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Europäischer PV-Markt verlangsamt Wachstum

Die gesamte installierte Photovoltaik-Leistung in Europa betrug Ende 2013 78,8 Gigawatt. (Bild: Naturstrom AG)
Die gesamte installierte Photovoltaik-Leistung in Europa betrug Ende 2013 78,8 Gigawatt. (Bild: Naturstrom AG)

Laut einer aktuellen Studie zum Photovoltaik-Markt in der EU hat Solarstrom vielerorts Netzparität erreicht: Die Modulpreise sind so stark gesunken, dass in manchen Gegenden die Solarstrom-Erzeugung weniger kostet als der herkömmliche Strombezug. Der PV-Markt allerdings schrumpft.

15.05.2014 – EurObserv'ER hat die neue Studie „Photovoltaic Barometer“ zur Entwicklung der Photovoltaik in der Europäischen Union veröffentlicht. Der globale Marktanteil der EU ist demnach von 73,6 Prozent im Jahr 2011 auf inzwischen 26,5 Prozent gesunken. Allein 2013 ist der EU-Markt gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf ein Volumen an Neuinstallationen von 9,9 Gigawatt (GW) geschrumpft. Die insgesamt installierte Leistung in Europa beträgt inzwischen 78,8 GW. Spitzenreiter sind die Länder Deutschland und Italien, die zusammen 65 Prozent der europaweit verbauten Photovoltaik-Leistung stellen.

Weltweit sind Photovoltaik-Anlagen mit 137 GW installiert, der Hauptteil davon befindet sich also immer noch in Europa. Der Schwerpunkt der Nachfrage hat sich inzwischen jedoch ganz klar in Richtung Asien verschoben. Die Studie spricht zudem von einem Paradigmenwechsel, da die Photovoltaik inzwischen Netzparität erreicht habe. Der weltweite PV-Markt habe sich nach einjähriger Stagnation gut erholt. Die Modulpreise seien gesunken, und in manchen Gegenden koste die Solarstrom-Erzeugung weniger als der herkömmliche Strombezug, so die Autoren.

Der deutsche Photovoltaik-Markt schrumpfte dennoch 2013 um die Hälfte auf nur noch 3,31 GW. Die hierzulande verbaute PV-Leistung betrug insgesamt Ende 2013 rund 36 GW. Italien, das den zweiten Rang innerhalb der EU hält, baute im Berichtsjahr sogar nur 1,46 GW zu. Der drittgrößte PV-Markt Europas 2013 war der Studie zufolge Griechenland mit einem Zubau von 1,04 GW, dicht gefolgt von Großbritannien mit 1,03 GW. In Rumänien wurden 973 MW neu installiert, alle weiteren europäischen Photovoltaik-Märkte folgen mit großem Abstand und geringen Ausbauzahlen.

Pro Kopf war in Deutschland zum Jahresende eine Photovoltaik-Leistung von 447 Watt installiert, in Italien waren es 295 Watt. Da Solarstrom-Anlagen in Italien jedoch wegen der hohen Sonneneinstrahlung einen höheren Output haben und der Energieverbrauch in dem Land geringer ist, deckt Italien einen größeren Teil seines Strombedarfs mit Photovoltaik als Deutschland.

Laut der Studie war die deutsche Juwi AG 2013 der größte Photovoltaik-Projektentwickler in Europa und baute Solar-Kraftwerke mit 1,35 GW. Die ebenfalls deutschen Unternehmen Enerparc und Belectric belegen mit jeweils 1 GW beide den Folgeplatz.

Die Europäische Union will die Förderung regenerativer Energien mit festen Vergütungssätzen, wie sie beispielsweise im deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert sind, abgeschafft sehen. Dies geht aus den von der Europäischen Kommission im April veröffentlichten Richtlinien zur Förderung von Projekten im Umwelt- und Energiebereich hervor. Ein weiterer wichtiger Förderfaktor, nämlich die Vorgabe nationaler Ausbauziele für grüne Energie, entfällt nach Entscheidung der Brüsseler Politiker ebenfalls. Der Ausbau von Ökokraftwerken in der EU dürfte sich deswegen in den kommenden Jahren stark verlangsamen. rr

Die Studie „Photovoltaic Barometer“ kann hier in englischer Sprache heruntergeladen werden.


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