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Nur eine weitere Stimme für internationale Umweltpolitik

UNEP Executive Director Achim Steiner begrüßt zur Eröffnung der Konferenz die UNEA-Delegierten  (Foto: © UNEP/UNEA)
UNEP Executive Director Achim Steiner begrüßt zur Eröffnung der Konferenz die UNEA-Delegierten (Foto: © UNEP/UNEA)

Die UN-Umweltversammlung UNEA kann sich mit Umweltfragen weltweit befassen. Experten hoffen, dass die neue Einrichtung für Dynamik in der internationalen Umweltpolitik sorgen könnte, andere bezweifeln das und plädieren für Handeln statt Tagen.

06.07.2014 – Vergangene Woche tagte erstmals die neu eingerichtete Umweltversammlung (United Nations Environment Assembly, UNEA) der Vereinten Nationen in Nairobi. 1.200 Umweltexperten aus aller Welt berieten über globale Umweltziele und umweltverträgliches Wirtschaften. „Die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken und der Boden, auf dem unsere Nahrung wächst, sind Teil eines empfindlichen Ökosystems, das mehr und mehr unter Druck gerät“, mahnte Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen. „Wir müssen entschlossen handeln, um die Beziehung der Menschheit mit unserem Planeten zu ändern.“

Plastikmüll in den Ozeanen, schlampiger Umgang mit Chemikalien und Abfällen, geringe Ressourceneffizienz – in der ersten fünftägigen Sitzung wurden 16 Entscheidungen und Resolutionen zu einer Reihe von Umweltproblemen verabschiedet. Als eine der größten Umweltgefahren machten die Delegierten die Luftverschmutzung aus. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge verursacht sie jedes Jahr rund sieben Millionen Todesfälle. UNEP soll einzelne Staaten beim Kampf für sauberere Luft unterstützen, Daten sammeln und Fortschritte dokumentieren. Zudem rief UNEA Regierungen dazu auf, die Wilderei einzudämmen. Allein vergangenes Jahr wurden in Afrika mehr als 20.000 Elefanten und rund 1.000 Nashörner getötet. UNEP beziffert zusammen mit Interpol den jährlichen Gesamtwert des blutigen Handels auf 147 Milliarden Euro. Das Geschäft sei fest in den Händen von Verbrechersyndikaten.

Die UNEA soll neue Prioritäten in der globalen Umweltpolitik festlegen und Beschlüsse fassen. Dass diese Beschlüsse jedoch tatsächlich der internationalen Umweltdebatte eine neue Dynamik bringen, sieht so mancher skeptisch. „Es bleibt abzuwarten, ob von UNEA neue Akzente ausgehen“, so Christoph Görg, der das Department Umweltpolitik am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) leitet. Schließlich gebe es schon eine Reihe von internationalen Abkommen, etwa das zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, zumeist hapere es aber an der Umsetzung vor Ort. Der Professor beobachtet seit Jahren die internationale Umweltpolitik. Dem Umweltschutz sei eher gedient, so glaubt er, wenn „sich die Vereinten Nationen darum kümmern würden, existierende Abkommen effektiv zu implementieren, anstatt neue Prozesse zu initiieren.“ na


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