Mehr Mittel für Klimaschutz gefordertKleine Inselstaaten mahnen Energiewende an

einzelne Palme in karger Vegetation, im Hinterrund Ozean
Inselstaaten brauchen finanzielle Unterstützung für Energiewende. (Foto: JSB Co. auf Unsplash+ / Unsplash+ Lizenz)

Die kleinen Inselstaaten sind vom Klimawandel stark betroffen. Gleichzeitig gehören sie zu den ärmsten Ländern der Welt. Bei ihrer fünften Konferenz im März 2025 forderten sie eine gerechte und schnellere Energiewende.

25.3.2025 – Die Ministerinnen und Minister der kleinen und armen Inselstaaten aus der Karibik, Pazifik und Ozeanien mahnten im Rahmen ihrer jährlichen Konferenz eine schnellere Mobilisierung von Mitteln für die Elektrifizierung und zum Schutz des Klimas an. Eine gerechte und inklusive Energiewende müsse beschleunigt werden, forderten sie. Das Treffen fand parallel zum SEforALL Global Forum (Sustainable Energy for All) auf Barbados statt. Bei diesem Forum wurden 900 Millionen US-Dollar für eine saubere Energiewende weltweit zugesagt.

„Wir müssen sicherstellen, dass die Energiewende in den Entwicklungsländern mit den globalen Klimazielen des Pariser Abkommens in Einklang steht“, sagte Lisa Cummins, Vorsitzende der Ministerkonferenz der kleinen Inselstaaten. Die Ministerin für Energie und Wirtschaft von Barbados erklärte: „Wir müssen nun von den Zusagen zu Taten übergehen und weltweit einen dauerhaften Wandel herbeiführen."

Vom Klimawandel bedroht

Als Small Island Developing States (SIDS), also kleine Inselstaaten, die gleichzeitig Entwicklungsländer sind, werden 39 karibische, ozeanische und pazifische Kleinstaaten bezeichnet. Ihre gemeinsamen Merkmale: Eine geringe Bevölkerungszahl, Mangel an Rohstoffen und eine schwache Wirtschaftskraft. Gleichzeitig sind sie überdurchschnittlich stark vom Klimawandel betroffen.

Ein steigender Meeresspiegel würde einige Inseln von der Landkarte verschwinden lassen. Eine globale Erderwärmung von durchschnittlich drei Grad in den kommenden 100 Jahren würde mit einem Anstieg des Meeresspiegels um 65 Zentimeter einhergehen. Weite Teile des Gebiets etwa der Malediven, Mikronesiens und Tongas wäre dann überflutet.

Selbst wenn die Erderwärmung noch eingedämmt werden kann, leiden die kleinen Inselstaaten bereits jetzt unter den Folgen des Erderwärmung: Monsune verändern ihre Muster, tropische Wirbelstürme nehmen zu.

Dilemma Energiebedarf

Das Dilemma: Für Entwicklung wird Energie benötigt. Unternehmen benötigen Strom für ihre Tätigkeiten. Elektrisches Licht erleichtert Lernen und Bildung. Daher sind die kleinen Inselstaaten an einer stärkeren Elektrifizierung interessiert, gleichzeitig muss diese Energie auf klimaschonende Weise erzeugt werden, um nicht ihren eigenen Untergang weiter zu befördern.

Beim SEforALL Global Forum auf Barbados war auch die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien IRENA vertreten, in der 169 Staaten und die Europäische Union (EU) zusammengeschlossen sind. „Wir müssen die Energiewende aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, um ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf die etablierten sozioökonomischen, technologischen und geopolitischen Trends in der Welt zu erfassen“, sagte IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera. „Der SIDS-Aktionsaufruf ist besonders zu begrüßen, da er nationale und regionale Institutionen stärken wird, um erneuerbare Energien und Energieeffizienz in diesen kleinen Inselstaaten zu beschleunigen."

Mehr Finanzmittel angemahnt

Ein Ausbau des Stromnetzes und eine Versorgung mit grünem Strom erfordert Investitionen, zu denen die Entwicklungsländer alleine nicht in der Lage sind. Die SIDS fordern daher ein stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft für den Ausbau der Infrastruktur.

Als wichtiger Gebervertreter war der Klimainvestitionsfonds (CIF) auf Barbados anwesend. Neun Geberländer und sechs multilaterale Entwicklungsbanken sind darin zusammengeschlossen. Dennoch kämpft auch der CIF mit Finanznöten. CIF-CEO Tariye Gbadegesin, forderte: „Um den Klimawandel zu bekämpfen und die Nutzung sauberer Energien zu beschleunigen, müssen wir die Klimainvestitionsfonds aufstocken und unsere Ziele in die Tat umsetzen.“ Charlotte Schmitz

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