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Fukushima-Betreiber Tepco erhält AKW-Genehmigung

Bereits 2007 kamen nach einem Erdbeben massive Zweifel an der Sicherheit des weltweit größten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa auf. (Foto: © Tokyo Electric Power Co. TEPCO, IAEA Imagebank / flickr.com, CC BY-SA 2.0)
Bereits 2007 kamen nach einem Erdbeben massive Zweifel an der Sicherheit des weltweit größten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa auf. (Foto: © Tokyo Electric Power Co. TEPCO, IAEA Imagebank / flickr.com, CC BY-SA 2.0)

Erstmals seit der Katastrophe von Fukushima erhält der japanische Atomkonzern Tepco wieder eine AKW-Betriebserlaubnis. Heftige Widerstände gibt es wegen der Erdbeben-Anfälligkeit der Region und geologischen Verwerfungen direkt unter den Reaktoren.

09.10.2017 – Es dürfte noch Jahren dauern, bis Tepco die zwei Reaktoren tatsächlich hochfahren kann, denn es laufen derzeit noch mehrere Klagen. Der Gouverneur der betroffenen Provinz Niigata und Umweltgruppen wie Greenpeace haben zudem Proteste angekündigt. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die japanische Atomaufsichtsbehörde hatte am Mittwoch entschieden, dass die Reaktoren 6 und 7 des weltweit größten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa an der Westküste die verschärften Sicherheitsanforderungen erfüllt hätten.

„Rücksichtslose Entscheidung"

Greenpeace kritisierte die Entscheidung der Atomaufsicht als „rücksichtslos“. Die Behörden würden dieselben Risiken, die schon zum Gau in Fukushima geführt hatten, missachten. Es gebe „extreme Risiken“ durch Erdbeben, so Greenpeace. Dass die Reaktoren nun für sicher erklärt wurden, offenbare die Schwäche der japanischen Atomaufsicht.

Bereits vor dem Erdbeben und dem Tsunami im März 2011, die zur Reaktorkatastrophe von Fukushima geführt hatten, stand die Atomanlage Kashiwazaki-Kariwa in der Kritik. 2005 wies der Oberste Gerichtshof eine Klage von Anwohnern zurück, die die Aufhebung der Betriebserlaubnis gefordert hatten. Sie argumentierten damals, die Anlage sei nicht erdbebensicher. Gutachten hatten gezeigt, dass direkt unter den Reaktoren eine geologische Verwerfung verläuft. Die ursprünglichen und offiziellen Untersuchen hatten dagegen lediglich eine Bruchkante in mehreren Kilometern Entfernung diagnostiziert.

Schon ein früheres Erdbeben weckte Zweifel

Nach einem Erdbeben im Juli 2007, bei dem es zu einem Transformatorbrand im Kernkraftwerk und dem Austritt radioaktiver Flüssigkeit kam, gab der Betreiber Tepco dann zu: „Wir haben bei der Planung des Kraftwerks nicht angenommen, dass ein Beben dieser Stärke auftreten könnte.“ Und zur Erdbebensicherheit: „Aber nachdem wir auf die Daten [des Wetteramts] über die Nachbeben geschaut haben, haben wir begriffen, dass die Verwerfung direkt unter der Atomkraftanlage entlang läuft.“

Dennoch wurden die Reaktoren damals wieder angefahren, bis sie nach der Katastrophe von Fukushima – wie alle anderen Kernkraftwerke des Landes – vorläufig abgeschaltet wurden. Nun müssen wieder die Gerichte entscheiden. cw


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