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Weltweiter Zubau: Ökokraftwerke überholen konventionelle

Das Jahr 2013 war fast unbemerkt der globale Wendepunkt: Erstmals wurden mehr erneuerbare als konventionelle Kraftwerkskapazitäten hinzugebaut. Grund dieser Entwicklung ist in vielen Ländern die Wirtschaftlichkeit aufgrund niedrigerer Gestehungskosten.

21.11.2014 – Erstmals wurden im Jahr 2013 weltweit mehr erneuerbare als konventionelle Kraftwerkskapazitäten hinzugebaut. Dies geht aus einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft  Rödl & Partner hervor. Die Hauptgründe für den anhaltenden Ausbau sind demnach vielerorts nicht mehr staatliche Förderungen, sondern die Wirtschaftlichkeit der Vorhaben auf Basis niedrigerer Gestehungskosten. Konventionellen Kraftwerken wird ein langfristig kostendeckender Betrieb häufig nicht mehr zugetraut, wohingegen die Erneuerbaren mit niedrigen und prognostizierbaren Betriebskosten sowie weiter fallenden Kapitalkosten für Neuprojekte zunehmend interessanter werden.

Ende 2013 produzierten Anlagen mit einer Leistung von rund 1.550 Gigawatt  – acht Prozent mehr als im Vorjahr – weltweit über 5.050 Terrawattstunden regenerativen Strom aus den Bereichen Solarenergie, Windenergie, Biomasse, Tiefengeothermie und Wasserkraft. Neuinvestitionen in Anlagen zur Erzeugung sauberer Energie stiegen 2013 weltweit auf rund 185 Milliarden Euro. 6,5 Millionen Menschen haben in dem Sektor Beschäftigung gefunden. Verunsicherungen im Markt hat der Studie zufolge die rückwirkende Kürzung der Einspeisevergütung in Ländern wie Italien und Spanien ausgelöst – sowohl bei Investoren als auch beim Verkauf bestehender Anlagen. Deutschland hat mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) neue Rahmenbedingungen geschaffen. Bestehende Anlagen genießen Bestandsschutz.

Allerdings zeigt die Studie, dass der Strukturwandel von der zentralen zur dezentralen Erzeugung von Energie jeweils landesspezifische „Geschwindigkeiten” kennt. „In jedem Land gelten für Investoren völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen. Von Einspeisevergütungen bis hin zur öffentlichen Ausschreibung der Fördertarife ist alles vorhanden”, erklärt Kai Imolauer, Associate Partner im Geschäftsbereich Energiewirtschaft von Rödl & Partner. „In Ländern wie Chile oder den USA können die neuen Technologien bereits ohne Subventionen bestehen, sie agieren direkt an den Stromhandelsplätzen.” rr


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