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Riesiger Batteriespeicher in Schleswig-Holstein geplant

Grafik des Projektbetreibers Eneco zur geplanten Anlage in Jardelund, Schleswig-Holstein. (Foto: <a href="https://news.enecogroup.com/media-library/" target="_blank"> Bildarchiv Eneco</a>)
Grafik des Projektbetreibers Eneco zur geplanten Anlage in Jardelund, Schleswig-Holstein. (Foto: Bildarchiv Eneco)

In Schleswig-Holstein soll das größte Batteriesystem Europas entstehen, der niederländische Energiekonzern Eneco und Mitsubishi wollen das Projekt im Sommer starten. Bei Windflaute kann das Batteriesystem tausende Haushalte mit Ökostrom versorgen.

08.04.2017 – Mit rund 48 Megawatt (MW) Leistung und einer Kapazität von etwa 50 Megawattstunden (MWh) soll der Speicher im schleswig-holsteinischen Jardelund bei Flensburg das größte Batteriesystem Europas werden. Realisiert wird das Projekt von dem niederländischen Energieversorger Eneco und dem japanischen Mischkonzern Mitsubishi, die zu diesem Zweck eigens die Firma EnspireMe mit Sitz in Kiel gegründet haben. Die Bauarbeiten an dem Lithium-Ionen-System werden voraussichtlich im Sommer dieses Jahres beginnen, erste Tests sind für Ende des Jahres vorgesehen.

Die Batterie wird in der Lage sein, die erzeugte Energie von etwa 20 Windrädern unter Volllast zu speichern und damit bei Windflaute rund 5.300 Haushalte für einen ganzen Tag lang mit Strom zu versorgen. Dies schafft eine bessere Versorgungssicherheit, aber auch weniger Verluste für Windpark-Betreiber. Durch die direkte Nähe zu einer Hochspannungsstation ist es außerdem möglich, dort Energieverluste aufzufangen.

Zwei Millionen Förderung vom Land

Die Notwendigkeit für ein solches System sieht auch Schleswig-Holsteins Landesregierung und fördert das Projekt mit zwei Millionen Euro im Rahmen eines Forschungsvorhabens zur „Optimierung der Windenergieerzeugung unter Einbeziehung innovativer Lithium-Ionen-Technologie“ aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). "Dieses Pilotprojekt ist ein Meilenstein für die nächste Phase der Energiewende", sagte der Energiewendeminister des Landes Robert Habeck (Grüne) und betonte die Notwendigkeit einer stabilen Energieversorgung trotz schwankender Wetterbedingungen. "Ich sehe darin ein Ausrufezeichen, dass wir als Land der Energiewende auch die nächste Phase der Energiewende federführend bestreiten werden", sagte er im Interview mit NDR 1 Welle Nord.

Bislang noch wenig rentabel

Speicher dieser Größe sind bisher noch nicht rentabel, Beobachter sehen allerdings einen Trend zu günstigeren Anschaffungspreisen. In Zukunft würden mehr Windparkbetreiber Batteriespeicher realisieren um auch bei Flaute Strom in das Netz einspeisen zu können. Europaweit nimmt das Projekt damit eine Vorreiterrolle ein, lediglich im Nordosten Englands wird ab dem Winter 2018 eine Anlage mit rund 49 Megawatt Leistung den Betrieb aufnehmen. bm


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Kommentare

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Eitel Heck 16.04.2017, 12:39:11

+356 Gut Antworten

Lithium-Ionen-Batterien sind hinsichtlich des Materialaufwandes zur Speicherung des überschüssigen Wind- und Solarstroms Grenzen gesetzt.

Außerdem sind die Lithiumvorkommen begrenzt.

Zur Förderung der weltweit größten Vorkommen in einer Wüstenregion Chiles werden große Mengen Wasser benötigt, das zur Versorgung der Bevölkerung Mangelware ist.

Die Lithiumförderung in Deutschland und Österreich soll begonnenwerden, wo das Lithium tief in der Erde im Pegmatit, also im erkalteten Magma eingeschlssen ist. Die Lithiumförderung ist kompliziert und teuer.

Interessanter ist die Redox Flow-Batterie, die Energie mittels Flüssigkeiten, z.B. Vanadiumsalzlösung, speichert.

Bei Stromaufladung bilden sich an + und -Polen zwei unterschiedliche Elektrolytvarianten, die in getrennten Tanks gespeichert werden. Soll die Batterie wieder Strom abgeben, führt man die Flüssigkeiten wieder zusammen.

Will man mehr Energie speichern, vergrößert man die Tanks.

Forscher der Harvard University haben eine weitere Redox Flow Batterie-Variante entwickelt, wo flüssiges Ferrocen zur Stromspeicherung verwendet wird.

Diese Batterie verliert nach 1.000 Zyklen nur 1% ihrer Energie.

Deshalb wird eine Laufzeit von 10 Jahren ohne Wartung eingeschätzt.

Die Speicherkapazität wird durch die Größe des Ferrocentanks bestimmt.

Weitere Stromspeichervariante:

-Pumpspeicherwerke

Hierzu gibt es Veröffentlichungen eines bekannten Wirtschaftsprofessors:

.Bei Steigerung des Anteils von Wind- und Solarstrom im Strommix von 30% auf 40 % ist der Neubau von 900 Pumpspeicherwerken erforderlich,

.Bei Steigerung auf 60% im Strommix Neubau von 8.000 Pumspeicherwerke,

.bei Steigerung auf 100% im Strommix Neubau von 40.000 Pumpspeicherwerke,

Deutschland verfügt gegenwärtig über 35 Pumpspeicherwerke

-Power to Gas Technologie

Nutzung des überschüssigen zur Herstellung von Wasserstoff und Umsetzung des Wasserstoffs mit Kohlendioxid zu Methan zur Stromerzeugung mit Vervielfachung der Stromkosten.


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