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Baden-Württemberg pusht den kommunalen Klimaschutz

Städte wie Emmendingen arbeiten schon in kommunalen Energieeffizienznetzwerken mit. Im Luftbild ein Quartier, das energetisch saniert wird. (Foto: © Stadt Emmendingen)
Städte wie Emmendingen arbeiten schon in kommunalen Energieeffizienznetzwerken mit. Im Luftbild ein Quartier, das energetisch saniert wird. (Foto: © Stadt Emmendingen)

Jüngst musste Baden-Württembergs Umweltminister einräumen, dass das gesetzlich definierte Ziel zur Senkung des C02-Ausstoßes des Landes verfehlt wird. Um gegenzusteuern, setzt das grün-schwarz regierte Bundesland nun verstärkt auf die Kommunen.

18.08.2017 – „Besonders wichtig beim kommunalen Klimaschutz ist eine verbesserte Energieeffizienz. Hier muss noch viel mehr passieren“, sagt Harald Höflich vom zuständigen Referat 63 des Umweltministeriums. Mit einer Reihe von Beratungs- und Förderangeboten bietet das Land Hilfestellung an. „Das Thema kommunales Energiemanagement (kEM) und Kommunale Energieeffizienznetzwerke ist ein aktueller Schwerpunkt, den wir pushen“, betont Höflich. Besonders kleinere Kommunen könnten hierbei auf dem Weg zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz profitieren.

Das Land bezuschusst die Einführung eines kEM im Rahmen des Klimaschutz-Plus Programms mit bis zu 50 Prozent. Förderfähig sind externe fachliche Unterstützung, die Beschaffung und Installation erforderlicher Messeinrichtungen und Verbrauchszähler, die Beschaffung und Implementierung einschlägiger Software sowie eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50.001. „Wenn sich Kommunen zusammentun können diese und weitere Maßnahmen in einem Energienetzwerk gemeinsam umgesetzt und vorangebracht werden“, beschreibt Höflich die Vorteile. „Die zu 50 Prozent geförderten Beratertage können dann quasi in einen Pool eingebracht werden, und allen in Summe kann dann mehr zu Gute kommen“.

Werden bei kommunalen Gebäuden im Rahmen der Netzwerkarbeit Energiediagnosen erstellt, können diese zusätzlich vom Bund durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst werden. Kommunale Energieeffizienznetzwerke gibt es momentan schon im Enzkreis, den Landkreisen Rastatt und Karlsruhe, den Landkreisen Reutlingen, Emmendingen und Ravensburg, dem Bodenseekreis, dem Rhein-Neckar-Kreis sowie den Voralbgemeinden Bad Boll, Dürnau, Hattenhofen und Schlierbach (Landkreis Göppingen).

Leitstern Energieeffizienz

An die Stadt- und Landkreise richtet sich der Leitstern Energieeffizienz. „Hier geht es vor allem darum, über eine fundierte Analyse der Energieeffizienzsituation im Kreis, Erfahrungsaustausch und Best-Practice-Beispiele den sparsamen Umgang mit Energie voran zu bringen“, so Höflich. In einem landesweiten Wettbewerb wird jeweils der energieeffizienteste Kreis ausgezeichnet.

Begleitet wird das Projekt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Für die Teilnahme können die Kreise eine Festbetragsförderung in Höhe von 3.500 Euro im Klimaschutz-Plus-Programm beantragen. Zudem erhalten sie verbesserte Konditionen für weitere Fördermaßnahmen. Der Leitstern Energieeffizienz umfasst die Sektoren Wärme, Strom und Verkehr. Sieger der jüngsten Wettbewerbsrunde vom vergangenen Jahr war der Landkreis Ravensburg, gefolgt von Böblingen und Göppingen. 27 der 44 Kreise im Land nahmen teil.

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Erfahrungsaustausch, der eigentliche Wettbewerb wird im kommenden Jahr fortgesetzt. So werden nun in mehreren Workshops mit meist 15 bis 30 Teilnehmern gelungene Aktionen vorgestellt und Ideen für konkrete Verbesserungsmaßnahmen ausgetauscht, berichtet Höflich. Im Internet können dann alle Interessierten auf die Ergebnisse zurückgreifen und sich über gelungene Beispiele informieren.

Der jüngste Workshop fand nun in Stuttgart zu den Themenschwerpunkten Radverkehr sowie Contracting statt. „Gerade das Contracting hat auf kommunaler Ebene ein sehr großes Potenzial, um Energieeffizienzmaßnahmen praktisch voranzubringen“, sagt Höflich. Hilfestellung bietet hier auch das Kompetenzzentrum Contracting an, das bei der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) angesiedelt ist. hcn


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