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Weltweite Vollversorgung mit Erneuerbaren möglich

Bis 2050 könnte der weltweite Strombedarf bereits ganzjährig und zu jeder Jahresstunde aus regenerativen Energiequellen gedeckt werden. (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/windrad-alternative-energie-2517113/" target="_blank">Ratfink1973 / pixabay.com</a>, CC0 Creative Commons)
Bis 2050 könnte der weltweite Strombedarf bereits ganzjährig und zu jeder Jahresstunde aus regenerativen Energiequellen gedeckt werden. (Foto: Ratfink1973 / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Eine weltweite Stromversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien ist bis 2050 machbar und wäre sogar kostengünstiger als der Status quo von heute, zeigt eine neue Studie. Dabei würde auch die Versorgungssicherheit nicht auf der Strecke bleiben.

10.11.2017 – Eine weltweite Energiewende mit einer Stromversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien ist heutzutage schon längst nicht mehr eine reine Zukunftsvision. Vielmehr stellt sich die Frage, wie schnell diese Gesamttransformation umgesetzt werden kann. In manchen Ländern schneller, in anderen aufgrund diverser Einflussfaktoren langsamer. Nun zeigt eine neue Studie der Lappeenranta University of Technology (LUT) zusammen mit der Energy Watch Group (EWG), dass eine vollständige Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors bis 2050 möglich ist.

Vorgestellt wurde die Untersuchung auf dem Global Renewable Energy Solution Showcase Event (GRESS) im Rahmen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen COP23 in Bonn. Ein wichtiges Ergebnis ist hierbei, dass auch ein komplett auf Erneuerbaren basierendes weltweites Elektrizitätssystem eine hohe Versorgungssicherheit schaffen kann. Und dies nicht nur zu jeder Stunde über das komplette Jahr hinweg, sondern sogar auch noch kosteneffizienter als das aktuell bestehende Stromsystem.

PV und Batteriespeicher als Grundpfeiler

So haben die Erneuerbaren Energien das Potential, Strom effizient und sicher erzeugen zu können, so die Forscher. Ebenfalls notwendige Technologien wie zum Beispiel Speichersysteme würden ihren Teil dazu beitragen, sodass der weltweite Strombedarf bereits bis 2050 ganzjährig und zu jeder Jahresstunde aus regenerativen Energiequellen gedeckt werden kann. Aufgrund stark sinkender Kosten können Photovoltaik und Batteriespeicherung dann die wichtigsten Pfeiler des erneuerbaren Energiesystems sein.

In ihrer Studie prognostizieren die Forscher den Photovoltaikanteil des globalen Strommix im Jahr 2050 mit 69 Prozent, Windenergie mit 18 Prozent, Wasserkraft mit acht Prozent sowie Bioenergie mit zwei Prozent. Interessant ist hierbei, dass zunächst die Windenergie mit einem Anteil von 32 Prozent der weltweiten Stromproduktion eine der Hauptsäulen der Energiewende sein wird. In den Jahren danach soll die Solarenergie jedoch immer wettbewerbsfähiger werden, sodass sie dann 2050 einen Anteil von etwa zwei Drittel haben wird.

Kostenfaktor ist kein Hindernis

Heutzutage ist oftmals die Sorge zu vernehmen, dass eine komplett erneuerbare Stromversorgung im Vergleich zum Status quo viel zu kostenintensiv sei. Auch in diesem Punkt konnten die Wissenschaftler aber Klarheit schaffen. So sollen 2050 die mittleren Stromkosten für 100 Prozent erneuerbare Energie im globalen Durchschnitt etwa 52 Euro pro Megawattstunde (MWh) betragen. Darin sind nicht nur die Kosten für Abregelungen und Speicherung enthalten, sondern auch die Netzkosten. Im Jahr 2015 beliefen sich die mittleren globalen Stromkosten im Vergleich dazu noch auf 70 Euro pro MWh.

„Eine komplette Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors bis zum Jahr 2050 ist umsetzbar und dabei kostengünstiger als das heutige Stromsystem“, sagt Christian Breyer, Hauptautor der Studie, LUT Professor für Solarwirtschaft und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats EWG. Die Energiewende sei nicht länger eine Frage von technologischer Umsetzbarkeit oder wirtschaftlicher Rentabilität, sondern vielmehr eine Frage des politischen Willens. jk


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