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Klimaschutz in NRW – adé?

NRWE-Land: In Garzweiler wird weiter geschaufelt. (Foto: Nicole Allé)
NRWE-Land: In Garzweiler wird weiter geschaufelt. (Foto: Nicole Allé)

Schlechte Aussichten für die Klimapolitik in Nordrhein-Westfalen: Mit dem Wahlergebnis hat sich ein zügiger Ausstieg aus der rheinischen Braunkohle erledigt. CDU und FDP wären sich einig, ebenso eine große Koalition – es fehlt das grüne Korrektiv.

16.05.2017 – Im Wahlkampf machten nur die Grünen und die Linke deutlich, den Braunkohle-Tagebau so bald wie möglich beenden zu wollen. Die Grünen hatten einen Plan vorgelegt, das in den nächsten zwanzig Jahren zu schaffen. Doch den Wählen waren andere Versprechen wichtiger – die Grünen haben sich quasi halbiert nach der Wahl.

Die SPD versprach zwar weniger fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung einsetzen zu wollen, dabei dürfe aber die Versorgungssicherheit nicht gefährdet werden. Mit der von der SPD-Landesregierung 2015 verabschiedeten Leitentscheidung für das rheinische Braunkohlerevier seien Planungssicherheit geschaffen und Arbeitsplätze langfristig gesichert worden. Der mit dem grünen Koalitionspartner ausgehandelte Kompromiss sah lediglich eine Verkleinerung des Braunkohletagebaus in Garzweiler vor.

Ein Drittel der CO2-Emissionen der Bundesrepublik wird in NRW produziert. Die CDU will an der Kohleverstromung festhalten, mit einer Betriebsdauer der Tagebaue bis 2045. Auch für die FDP sollen der Abbau von Braunkohle und der Betrieb von Kohlekraftwerken weiterhin möglich bleiben. Die Liberalen haben sich von der Energiewende ohnehin bereits auch im Bundestagswahlkampf verabschiedet. Im ihrem Wahlprogramm fordert die FDP einen „Neustart in der Energiewende“. Für die Liberalen bedeutet das: Das EEG soll abgeschafft und auf fossile Energien nicht verzichtet werden.

Der grüne Umweltminister Johannes Remmel setzte sich für einen schnellen Ausstieg aus der Kohle ein: In den kommenden drei Jahren sollten bereits zehn der größten Kohlekraftwerke mit dem größten Schadstoffausstoß in Nordrhein-Westfalen abgeschaltet werden. Doch Regierungschefin Hannelore Kraft stellte im Wahlkampf klar, dass eine schnelle Abschaltung der Kohlekraftwerke nicht Position der NRWLandesregierung sei.

Dabei wäre ein schneller Ausstieg mit dem richtigen Konzept ohne Jobverluste möglich – zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Institut für ökologische Wirtschaftsforschung: Etwa 4.500 Stellen, die 2030 im rheinischen Braunkohlerevier noch übrig wären, ließen sich bei einem rechtzeitigen Umstieg auf Erneuerbare Energien ersetzen – vor allem im regionalen Bürgerenergie-Rahmen, durch den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik. Nur rund zwölf Prozent des Bruttostromverbrauchs wird derzeit in NRW mittels Erneuerbarer Energien gewonnen. na


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Kommentare

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Eitel Heck 16.05.2017, 10:55:57

+131 Gut Antworten

Aus meiner Sicht sind die genannten grünen und linken Poltiker Populisten, die die Stillegung der Braunkohletagebaue und der Braunkohlekraftwerke fordern, ohne kreative Vorschläge zur Stromversorgung mit flukturierenden Wind- und Sonnenstrom bei Ausstieg aus herkömmlichen Kraftwerken, die gegenwärtig die flukturierende Stromerzeugung abpuffern.

Frage an die genannten grünen und linken Politiker:

Mit welchen Investitionsaufwendungen, zu welchen Terminen und mit welchen Auswirkungen auf die Stromkosten sind die nachfolgenden Speichertechnologien für überschüssigen Wind- und Sonnenstrom zu realisieren?

-Pumpspeicherwerke,

-Kugelspeicher für Offshore-Windparks in der Nordsee,

-Druckluftspeicher in stillgelegten Bergwerken und Salzstöcken,

- Redox Plow Batterien( Anlagen für Herstellung der Elektrolyseflüssigkeit, Tanklager für Elektrolyseflüssigkeiten),

-Power to Gas(Elektrolyseanlagen zur Wasserstoffherstellung, Anlagen zur Herstellung von Methan aus Wasserstoff und Kohlendioxid)

Haben ein Perspektive?

-Wasserstoffkraftwerke mit umweltfreundlichen Brennzellen?

-Gezeitenkraftwerk an der deutschen Nordseeküste?

-der inhärent sichere Dual Fluid Kernreaktor?

Solange grüne und linke Politiker bei Protesten beharren und keine kreativen, realisierbaren Vorschläge in die Politik zur Entscheidung vortragen, bremsen sie aus meiner Sicht die Klimaziele.


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