Regierung trotz interner Widerstände Entscheidendes in die Wege geleitet. Experten warnen vor einer Stop- and Go-Politik in der nächsten Regierung. (Mohamed Nohassi für Unsplash+ / Unsplash+ License)

Die Ampel-Regierung hat die Energiewende in Deutschland vorangebracht, so die Bilanz des Monitors Energiewende des DIW Berlin, vor allem mit Fortschritt beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Ein Appell an die nächste Bundesregierung, zügig fortzufahren.

13.02.2025 –Die Energiewende in Deutschland hat unter der Koalition aus SPD, Grünen und FDP deutliche Fortschritte gemacht – vor allem im Vergleich zur Vorgängerregierung, macht die Analyse des Ampel-Monitors Energiewende des DIW Berlin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) deutlich. Dieses Momentum sollte genutzt und an den ambitionierten Zielen für 2030 weitgehend festgehalten werden, statt die Energiewende erneut auszubremsen, schreiben die Studienautoren.

Ausbauziel für Solarenergie sogar übertroffen

Die Ziele der Ampel-Regierung wären demnach nicht nur deutlich ambitionierter als die der vorherigen Großen Koalition, sondern stehen auch im Einklang mit wissenschaftlichen Szenarien zur Klimaneutralität. „Das Tempo der Energiewende ist in vielen wichtigen Bereichen heute deutlich höher als zur Zeit vor der Ampel, ganz besonders bei der Solarenergie“, sagt DIW-Energieökonom Wolf-Peter Schill, Studienautor und Mitinitiator des Ampel-Monitors. Bei der Photovoltaik wurde in drei Jahren Ampel-Koalition mehr als doppelt so viel neue Leistung zugebaut wie zuvor in vier Jahren Großer Koalition. „Damit hat die Ampel ihr Solarenergieziel für Ende 2024 sogar übertroffen – bei der Windkraft liegt der Ausbau dagegen derzeit noch hinter dem Plan“, bilanziert Studienautor Felix Schmidt.

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Wie aus der Bilanz des Ampel-Monitors Energiewende hervorgeht, ist unter dem Strich gleichwohl bei fast allen Schlüsseltechnologien eine weitere Beschleunigung nötig, um die Ziele für 2030 zu erreichen. So wäre das Tempo bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff und dem Ausbau von Wärmepumpen noch viel zu gering. „Auch die Elektromobilität kommt bisher viel zu langsam voran“, sagt Studienautorin Adeline Guéret. Bei all diesen Technologien der Sektorenkopplung lag laut Analyse die Entwicklung Ende 2024 teils deutlich hinter den Ampel-Zielpfaden zurück.

Positiv zu bewerten seien die verbesserten Rahmenbedingungen in vielen Bereichen der Energiewende, wie zusätzliche Flächen für Windkraft und ein geplantes Wasserstoff-Kernnetz. Sie ermöglichten künftig ein noch deutlich höheres Energiewende-Tempo.

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„Stop-and-Go-Politik“ bei der Energiewende wäre sehr schädlich

Für die Zukunft empfiehlt Alexander Roth, Studienautor und Mitinitiator des Ampel-Monitors, an den gesetzten Zielen festzuhalten und die positive Dynamik zu nutzen. „Wichtige Aufgaben bleiben die bessere Integration von Photovoltaikanlagen, die Förderung eines flexiblen Stromverbrauchs und der Ausbau von Energiespeichern.“ Die Gefahr eines Ausbremsens der Energie- und Wärmewende sei real, warnen die Studienautoren. „Wir haben jetzt schon in Teilen der Öffentlichkeit und der Energiewirtschaft eine Diskussion, ob man die ambitionierten Ziele nicht abschwächen und Tempo herausnehmen sollte“, mahnt Schill. „Man sollte aber an den aktuellen Zielen festhalten. Eine Art Stop-and-Go-Politik wäre für den Fortgang der Energiewende sehr schädlich.“

Alle Indikatoren und die zugrunde liegenden Daten finden sich weiterhin quelloffen auf der Plattform Open Energy Tracker Das DIW Berlin wird auch in Zukunft die Entwicklung der Energiewende kontinuierlich beobachten und analysieren. na

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