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FlexibilisierungEuropas Energiesicherheit neu denken

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Energiesicherheit muss Erneuerbare Energien, flexible Erzeugung und Nachfrage und die zunehmende Flexibilisierung in den Mittelpunkt stellen (Bild: Wesley Tingey / Unsplash+ Lizenz).

Die Zukunft Europas ist elektrisch. Das müsse auch die Energiesicherheitsstrategie widerspiegeln, und einen größeren Fokus auf Ausbau und Flexibilisierung eines Erneuerbaren Stromsystems legen, fordert der europäische Stromverband Eurelectric.

17.02.2025 – Das Energiesystem ist im Wandel. Die Versorgungssicherheit wurde in Europa bisher vor allem mit ausreichender Energieerzeugung – die zu großen Teilen durch importierte fossile Energieträger abhängig war – und resilienten Netzen gleichgesetzt. Im Zeitalter einer zunehmenden Elektrifizierung und fossilfreien Stromerzeugung müsse die Energiesicherheit in Europa weiter gedacht werden, heißt es in der Flagship-Studie Energiesicherheit neu definieren - Im Zeitalter der Elektrizität des europäischen Stromverbands Eurelectric.

Eurelectric vertritt die gemeinsamen Interessen der Elektrizitätsindustrie – Erzeugung, Verteilung, und Lieferung von Strom – in Europa. Der Stromverband repräsentiert rund 3500 Unternehmen aus 30 Ländern in Brüssel und arbeitet mit der Europäischen Kommission, dem EU-Parlament sowie anderen Interessengruppen zusammen.

Europa flexibel elektrifizieren

Elektrizität wird in den kommenden 30 Jahren zum Hauptenergieträger werden. Das ist eine gut für Resilienz und das Klima, da Europa so unabhängiger von fossilen Importen wird. Die Fossile Stromerzeugung ist bereits seit einigen Jahren rückläufig, und Erneuerbare Energien stellten im vergangenen Jahr 47 Prozent der europäischen Stromerzeugung.

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Wird der gesamte Bruttoendenergieverbrauch betrachtet, liegt der Anteil der Erneuerbaren allerdings erst bei etwa einem Viertel. Dafür fließen derzeit jährlich 451 Milliarden Euro in fossile Brennstoff-Importe. Geld, dass auch in den Aufbau einer resilienten und emissionsfreien Energieinfrastruktur fließen könnte. Die Energiekrise von 2022-2023 habe zudem gezeigt, dass geopolitische Risiken stärker einbezogen werden müssten – auch, um Bürger und Industrie vor zu hohen Energiepreisen zu schützen.

Netze und Infrastruktur ausbauen

Für die nächsten Schritte muss nicht nur in die Erzeugungskapazitäten, sondern auch in Netze und Verteilungsinfrastruktur investiert werden. Dazu gehörten auch der strategische Ausbau und die Digitalisierung von Stromnetzen. Ein flexibles Energiesystem mit flexiblen Verbrauchern, Energiespeichern, usw. könnte Angebot und Nachfrage bei der volatilen Einspeisung der Erneuerbaren besser ausgleichen und die zunehmende Elektrifizierung von Sektoren stemmen.

Eurelectric fordert eine neue Energiesicherheitsstrategie für Europa. Versorgungssicherheit selbst sollte die zunehmende Elektrifizierung und die für Erneuerbare Energien notwendige Flexibilisierung in den Fokus stellen. Für die Dekarbonisierung fallen zwischen 2031 und 2040 308 Milliarden Euro pro Jahr an. Davon entfallen 67 Milliarden auf Investitionen in Verteilungsnetze.

Eine entsprechende Sicherheitsstrategie müsse einen verbesserten Investitionsrahmen schaffen und das neue Strommarktdesign zügig umsetzen. Zusätzlich müssten externe Gefahren wie die Klimakrise, physische und digitale Angriffe auf die Infrastruktur sowie sichere Lieferketten priorisiert werden. jb

Kommentare

Hannes Allabauer am 17.02.2025

Ich vermisse den Hinweis auf das Zelluläre Netz und auf Quartierspeicher - Hauptbestandteile der Flexibilisierung und Resilienz.

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