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Nach den EEG-AusschreibungenSolar- und Windenergie müssen sich ergänzen

Windenergie- und Solaranlagen in Landschaft
Wind- und Solarenergie ergänzen sich im Rahmen der Energiewende ideal. (Foto: pxhere / CC0 Public Domain)

Solar- und Windbranche fordern gemeinsam, den politisch herbeigeführten Wettbewerb zwischen Solar- und Windenergie zu beenden – beide Technologien sind für die Energiewende notwendig. Kontraproduktive Marktbarrieren müssten nun rasch abgebaut werden.

22.11.2018 – Der künstlich herbeigeführte Wettbewerb sei für die Energiewende kontraproduktiv, mahnen die beiden Bundesverbände für Solarwirtschaft (BSW) und Windenergie (BWE), und kommentierten damit die aktuell von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Ergebnisse zur zweiten technologieoffenen Ausschreibung für Wind- und Solarparks nach dem EEG. Solaranlagen haben auch bei der zweiten gemeinsamen Ausschreibung alle Zuschläge erhalten.Die Politik diskutiert immer wieder gemeinsame Wind- und Solarausschreibungen und hat im Energiesammelgesetz diesen Weg für die Zukunft angedeutet. Damit würden die Investitionsrisiken steigen, warnen die Verbände. Die beiden Erneuerbare-Energien-Technologien sollten sich in ihren jeweiligen Vorteilen ergänzen, statt im Wettbewerb zu stehen.

Nur scheinbarer Erfolg für die Solarbranche

Die Solarbranche freue sich keineswegs über den vermeintlichen Erfolg, denn die erzielten Zuschlagsmengen für ebenerdige Solarparks werden von den Photovoltaik-Auktionsvolumen des Folgejahres wieder abgezogen, kommentiert der BSW. Auch die aktuell von der Bundesregierung für die Jahre 2019-2021 geplanten Sonderausschreibungen für große ebenerdige Solarparks seien weitgehend wertlos – denn gleichzeitig zur Einführung der Sonderauktionen für ebenerdig errichtete Solarparks soll die Förderung neuer Solardächer zum 1. Januar 2019 gekappt werden: Geplant ist eine Kürzung der EEG-Förderung für alle Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 40 bis 750 Kilowatt um bis zu 20 Prozent.

Anschlag auf die Energiewende

Im Verlauf des Jahres 2020 soll sie mit Erreichen des „52-GW-Deckels“ nach dem Willen des BMWi sogar ganz auslaufen, obwohl zu diesem Zeitpunkt auch nach Auffassung von Regierungsgutachtern erst wenige Solarprojekte ganz ohne Förderung auskommen werden. Der BSW warnt, dass damit tausende weitere Jobs in der Solarbranche purzeln und zudem die Energiewende in den Städten ausgebremst werden könnte – wo sie dank Mieterstrom und Quartiers-Modellen gerade erst in Schwung gekommen war. „Die geplanten zusätzlichen Solarparks auf dem Land sind zu begrüßen,“ sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW, „werden diesen Anschlag auf die Energiewende aber nicht auffangen können.“

Bürgerenergie in Gefahr

Die Sonderkürzungen der Vergütung von Photovoltaik-Dachanlagen treffen auch die Bürgerenergie-Genossenschaften in ihrem Kerngeschäft – denn 81 Prozent der 855 im Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) organisierten Energiegenossenschaften betreiben PV-Anlagen, 72 Prozent der Energiegenossenschaften haben weitere Investitionen in PV-Anlagen geplant, ein Großteil davon in der Leistungsspanne von 40 bis 750 Kilowatt. „Mittelgroße Photovoltaik-Dachanlagen bieten den mit viel ehrenamtlichen Engagement tätigen Energiegenossenschaften ein handhabbares Geschäftsfeld, um eine lokale und klimafreundliche Energieversorgung voranzutreiben“, so der DGRV-Vorstandsvorsitzende Eckhard Ott. Daher fordert auch der DGRV eine Streichung der vorgesehenen Sonderkürzungen.

Technologiemix ideal

Neben Klimaschutz dürfe man auch die ökonomische Chance der Energiewende für Deutschland nicht aus den Augen verlieren, so die Verbände. Die Energiewende brauche einen breiten Technologiemix in der Erzeugung, im Vertrieb und der Sicherstellung der Versorgungssicherheit. „Die spezifischen Stärken von Offshore, Wind an Land und Photovoltaik komplettiert um Biogas ergänzen sich ideal“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie. „Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt deutlich zu machen, mit welchen Zeit- und Mengenvorgaben der Zubau der Erneuerbaren Energien das 2030er-Ziel von 65 Prozent erreichbar macht.“ na


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