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Südkorea: Cyber-Angriffe auf Atomanlagen

Zwei der vier neuen Atomreaktoren Shin Kori an der südöstlichen Küste Südkoreas sind bereits fertig gestellt, zwei weitere sind noch im Bau. (Foto: Korea Shin-Kori NPP, IAEA ImageBank, flickr.com, CC BY-SA 2.0)
Zwei der vier neuen Atomreaktoren Shin Kori an der südöstlichen Küste Südkoreas sind bereits fertig gestellt, zwei weitere sind noch im Bau. (Foto: Korea Shin-Kori NPP, IAEA ImageBank, flickr.com, Ausschnitt, CC BY-SA 2.0)

Cyber-Attacken auf den staatlichen AKW-Betreiber Südkoreas beunruhigen das Land. Die Hacker veröffentlichten interne Pläne der Anlagen, u.a. Grundrisse und Details zu Kühlungsanlagen. Kritische Informationen sollen nicht betroffen gewesen sein.

23.12.2014 – Sollte die südkoreanische Regierung bestimmte Atomanlagen des Landes nicht bis Weihnachten schließen, würden interne Details der Kernkraftwerke veröffentlicht, drohten bislang unbekannte Hacker dem asiatischen Land. Dass die Hacker es damit ernst meinen, haben sie bereits in den vergangenen Wochen gezeigt. Sie veröffentlichten Pläne von Atomanlagen, darunter Grundrisse, Betriebsanleitungen und Angaben zum Zustand der Klima- und Kühlungsanlagen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Wochenende berichtete.

Vor einigen Wochen wurden bereits die persönlichen Daten von rund 10.000 Mitarbeitern des Betreibers der AKWs, der staatlichen Koreanischen Wasser- und Atomenergie-Gesellschaft (KHNP), veröffentlicht. KHNP betonte, von den Cyber-Attacken seien keine Schlüsseltechnologien betroffen, die Sicherheit sei nicht gefährdet. Dennoch wurde am Montag mit einer zweitätigen Übung zur Abwehr von Cyber-Attacken begonnen.

Nordkorea unter Verdacht

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen bereits. KHNP betonte am Sonntag, man arbeite eng mit der südkoreanischen Regierung daran, die Sicherheitslücke zu schließen. Offenbar gab sich einer der Hacker als Leiter einer Anti-Atom-Gruppe auf Hawaii aus. Doch die Verdächtigungen richten sich vor allem gegen Nordkorea. Der nördliche Nachbar wird seit Jahren für Angriffe auf Internetseiten von Behörden und Unternehmen verantwortlich gemacht.

Die Angst vor Cyber-Angriffen in Südkorea sitzt nach wie vor tief. Denn das Land ist eines der am stärksten vernetzten Staaten der Welt. Mit 23 Atomreaktoren bezieht Südkorea ein Drittel seines Stroms aus Kernenergie und ist die fünftgrößte Nuklearnation der Welt. cw


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