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Mieterstrom-Versorgung für das Berliner Lokdepot

NATURSTROM hat das nachhaltige Wärme- und Energiekonzept des „Haus der Parität“ entwickelt und setzt es aktuell um. (Foto: Stiftung trias)
NATURSTROM hat das nachhaltige Wärme- und Energiekonzept des „Haus der Parität“ entwickelt und setzt es aktuell um. (Foto: Stiftung trias)

In Berlin fehlt bezahlbarer Wohnraum. Kluge Konzepte sind gefragt, die ökologisch sind und sich wirtschaftlich rechnen. Das „Haus der Parität“ im Quartier Lokdepot in Berlin Schöneberg bietet seinen Bewohnern sauberen und günstigen Strom sowie Wärme.

13.02.2017 – In Berlin fehlt zunehmend Wohnraum, vor allem sozial verträglicher: Das „Haus der Parität“ am äußersten Rand der Lokdepot-Siedlung im neu entstandenen Quartier in Berlin-Schöneberg wurde von der gemeinnützigen Stiftung trias auf einem knapp 4.000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Die Ausschreibung für das Wärmecontracting entschied der Ökostromanbieter und Projektierer Naturstrom im Frühjahr 2016 für sich und bietet nun ein ökologisch stimmiges Konzept, das sich wirtschaftlich rechnet und nachhaltig ist. Während aktuell noch letzte Arbeiten am Gebäude laufen, werden bereits die ersten Mieter mit nachhaltiger Wärme beliefert.

Ein mit Biogas betriebenes BHKW wurde nach dem Warmwasserbedarf ausgelegt, die Gas-Brennwerttherme zur Beheizung der Räume an kalten Tagen hinzugeschaltet.. Die Gastherme verfügt über eine Leistung von 100 kWth, das BHKW hat eine Leistung von 16 kWth und 35,3 kWel. Wenn das „Haus der Parität“ ab Februar vollständig bezogen ist, rechnet man mit einem jährlichen Wärmebedarf von 172.000 Kilowattstunden (kWh) und einem Stromverbrauch von 25.000 kWh. „Den Strom, den das BHKW neben der Wärme produziert, bieten wir den Bewohnern und sozialen Einrichtungen im Haus im Rahmen eines Mieterstromtarifs an“, so Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung bei Naturstrom. „Weil der Strom direkt im Haus produziert und verbraucht wird, fallen nicht wie sonst üblich Kosten für die Nutzung des öffentlichen Stromnetzes an. Dadurch können wir einen günstigen Tarif bieten.“ Wenn die Stromerzeugung des BHKW einmal nicht ausreicht, liefert der Contractor eigenen Ökostrom aus dem Netz.

In dem Gebäude sind mehrere Organisationen mit einem Gemeinschaftsauftrag sowie private Sozialinitiativen untergebracht. Dazu gehören betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen, zwei psychiatrische Versorger, eine Jugendhilfe, ein Kindergarten sowie ein Repair Café und eine Wohngruppe für Menschen ab 60 Jahren. Außerdem vermieten die verschiedenen Träger im Haus insgesamt 36 Apartments an Menschen mit psychischer und geistiger Beeinträchtigung. Vier Gemeinschaftsräume sollen dabei für ein familiäres Miteinander der Bewohner sorgen.

Naturstrom treibt in Berlin mehrere Projekte voran, die eine dezentrale Energieversorgung aus vor Ort installierten Anlagen zum Ziel haben. So realisiert der Öko-Energieversorger aktuell die ökologische Strom- und Wärmeversorgung des Kreuzberger Möckernkiez (energiezukunft Heft 21, Seite 26-27) mit 470 Wohneinheiten. Im Ortsteil Oberschöneweide wurde im Frühling ein Photovoltaik-Mieterstromprojekt für rund 100 Wohneinheiten umgesetzt. Deutschlandweit wurden bereits zahlreiche Mieterstrom-Projekte verwirklicht, u.a. in München, Regensburg und im Neckar-Odenwald-Kreis. tl/na


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