: Neuseeland steigt aus der Kohle aus
2018 wird Neuseeland endgültig aus der Kohleverstromung aussteigen, das gab das Energieministerium bekannt. Das Land bezieht bereits heute rund 80 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien und setzt vor allem auf Geothermie, Wind- und Wasserkraft.
13.08.2015 – Die letzten beiden verbliebenen Kohlekraftwerke Neuseelands sollen 2018 endgültig vom Netz gehen und durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien ersetzt werden. Historisch betrachtet habe Kohle für die Sicherstellung der Stromversorgung in Neuseeland eine wichtige Rolle gespielt, besonders wenn bei Hitze die Wasserspiegel der Stauseen niedrig waren, sagte Energieminister Simon Bridges in einer Stellungnahme. „Aber signifikante Marktinvestitionen in den vergangenen Jahren in andere Formen von Erneuerbaren Energien, besonders in Geothermie, machen eine Kohlereserve immer weniger notwendig“, erklärte er.
In den vergangenen sechs Jahren wurden 1,5 Milliarden Dollar in Erneuerbare Energien investiert. Bis 2025 sollen 90 Prozent der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien stammen. Neben Kohle werden derzeit noch Erdgaskraftwerke zur Energiegewinnung eingesetzt. Über die Hälfte ihres Stroms beziehen die 4,5 Millionen Inselbewohner aus der Wasserkraft, denn die geographischen Bedingungen sind ideal: große Flüsse, viel Regen und Schneeschmelzen auf der Südinsel sorgen für kontinuierliche Wasserkraftreserven. Auch für Geothermie sind aufgrund des Zusammentreffens der australischen und pazifischen Platte und vulkanischen Aktivitäten die Inseln geeignet. Zudem gibt es in einigen Regionen, besonders auf der Nordinsel, mit bis zu 2.500 Sonnenstunden im Jahr gute Voraussetzungen für Solarenergie.
Besonders die Geothermie, Wind- und Solarenergie sollen in den kommenden Jahren ausgebaut werden, an küstennahen Standorten der abgeschiedenen Inseln im Pazifik herrschen sehr gute Windbedingungen. Schon heute gehört Neuseeland mit über 40 Prozent Erneuerbare Energien am gesamten Energiemix zu den Spitzenländern weltweit und belegt beim OECD-Ranking hinter Island und Norwegen Platz drei. Beim Anteil der Erneuerbaren macht dabei macht die Geothermie mit insgesamt 51 Prozent den größten Part aus, gefolgt von Wasserkraft mit 26 Prozent, Bio- und Solarenergie mit 20 Prozent und Windenergie mit 2 Prozent (Werte von 2013). cw
Kommentare
heinbloed am 13.08.2015
Interessant wie die Versorger vorgehen: den Endabnehmern werden Batterien und PV-Anlagen zur Verfuegung gestellt.
Salva Racer am 13.08.2015
Ich sag nur: endlich!
Katta am 19.08.2015
Super! Aber etwas verwirrend ist das in der Überschrift von heute 80% erneuerbaren geschrieben wird und am Ende nur von 40% .Ist das ein Zeichen dafür das da was schön gerechnet wird?
Katta am 19.08.2015
Super! Aber etwas verwirrend ist das in der Überschrift von heute 80% erneuerbaren geschrieben wird und am Ende nur von 40% .Ist das ein Zeichen dafür das da was schön gerechnet wird?
Clemens Weiß am 19.08.2015
Hallo Katta,
sowohl 80 Prozent als auch 40 Prozent sind richtig. Die 80 Prozent beziehen sich auf den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix, die 40 Prozent auf den Energiemix (also die gesamte Energieversorgung mit Strom, Wärme, Verkehr etc.).
Viele Grüße,
Clemens Weiß / Redaktion
T am 02.03.2016
@Katta
40 % EE ist die Verteilung des Primärenergieverbrauch nach
Energieträger (2014)
80 % EE ist die Verteilung der Stromerzeugung nach
Energieträger (2014)