Menü öffnen

SanierungMehr Solarstrom fürs Kanzleramt

Die PV-Anlage auf dem Kanzleramt in Berlin wurde erneuert und erweitert. Jährlich soll die Solaranlage über 180.000 Kilowattstunden Strom produzieren und ins Hausnetz einspeisen. (Foto: Paul Langrock)
Die PV-Anlage auf dem Kanzleramt in Berlin wurde erneuert und erweitert. Jährlich soll die Solaranlage über 180.000 Kilowattstunden Strom produzieren und ins Hausnetz einspeisen. (Foto: Paul Langrock)

Mit der aktuellen Klimapolitik macht sich die Bundesregierung nicht gerade berühmt, auch beim Zubau von Solarenergie gibt es wenig Impulse. Auf dem Dach des Kanzleramts in Berlin setzt die Erneuerung der Solaranlage nun ein kleines positives Zeichen.

13.09.2017 – Drei Jahre in Folge wurden die Zubau-Ziele für Photovoltaik in Deutschland deutlich verfehlt. Die Meldedaten der Bundesnetzagentur weisen zwar aktuell auf bessere Zeiten hin, doch eine Studie in der August-Ausgabe des Fachjournals Nature Energy hat analysiert, wie das Potenzial der Solarenergie unterschätzt wird. Die Studienautoren haben errechnet, dass Photovoltaik bis zum Jahr 2050 zwischen 30 bis 50 Prozent des weltweit benötigten Stroms erzeugen könnte. Hierzulande deckt Solarstrom erst knapp sechs Prozent des Strombedarfs. Das EEG legt indes fest, dass Solarstrom in Deutschland nur bis 52 Gigawatt gefördert wird. Dabei wäre die achtfache Menge nötig, so die Wissenschaftler, damit die Energiewende auch funktioniert und Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.

Kleines positives Signal vom Dach der Regierung

Die Photovoltaik-Anlage auf den Flachdächern des Nord- und Südflügels des Gebäudekomplexes Kanzleramt in Berlin ging bereits im Jahr 2001 unter der rot-grünen Bundesregierung in Betrieb. Die Anlage wurde nun im Zuge einer Sanierung grundlegend erneuert und vergrößert. Im Zuge der Erweiterung hat der Dresdner Photovoltaik-Spezialist SunStrom die Leistung von 150 kWp auf 200 kWp erhöht. 756 Module kamen dabei zum Einsatz, die ebenso wie die Wechselrichter von einem deutschen Hersteller stammen.

„Durch die Verwendung moderner, leistungsstärkerer Module und durch Optimierungen im Aufbau haben wir die Leistung der Anlage deutlich gesteigert“, so Stephan Riedel, Geschäftsführer der MR SunStrom GmbH, die bundesweit Solarstromanlagen projektiert, u.a. in enger Zusammenarbeit mit dem Ökostrom-Anbieter NATURSTROM. „Mit Blick auf die markante Gebäudearchitektur liegen die Module waagerecht“, erläutert Riedel.

Jährlich soll die Solaranlage über 180.000 Kilowattstunden Strom produzieren, das entspricht ungefähr dem Jahresverbrauch von 60 Durchschnittshaushalten. Gegenüber der alten Anlage liefern die neuen Module somit auf gleicher Fläche ein Drittel mehr Ertrag. Der Solarstrom wird ins Hausnetz eingespeist und deckt somit einen Teil des eigenen Strombedarfs des Kanzleramts.

„Die Erneuerung der Anlage auf dem Bundeskanzleramt ist Vorbote einer Entwicklung, die in wenigen Jahren das Tempo der Energiewende spürbar beeinflussen wird“, glaubt Thomas Banning, Vorstandsvorsitzender der NATURSTROM AG. „Von Neujahr 2021 an wird jedes Jahr für viele tausende Solar- und Windenergieanlagen die EEG-Vergütung auslaufen. Deren Betreiber müssen rechtzeitig überlegen, ob sich der Weiterbetrieb oder eine Neuinvestition lohnt. Und vor allem, wie Sie den produzierten Strom selber nutzen oder vermarkten wollen.“ tl / na


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft