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Frankreich will AKW Fessenheim per Dekret schließen

In dem nahe der deutschen Grenze gelegenen Kernkraftwerk in Fessenheim kam es in den vergangen Jahren immer wieder zu Pannen und Unfällen. So fielen im Jahr 2014 Steuersysteme aus, da Teile der Anlage überschwemmt waren. (Foto: <a href="https://commons.
In dem nahe der deutschen Grenze gelegenen Kernkraftwerk in Fessenheim kam es in den vergangen Jahren immer wieder zu Pannen und Unfällen. So fielen im Jahr 2014 Steuersysteme aus, da Teile der Anlage überschwemmt waren. (Foto: Florival fr / Wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

Die französische Regierung hat die Stilllegung des stark umstrittenen Kernkraftwerks in Fessenheim auf den Weg gebracht. Allerdings wird das Pannen-AKW nicht vor 2019 geschlossen, da zunächst der neue Reaktor in Flamanville den Betrieb aufnehmen muss.

11.04.2017 – Praktisch in letzter Sekunde kann Präsident François Hollande nun doch noch sein Wahlversprechen einhalten, das Pannen-AKW Fessenheim bis zum Ende seiner Amtszeit zu schließen – jedoch mit einem faden Beigeschmack. Tatsächlich geschlossen wird im Oberelsass nämlich erst einmal gar nichts. Denn endgültig stillgelegt werden die beiden Druckwasserreaktoren in Fessenheim erst, wenn der neue Atomreaktor in Flamanville seinen Betrieb aufnimmt. Damit ist allerdings frühestens ab dem Jahr 2019 zu rechnen.

Ursprünglich sollte das stark umstrittene AKW bereits Ende 2016 abgeschaltet werden. Doch der Betreiber Electricité de France (EDF) hatte sich immer wieder erfolgreich darum gedrückt. Nach jahrelangen Verzögerungen beim Bau des neuen Atomreaktors im nordfranzösischen Flamanville beschloss der Verwaltungsrat von EDF, erst in den sechs Monaten vor der Inbetriebnahme einen Entzug der Betriebserlaubnis von Fessenheim einzureichen.

Doch dank der nun erteilten Zustimmung von EDF konnte die französische Regierung nun immerhin ein Dekret erlassen, das zukünftig zur Stilllegung vom AKW Fessenheim führen wird. In dem nahe der deutschen Grenze gelegenen Kernkraftwerk kam es in den vergangen Jahren immer wieder zu Pannen und Unfällen. So fielen im Jahr 2014 Steuersysteme aus, da Teile der Anlage überschwemmt waren. Das Ergebnis war eine Notabschaltung, da sich der gesamte Reaktor vorrübergehend nicht steuern ließ. jk


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Kommentare

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Eitel Heck 23.04.2017, 14:13:46

+243 Gut Antworten

Ich begrüße die vorgesehe Stillegung des Kernkraftwerkes Fessenheim nahe der deutschen Grenze..

Allerdings wird dieses Kernkraftwerk nicht vor 2019 stillgelegt, da erst der neue Reaktor in Flammaville den Betrieb aufnehmen soll.

Daraus ist zu erkennen, dass Frankreich weiterhin auf Kernkraft zur Stromproduktion setzt.

Die Kosten für die Stromproduktion aus Kernkraft können nicht so hoch sein, wie mit einigen Artikeln in diesem Portal informiert wurde.

Der bekannte Wirtschaftswissenschaftler, Professor Sinn, weist in einem im Internet einsehbaren Vortrag darauf hin, dass die gegenwärtigen Stromkosten in Deutschland gegenüber Frankreich doppelt so hoch sind, trotz des hohen Anteils der Kernenergie in der französischen Stromproduktion.

Frankreich entwickelt innovative, inhärent sichere und umweltfreundliche Kernreaktoren, darunter Reaktoren der 4.Generation mit großer ökonomischer Bedeutung.

-Nutzung von atomaren Müll zur Energieerzeugung, der ansonsten in geologischen Endlagern entsorgt werden müsste.

-Kopplung der Stromproduktion mit Prozesschemie und anderen Stoffherstellungstechnologien, darunter Wasserstoffherstellung und Meerwasserentsalzung,

-weltweit größtes internationales Kernfusionsexperiment im südfranzösischen Cadarache.

Kernfusionskraftwerke könnten vieleicht schon 2050 Realität werden zur kohlendioxidemissionsfreien Energieversorgung

der ganzen Welt.

Ich empfehle einigen Politikern und Wirtschaftswissenschaftlern, die sich in diesem Portal ablehnend zur Kernenergie äußern, sich inhaltlich mit den Varienten der Kernenergie zu befassen.

Das Ziel der Politik und der Wirtschaftswissenschaftler muss sein, die Wirtschaft in unserem rohstoffarmen Land auf der Grundlage ökonomisch vertretbarer und wettbewerbsfähiger Strompreise zu stärken und den Wohlstand zu verbessern.


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