29.04.2019 – Im Jahr 1986 traf sich die noch junge Solar-Szene das erste Mal zum PV-Symposium im Kloster Banz. Der letzte Kohlemeiler soll zwischen 2035 und 2038 abgeschaltet werden. Zwischen beiden Ereignissen liegt ein halbes Jahrhundert – die Energiewende ist ein echtes Generationenprojekt. Zugleich ist sie das vermutlich größte nur denkbare Modernisierungsprogramm für Industrie und Infrastruktur und bietet weiter riesige Chancen für Unternehmen, Wissenschaft und Forschung: denn die bisherigen Schritte zum Ausbau der Erneuerbaren Energien waren nur ein Anfang.
Die größeren und vermutlich anspruchsvolleren Schritte zu 100% erneuerbarer Energieversorgung liegen noch vor uns. Das gilt auch für die Photovoltaik. Und wie bei allen großen Transformationsprozessen gibt es keinen Grund anzunehmen, dass sich die Spielregeln unterwegs nicht grundlegend ändern. Zwar haben Bestandswahrer in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in den letzten Jahren wieder die Regie übernommen und das Tempo massiv gebremst. Dennoch wird deutlich, dass es ein „zurück in die Vergangenheit“ für niemanden geben kann: Die Energie- und die Solarwirtschaft sind in einer neuen Zeitrechnung angekommen, deren Spielregeln, Chancen und Risiken sich deutlich vom Gewohnten unterscheiden – mit spürbaren Auswirkungen auf die Solarwirtschaft als Ganzes und auf die einzelnen Wertschöpfungsstufen vom PV-Projektentwickler, Betreiber oder Betriebsführer bis zum Systemanbieter und teilweise auch Hersteller.
Photovoltaik wird Teil der Energiewirtschaft
Die Photovoltaik hat in der Vergangenheit einen wichtigen Veränderungsdruck auf die Energiewirtschaft erzeugt. Dieser Druck wirkte „von außen“, aus dem dafür vom EEG geschaffenen Raum. Bereits seit einigen Jahren ist sichtbar, dass Energieversorger massiv in das PV-Geschäft einsteigen und sich zwischen Endkunden und Solarunternehmen schieben. Dies wird das Geschäft weiter prägen und neue Abhängigkeiten schaffen. In Zukunft wird die Solarwirtschaft so zum integralen Teil der Energiewirtschaft werden. Sie kann und wird sie „von innen“ heraus weitertreiben, wenn sie die für sie neuen energiewirtschaftlichen Regeln, Limitierungen und Chancen versteht – vom engen Korsett energiewirtschaftlicher Prozesse bis zu neuen Geschäftsmodellen auf Basis von Handel, Strukturierung und Lieferung von Strom.
Photovoltaik muss endlich auch Teil der Bauwirtschaft werden
Die zweite große Zukunftsaufgabe und -chance liegt in den Städten: hier sind riesige Dachpotentiale immer noch ungenutzt und können große Mengen Solarstrom mitten in den Lastzentren direkt an Kunden vermarktet werden – mit Erlösen oberhalb der weiter abschmelzenden EEG-Einspeisevergütung. Die Immobilienwirtschaft ist hierfür der entscheidende Partner, dem die Energie- und Solarwirtschaft jedoch echten Mehrwert anbieten muss.
Hier fällt der Systemtechnik, den Planern und Herstellern eine zentrale Aufgabe zu: Denn bei Mieterstrom und ähnlichen Modellen ist die PV nicht einfach ein Zusatz, der nachträglich in Elektrik, Statik, Planungs- und Bauabläufe eingebracht werden kann. Vielmehr verschmelzen auch hier die Welten, müssen Solarteure für sie ganz neue bauseitige Anforderungen berücksichtigen und Elektro- oder TGA-Planer Neuland bei Elektro- und Zählerkonzepten betreten, sind die Integration von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität und Schnittstellen zu Gebäudeleittechnik und Facility Management Fragen der Immobilienkunden. Zwischen dem aus klimaschutzgründen notwendigem Ausbautempo der PV und dem Wissensstand der klassischen Baugewerke zur Integration der PV auf eine solche Weise klaffen heute jedoch große Lücken. Auch Politik und Fachverbände sind gefordert, diese über massive Aus- und Weiterbildungsoffensiven zu schließen – in Zeiten eines ohnehin überhitzten Bausektors keine einfache Aufgabe.
Digitale Geschäftsprozesse können alles ändern
Drittens sind zumindest längerfristig Umbrüche auch im vermeintlich einfachsten Segment der Eigenverbrauchsmodelle im Einzelgewerbe und in Einfamilienhäusern notwendig und zu erwarten. Heute sind hier Photovoltaik und PV-Speichermodelle etabliert und vielen Kunden im jetzigen Rahmen wirtschaftlich darstellbar. Klar ist aber, dass sich auch ans Netz angebundene Eigenverbraucher in einigen Jahren an den Netzkosten werden beteiligen müssen. Im Gegenzug müssen daher weitere deutliche Kostensenkungen für die Erzeugung von Solarstrom her. Gerade im Geschäft mit kleinteiligen PV-Anlagen wird ein Schlüssel dabei in der Senkung von Transaktionskosten liegen – d.h. nicht zuletzt in digitalen Geschäftsprozessen. Dabei ersetzen standardisierte Prozesse auf Basis von Softwareplattformen heutige Vertriebs- und Planungsstrukturen. Solche Strukturen benötigen jedoch großes Volumen, um die notwendigen Investitionen in Entwicklung und Vertrieb zu refinanzieren. Bereits heute können nur eine Handvoll Plattformanbieter diesen Weg gehen und werden neue Partnerschaften und Abhängigkeiten für PV-Firmen entstehen.
Unternehmen müssen ans Ganze denken: In Akzeptanz investieren!
Bei all dem muss die Solarwirtschaft neben kurzfristigen wirtschaftlichen Aspekten immer auch an ihr langfristiges Interesse und an ihre Mission denken, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Denn zu denken, die zukünftige Dynamik des PV-Ausbaus hänge nur von der Politik ab und die aktuell unverändert hohe Zustimmung in der Bevölkerung sei auch für die nächsten Jahrzehnte eine Selbstverständlichkeit, wäre fahrlässig.
Gerade bei Freiflächenanlagen ist längst die regionale Akzeptanz keine Selbstverständlichkeit mehr. „Anonyme“ Projekte und Abschöpfen von Renditen schaden der Akzeptanz der Photovoltaik in Deutschland. Projektentwickler und Betreiber müssen verstärkt Menschen und Gemeinden vor Ort in echte Beteiligungsmodelle einbinden und für neue Projekte aktivieren.
Dazu zählt auch die Entwicklung ganz neuer Modelle, von denen „Anrainertarife“ als vergünstigte regionale Stromlieferungen nur eine erste etablierte Spielart darstellen. Im Bereich der Eigenverbrauchsanlagen wird eine weiterhin ausgewogene Argumentation zwischen aktuellem Kostenvorteil und ökologischem Nutzen für die Kunden wichtig sein. Denn in einer Zeitrechnung, in der die Solarwirtschaft integraler Teil der Energiewirtschaft ist, muss sie noch deutlich mehr Verantwortung als Teil des Gesamtsystems übernehmen und muss sie auch den Nutzen des Netzes und des Verbundes aller Verbraucher erklären. Andernfalls verliert sie irgendwann die Akzeptanz all derer, die sich nicht mit eigenen Erzeugungsanlagen selbst optimieren können.
Die Energiewende ist unvermeidlich und muss erheblich beschleunigt werden, wenn wir künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen wollen. Dabei hängen Erfolg und Geschwindigkeit auch für die Solarwirtschaft wie eh und stark von politischen Rahmenbedingungen ab. Auch unabhängig davon haben wir jedoch die Verantwortung und die Chance, weiter engagiert und innovativ für die Photovoltaik zu arbeiten. Nach mehreren Jahrzehnten der eigenen Erfolgsgeschichte ist es für die Photovoltaik aber wichtiger denn je, eingefahrene Wege in Frage zu stellen und sich selbst immer wieder neu zu erfinden.
Dr. Tim Meyer ist Vorstandsmitglied von NATURSTROM sowie Geschäftsbereichsleiter Energieinfrastruktur und Dezentrale Energieversorgung.
Kommentare
Denkender Bürger am 29.04.2019
Gut gemeint, aber
Alles schön und gut.
Das Hauptproblem wurde jedoch (mal wieder!) elegant ausgeklammet und umschifft:
Photovoltaik-Anlagen liefern keine konstante Energiemenge, sondern in Abhängigkeit vom Licht bzw. der Sonneneinstrahlung. Sie sind damit eben nicht grundlastfähig. Und um die Grundlastfähigkeit herzustellen bedarf es Speichermöglichkeiten, um Schwachlastzeiten zu überbrücken.
Dieses Problem wird in sämlichen Jubelberichten über die Photovoltaik (ebenso wie über die Windenergie) völlig ausgeblendet. Dabei steht und fällt gerade damit die sog. Energiewende.
Solange keine ausreichenden Spiechermöglichkeiten vorhanden sind, um Schwachlastzeiten zu überbrücken, funtioniert eine sichere Versorgung aus Windkraft und Photovoltaik schlicht und ergreifend nicht!
Das ist nun mal so und läßt sich auch nicht wegreden!
Damit wird alles im Artikel Gesagte zu nichts anderem alles einer gut gemeinten guter Willenbekundung.
Und gut gemeint ist bekanntlich etwas ganz anderes als gut gemacht!
Kann oder will das keiner sehen und begreifen?!
Schlauer Bürger am 04.05.2019
Was ist Ihr Problem mit der Energiewende?
Ist Ihr Arbeitsplatz durch die Energiewende bedroht?
War zu oft der Strom wegen der Energiewende ausgefallen?
Denkender Bürger am 04.05.2019
@ Schlauer Bürger
Die Frage beantworte ich sehr gern:
Mein Problem mit der Energiewende ist der Realitätsverlust der irdeologisch verbohrten Eiferer und die durch die Medien stattfindende Schönrederei.
Es gibt nun mal Tatsachen, um die keiner umhin kommt - mögen diese noch so unangenehm sein.
Und darauf wird man doch mal hinweisen dürfen.
Jetzt reicht`s am 05.05.2019
So wie damals:
Anlässlich der Eröffnung der ersten deutschen Bahnverbindung am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth warnte das bayerische Obermedizinalkollegium: Bahnfahrten schneller als 30 Kilometer pro Stunde würden bei den Reisenden wie bei den Zuschauern unfehlbar schwere Gehirnerkrankungen, eine Art Delirium furiosum, erzeugen.
Denkender Bürger am 05.05.2019
@ Jetzt reicht's
Eben! Nur wollen das die ideologisch verblendeten und verbohrten Eiferer nicht sehen.
Es gab auch mal Zeiten, da wurden Leute dafür als Ketzer hingerichtet, weil sie bezweifelt haben, daß die Erde eine Scheibe sei.
Heute ist die Erdscheibe der Kohleausstieg - und die hinzurichtenden Ketzer diejenigen, die der Menschheit versuchen klarzumachen, daß das technisch nicht so einfach geht, wie viele denken oder es gern hätten.
Geschichte wiederholt sich nicht?
Das einzige Kontinuierliche an der Geschichte ist ihre stete Wiederholung!
Jetzt reicht`s am 05.05.2019
Genau, wie diese Aussagen
„Wenn die Weltausstellung in Paris zu Ende geht, wird man nie wieder etwas vom elektrischen Licht hören“. Der britische Chirurg Sir Erasmus Wilson 1878 zur Vorstellung der Glühbirne auf der Weltausstellung.
„Wir sind 60 Jahre ohne Fernsehen ausgekommen und werden es weitere 60 Jahre tun.“ Avery Brundage, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees 1960
„Das Spam-Problem wird in zwei Jahren Geschichte sein“. Bill Gates, Multi-Milliardär Und 2004 zum zweiten Mal.
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer gibt.“ Thomas Watson, Chef bei IBM 1943
Jetzt reicht`s am 05.05.2019
Einen hab ich noch:
Umweltministerin Frau Dr. Angela Merkel, die kurz nach ihrer Amtsübernahme wörtlich erklärte: "Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 % unseres Strombedarfs decken."
Ist ja auch so eingetroffen.
Noch ein Tip an Denkender Bürger: Sie müssen diese Webseite nicht mehr besuchen.
Denkender Bürger am 05.05.2019
@ Jetzt reichts`s
Was sind Glühbirnen? Ich kenne nur Glühlampen!
Und genau so ist das eben,wenn technische Laien angfangen, Fachleuten irgendwas weis machen zu wollen.
Und sich dann ala Pippi Langstrumpf ("mache mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt") ein verschrobenes, realitätsfernes Weltbild zusammenbauen,was offenkundige und unumstößliche Fakten leugnet.
Und dabei noch nicht mal gelesen, was eigentlich gesagt bzw. geschrieben wurde!
Zeigen Sie mir doch bitte mal die Stelle, an der ich behauptet hätte, eine Energiewende weg von dem fossilen Brennstoffen sei ausgeschlossen.
Schöne Grüßte von der Erdscheibe!
Ebenfalls denkender Bürger am 01.05.2019
Lieber denkender Bürger, es wird bereits intensiv an effektiven Speichermöglichkeiten geforscht, z.B Power to Gas, sobald der Strom durch Sonne und Wind da ist, wandelt man Wasser über Strom in Wasserstoff um. Dieser kann gespeichert werden und in Turbinen verfeuert werden, um Strom in Zeiten von weniger Sonne und Wind bereitzustellen. Auch die Batterie Technik wird immer besser, und falls jetzt das Argument der seltenen Erden kommt bitte ich kurz darüber nachzudenken wie oft sich JEDER einzelne ein neues Smartphone oder einen neuen TV, Tablett, Smartwatch usw. kauft... vielleicht müssen wir einfach unseren Lebensstil etwas anpassen. Eine Welt in der jeder alles bekommt in einer ständig wachsenden Gesellschaft wirkt wenig Zukunftsträchtig.
sonnenstromer am 01.05.2019
An: Denkender Bürger
Sie haben wohl Angst im Dunkel sitzen zu müssen.
Bei steigender Weltbevölkerung müssen wir halt etwas aus unserer Komfortzone heraus. Mit dem spritschluckenen SUV zum Discounter für billiges Fleisch zu kaufen kann nicht die Zukunft sein.
Die Speichermöglichkeit Power-to-gas läßt in Deutschland mehrere Wochen eine Sonnen- und Windflaute überbrücken. Die Erdgasspeicher sind vorhanden, um diese für die Speicherung zu nutzen.
Es ist alles nur eine politische Frage. Hätte diese aktuelle Regierung die letzten Jahre nicht alle möglichen Hindernisse der Energiewende in den Weg gelegt, dann hätten wir jetzt schon mit Sicherheit über 60% erneuerbare Energien im Strommix. Ich wiederhole es gern immer wieder: durch die "Politik-Bremsklötze" wurden in Deutschland über 80.000 Arbeitsplätze in der PV- Industrie zerstört, um 20.000 in der Kohleindustrie scheinbar retten zu wollen. Die PV-Fabriken stehen jetzt in China. Auch in der Batterie-Technik lacht uns China bald aus. Die beiden Techniken sind für Europa/Deutschland verloren. Und wenn das Ausgebremse so weitergeht, dann ist auch Power-to-gas in Chinas Händen.
Wertvolle INFOs gibt es von Prof. Dr. Volker Quaschning
https://www.volker-quaschning.de/index.php (Professor für das Fachgebiet Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin)
Denkender Bürger am 03.05.2019
@ Ebenfalls denkener Bürger @ sonnenstromer
Interessant, wie hier Eulen nach Athen getragen werden. Meine ehemalige Deutschlehrerin hätte gesagt:
Thema verfehlt. Setzen, sechs!
Die aufgeführten Möglichkeiten der Speicherung sind sehr wohl bekannt, stecken samt und sonders noch im Versuchs-Stadium und funktionieren eben noch nicht so, daß man sie im großen Maßstab einsetzen kann. Bei der flächendeckenden Energieversorgung eines Landes geht es nun mal nicht um ein paar lumpige Kilowatt, sondern um Leistungen im Gigawatt-Bereich! Und dafür sind eben momentan keine ausreichenden Speichermöglichkeiten vorhanden.
In ein paar Jahren mag das mal anders aussehen - aber bis dahin ist sind die fehlenden Speichermöglichkeiten eben das Hauptprobem einer Energiewende weg von den fossilen Rohstoffen!
Das mag zwar vielen nicht gefallen, ist aber schlicht und einfach so und läßt sich auch nicht wegreden.
Merke:
Selbstbetrug ist immer dann am schönsten, wenn man ihn mit vielen teilen kann.
Selbstbetrug am 04.05.2019
Das tut mir leid, daß Sie eine so strenge Lehrerin hatten, die Ihnen auch noch schlechte Noten gab.
Aber ganz richtig, das mit der Energiewende ging viel zu schnell. Hat ja Altmaier oft genug wiederholt. Die vier großen Energiekonzerne konnten sich gar nicht darauf einstellen. Von klimaverantwortlichen Bürgern einfach so die Geschäftsgrundlage genommen.
Und ganz richtig. Wir müssen noch warten. Einfach jetzt Speichermöglichkeiten übers Knie brechen, das wäre gar nicht gut. Bei der Atomkraft hat man ja auch erst nach Endlagern für den strahlenden Atommüll gesucht, bevor man Atomkraftwerke gebaut und in Betrieb genommen hat.
Aber Sie können ja weiter in Ihr Fernrohr schauen, vielleicht sehen Sie die Lösung für die Energieprobleme der Welt.
Und noch 20 weitere Windkraftanlagen bauen, nur um die Braunkohle unter dem Hambacher Wald zu lassen, um die gleiche Energiemenge zu erhalten, wie Verantwortungslos.
Daß in den nächsten Jahrzehnten 900 Millionen Klimaflüchtige aus dem Süden nach Nordeuropa kommen, nur weil sie in ihrer Heimat nicht mehr leben können, das „Schafft Mutti schon“.
Denkender Bürger am 04.05.2019
@Selbstbetrug
Mir muß keiner unter die Nase reiben, daß Kritik am Selbstmitleid und Selbsbetrug irgend welcher ideologisch verbohrten Eiferer unerwünscht ist. Das war schon immer so und wird sich wohlauch nicht ändern. Mochte und mag die Faktenlage noch so erdrückend und die Kritik noch so sachlich und berechtigt sein.
So haben z.B. die Nationalsozialisten auch noch den Endsieg propagiert, als die Alliierten schon im Harz und in den Seelower Höhen standen und jeden eingesperrt, der am Endsieg auch nur den leisteten Zweifel geäußert hat.
Aber:
Wir leben gottlob in einer freiheitlich-demokartischen Gesellschaft - deswegen will ich mich nicht eines Tages dem Vorwurf ausgesetzt sehen, ich hätte nicht gewarnt.
Denkender Bürger am 05.05.2019
@ Selbstbetrug
Auf jeden Fall bin ich gespannt, was passiert, wenn die ganzen derzeit kursierenden Halbwahrheiten, Beschönigungen und Selbstbetrügereien über den Kohleausstieg wie Seifenblasen zerplatzen und es zur gesicherten Erkentnis wird, daß das Ganze eben doch nicht so schnell und soeinfach geht,wie viele sich das denken.
Ob dann dasselbe passiert wie Anfang 1953 in der Sowjetunion, als Stalin gestorben war?
Da sind Leute ins Wasser gegangen, weil sie sich ein Leben ohne Stalin schlicht und ergreifend nicht vorstellen konnten.
Man darf gespannt sein ...
Denkender Bürger am 03.05.2019
In diesem Zusammenhang übrigens ein interessanter Nachtrag:
Zu meiner Studentenzeit in der zweiten Hälfte der 90-er Jahre gab es mal den Vorschlag, Pumpspeicherwerke zu errichten und diese mit Strom aus Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen zu befüllen, um sie als Energiespeicher zu nutzen. Als Interimslösung, bis andere Speichermöglichkeiten in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen.
Unter Fachleuten wurde dieser Vorschlag seinerzeit diskutiert und trotz verschiedener Vorbehalte als vernünftiger und praktikabler Ansatz zu einer Energiewende weg von den fossilen Rohstoffen betrachtet.
Es war seinerzeit gerade aber gerade Umweltlobby (mit dem BUND als Wortführer), die diese Idee unter Hinweis auf die mit Pumpspeicherwerken unweigerlich einher gehenden Eingriffe in die Natur vehement abgelehnt hat. An die jahrelangen Streitigkeiten um die Errichtung des Pumpspeicherwerkes Goldisthal in Thüringen sei hier stellvertretend erinnert.
Es war also genau dieselbe Umweltlobby, die sich heute über bitter die Kohleverstromung beschwert, die seinerzeit den vielversprechenden Anfang einer Energiewende weg von den fossilen Rohstoffen erfolgreich vereitelt hat!
Das muß in aller Deutlichkeit einmal so gesagt werden, wie es ist - auch wenn das vielen nicht gefällt und viele das bestreiten werden.
Denkender Bürger am 06.05.2019
@ Selbstbetrug @ Sonnenstromer @ Jetzt reich's @ Ebenfalls denkener Bürger
Schon jetzt ist abzusehen, was in kürze mit der Enegriewende passieren wird, wenn nicht ein grundlegendes Umdenken stattfinden wird:
Das ganze Gebäude aus Halbwahrheiten, Beschönigungen, Selbstbetrug über den Kohlesausstieg wird krachend zusammenbrechen. Weil man nämlich festgestellen wird, daß man angefangen hat, das Haus am Dach zu errichten statt an den Fundamenten.
Was nützen wunderschöne (und sicherlich auch sinnvolle und funktionsfähige) Wind-und Photovoltaik-Parks, wenn man in Schwachlastzeiten trotzdem auf fossile Energieträger zurückgreifen muß, weil man keine ausreichenden Energiespeicher hat um Schwachlastzeiten zu überbrücken? Da hätte man doppelt investiert und doch nichts erreicht - und hätte deshalb auch gleich bei den fossilen Energieträgern bleiben können.
Deshalb - und ich betone das noch mal ausdrücklich - sind die Speicher das Hauptproblem einer Energiewende weg von den fossilen Energieträgern. Ist dieses Problem gelöst, dann wird die Energieerzeugung zur Nebensache - weilman bei Bedarf man ein paar Windräder oder Photovoltaik-Module mehr aufstellen kann.
Und solange das Speicherproblem nicht gelöst ist, kommen wir nun malnicht umhin, auf fossile Energieträger zurück zu greifen. Mag es noch so unschön sein - um diese unumstößliche Tatsache kommen wir nicht umhin.
Deshalb werden momentan die Schwerpunkte völlig falsch gewichtet. Hauptproblem ist das Speicherproblem - und da gehören alle verfügbare Krafte gebündet.
Ist das jetzt klar, verständlich und einleuchtend?
Jetzt reicht`s am 06.05.2019
Ich verstehe nicht was Sie wollen.
Denkender Bürger am 10.05.2019
Dann ist ihnen nicht mehr zu helfen.
Greta am 27.05.2019
Es ist ein Fakt aus dem Physikunterricht: Wir dürfen die Erde nicht über die kritische Schwelle von 1,5 Grad hinaus fiebern lassen. Denn dahinter wird es richtig gefährlich. Mit jedem zusätzlichen Zehntel Grad wird es wahrscheinlicher, dass die Klimakrise kritische Kipppunkte überschreitet: Der Amazonas-Regenwald sowie die Permafrostböden in Sibirien kollabieren – und setzen jede Menge gespeicherte Treibhausgase frei. Die Krise beschleunigt sich selbst. Sie wird unaufhaltbar. Genau das meint Greta Thunberg, die Initiatorin der Schulstreiks, wenn sie sagt: „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt.“
sonnenstromer am 11.06.2019
Für die, die es immer noch nicht glauben: Der Klimawandel ist Menschengemacht
https://www.youtube.com/watch?v=F4jDk2MPZbA