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Megastaudamm in Brasilien wird nicht gebaut

Umweltschützer zeigen sich erleichtert: Das Staudamm-Projekt São-Luiz-do-Tapajós im Herzen des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes wurde nun doch gestoppt. Das ist ein großer Erfolg für die Heimat der Munduruku und für den Schutz des Regenwaldes. (
Umweltschützer zeigen sich erleichtert: Das Staudamm-Projekt São-Luiz-do-Tapajós im Herzen des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes wurde nun doch gestoppt. Das ist ein großer Erfolg für die Heimat der Munduruku und für den Schutz des Regenwaldes. (Foto: © Ocupacao Munduruku, flickr.com/photos/95547365@N06/8714381113, CC BY-SA 2.0)

Umweltschützer zeigen sich erleichtert: Das Staudamm-Projekt São-Luiz-do-Tapajós im Herzen des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes wurde nun doch gestoppt. Das ist ein großer Erfolg für die Heimat der Munduruku und für den Schutz des Regenwaldes.

14.08.2016 – Die schon lang andauernden Proteste und unzähligen Unterschriften gegen das stark umstrittene Staudamm-Projekt Brasiliens haben sich ausgezahlt. Der São-Luiz-do-Tapajós-Staudamm sollte inmitten des Amazonasgebietes errichtet werden und hätte katastrophale Folgen für Mensch und Natur mit sich gebracht. Das indigene Volk der Munduruku hätte ihr Stammesgebiet aufgrund des Stausees verloren und bedrohte Tier- sowie Pflanzenarten wären vernichtet worden. Die brasilianische Umweltbehörde gab nun jedoch bekannt, dass das geplante Wasserkraftwerk im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará keine Baugenehmigung erhalten habe.

Gerade das Tapajós-Tal, das dem riesigen Stausee hätte weichen müssen, zählt zu den artenreichsten Regionen unseres Planeten. Selten gewordene Tiere wie der Jaguar, Flussdelfine, Seekühe sowie vom Aussterben bedrohte Fisch- und Vogelarten sind dort heimisch. „Wir Munduruku sind sehr glücklich über diese Nachricht, sie ist enorm wichtig für uns“, sagt Arnaldo Kabá Munduruku, Oberhaupt des indigenen Volkes, berichtet Greenpeace. „Jetzt werden wir unseren Kampf auch gegen die anderen geplanten Staudämme an unserem Fluss weiterführen.“

Siemens bricht Auslandsgeschäft weg

Voith Hydro, ein Tochterunternehmen der Firma Siemens, stattet bereits seit 140 Jahren Wasserkraftwerke auf der ganzen Welt mit Bauteilen aus und sollte auch das Wasserkraft-Projekt São-Luiz-do-Tapajós beliefern. Damit ist Siemens nun ein besonders großes Auslandsgeschäft weggebrochen. Seit nunmehr sieben Jahren versuchte der brasilianische Energiekonzern Elektrobrás eine bauliche Genehmigung für das Kraftwerk zu erhalten.

„Der Tapajos-Staudamm war für Siemens ein Lackmustest“, kommentiert Christoph Thies, Greenpeace-Experte für Wälder. „Der Konzern muss jetzt weltweit aus Projekten aussteigen, die den eigenen Nachhaltigkeitsansprüchen widersprechen.“ Doch auch die brasilianische Regierung möchte noch weiterer Wasserkraftwerke am Tapajós-Fluss bauen. Insgesamt 40 seien geplant, vier davon mit einer hohen Priorität. Immerhin ist mit dem São-Luiz-do-Tapajós-Staudamm das größte angedachte Projekt inzwischen Geschichte. jk


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