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Neue StudieWachstum der Photovoltaik um das Dreifache unterschätzt

Photovoltaik kann sich zukünftig zum Hauptpfeiler einer klimafreundlichen und günstigen Stromversorgung entwickeln. (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/solar-panel-energie-macht-918492/" target="_blank">pixabay.com</a>, CC0 Public Domain)
Photovoltaik kann sich zukünftig zum Hauptpfeiler einer klimafreundlichen und günstigen Stromversorgung entwickeln. (Foto: pixabay.com, CC0 Public Domain)

Bisherige Modellergebnisse des Weltklimarats IPCC haben das Wachstum der Photovoltaik erheblich unterschätzt, zeigt eine aktuelle MCC-Studie. Bis 2050 könnte der Solaranteil an der globalen Stromversorgung bereits 30 bis 50 Prozent betragen.

29.08.2017 – In den letzten Jahren haben unerwartet starke Kostensenkungen in der Solarindustrie dazu geführt, dass der Photovoltaik-Ausbau schneller vorangeschritten ist, als selbst optimistische Modelle prognostiziert hatten. Bis zum Jahr 2050 könnte der Anteil von Photovoltaikanlagen an der globalen Stromversorgung sogar bereits mehr als dreimal so groß sein, wie noch zurzeit angenommen. Das zeigt eine neue Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), die im Fachmagazin Nature Energy veröffentlicht wurde.

Demnach könnte der Anteil der Solarenergie bis 2050 nicht mehr nur zwischen 5 und 17 Prozent, sondern eher zwischen 30 und 50 Prozent liegen. „Um die Möglichkeiten der Solaranergie voll auszuschöpfen, sollten die Industrieländer – vor allem die G20 – jetzt die Regularien für die Elektrizitätsmärkte modernisieren und Technologien für neue Speichermethoden fördern“, sagt Leitautor Felix Creutzig, MCC-Gruppenleiter für „Landnutzung, Infrastruktur und Transport“.

Unabhängigkeit von der Atomenergie

Die Ergebnisse seien dabei vor allem für den nächsten Sachstandsbericht des IPCC wichtig, da sich für politische Entscheider beachtliche Möglichkeiten ergeben können. Dafür müsse nun aber für stabilere Stromnetze gesorgt und größere Speichermöglichkeiten errichtet werden. Dadurch könne bei der Erreichung des Zwei-Grad-Ziels Unabhängigkeit von der risikoreichen Atomenergie erreicht werden.

Doch wodurch ergaben sich bei den aktuellen Berechnungen derartige Abweichungen zu früheren Prognosen des zukünftigen Ausbaus der Solarenergie? Zusätzlich zu dem schon öfter verwendeten Computermodell des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) REMIND wurden detailliert aktuelle Kosten für Netzausbau, Speicher sowie weitere Integrationsoptionen berücksichtigt. Außerdem sei das Modell mit neuen Daten über den bisherigen PV-Ausbau sowie die technologische Lernkurve ausgestattet worden, so die Wissenschaftler.

Weitere Kostensenkungen erwartet

„In unseren Laboren und den Entwicklungsabteilungen der Unternehmen gibt es zahlreiche vielversprechende Ideen. Damit wird es uns noch lange möglich sein, die Kosten weiter zu senken“, sagt Jan Christoph Goldschmidt, Leiter des Teams „Neuartige Solarzellenkonzepte“ am Fraunhofer ISE. „Unsere Studie zeigt: Mit realistischen Annahmen wird die Photovoltaik weltweit die wichtigste Stromquelle werden – zumindest wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen und auf die günstigen Technologien setzen.“

Neben dem MCC haben auch Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE, des PIK und der University of Wisconsin an der Studie mitgewirkt. Die Solarenergie habe ein riesiges Potential, um zukünftig in vielen Teilen der Welt die kostengünstigste Technologie zur Stromerzeugung zu werden. Weg von einer Nischentechnologie könne sich Photovoltaik dann zum Hauptpfeiler einer klimafreundlichen und günstigen Stromversorgung entwickeln. jk


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