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New York sagt Nein zu Fracking

Proteste in New York
Die Proteste der New Yorker Bürger waren erfolgreich: Anti-Fracking-Demo der Organisation CREDO Action und Bürgern in Manhattan (© Adam Welz / CREDO Action, flickr.com, CC BY 2.0)

Als zweiter US-Bundesstaat verbietet New York die Förderung von Erdgas mit der Fracking-Methode, Grund sind die zu hohen Gesundheitsrisiken für die Menschen und gravierende Schäden für die Umwelt. Umweltschutz schlägt damit rein ökonomische Vorteile.

19.12.2014 – Ein derzeit niedriger Ölpreis lässt sich auch auf den Schiefer-Öl-Boom in den USA und Kanada zurückführen: Die Ölproduktion ist dadurch in beiden Ländern wie seit Jahrzehnten nicht mehr angestiegen. Proteste von Bürgern gegen Fracking werden in den USA in der Regel genau so wenig gehört wie hierzulande – wobei selbst Hollywood sich mit dem Film Promised Land, der im letzten Jahr auf der Berlinale lief, des Themas angenommen hatte. 

Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, hatte nun aber den Mut, das Fracking in seinem Bundesstaat zu verbieten. Er folgt damit dem Bundesstaat Vermont; auch andere US-Bundesstaaten haben die Entscheidung, ob sie Fracking zulassen wollen, zunächst ausgesetzt – während jedoch New Yorks New Yorks Nachbarstaat Pennsylvania das Fracking weiter vorantreibt. Vor allem die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung seien nicht vertretbar, so Gouverneur Cuomo, und stützt sich damit auf eine Studie der New Yorker Gesundheitsbehörde, die vor den Gefahren der Grundwasservergiftung und Luftverschmutzung durch Fracking warnt.

Umweltschützer jubeln, die Energiewirtschaft ist naturgemäß weniger begeistert, denn gerade im Bundesstat New York lagern profitversprechende Schätze im Boden: In der Region befindet sich viel Schiefergestein, das Erdgasvorkommen enthält. Wirtschaftlich gesehen gilt die Region jedoch als eher strukturschwach. Das Fracking-Verbot koste den Bundesstaat Arbeitsplätze, Investitionen würden nun in andere Bundesstaaten verlagert, versuchen die Energiekonzerne die Bürger daher zu verunsichern. Vor allem gehen dabei aber ihre eigenen Profite flöten.

Während sich also selbst in den USA etwas tut und Bürgerproteste zumindest punktweise zu fruchten scheinen, wurde in Deutschland das Fracking-Verbot wieder aufgeweicht, Probebohrungen sind nun erlaubt. Verlaufen diese erfolgreich, kann kommerzielles Fracking genehmigt werden. Die US-Öl- und Gaskonzerne machen daher auch in Deutschland massiven Druck. Das Freihandelsabkommen TTIP und CETA mit den USA und Kanada öffnet die Türen für das Fracking, denn die Aussichten der Fracking-Konzerne stehen gut, im Schiedsverfahren gegen Regierungen, Parlamente und den Willen der Bevölkerung zu gewinnen. Das Signal aus New York ist erstmal positiv; in Deutschland wurden indes gegen das Freihandelsabkommen schon Millionen Stimmen gesammelt, bei TTIP und Fracking geht es auch um den Erhalt einer demokratischen Gesellschaft. na


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Sonnenstromer 19.12.2014, 16:49:47

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