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Solarthermie für die Wärmewende stärken

Energie vom Solardach: Die integrierten Solarkollektoren liefern Wärme, die Photovoltaikmodule Strom. (Foto: © Sonnenhaus-Institut / Petra Höglmeier)
Energie vom Solardach: Die integrierten Solarkollektoren liefern Wärme, die Photovoltaikmodule Strom. (Foto: © Sonnenhaus-Institut / Petra Höglmeier)

Steigende Wirtschaftlichkeit und kleinere Speichergrößen in solar beheizten Mehrfamilienhäusern rücken die einfache aber effiziente Technologie wieder in den Fokus. Auch 2017 gewährt das BAFA weiterhin hohe Fördersätze für große Solarthermie-Anlagen.

25.02.2017 – Die Zahl der Solarwärmeanlagen in Deutschland ist im vergangenen Jahr um rund 100.000 gewachsen, berichten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Ende 2016 waren damit hierzulande etwa 2,2 Millionen Solarwärmeanlagen in Betrieb. „Die Absatzzahlen für Solarkollektoren lagen um acht Prozent unter dem Wert des Jahres 2015“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Niedrige Öl- und Gaspreise hätten im letzten Jahr den Modernisierungsdruck niedrig gehalten. „Doch inzwischen ziehen die Preise wieder spürbar an.“

Die staatlichen Zuschüsse für den Umstieg auf Solarwärme sind noch einmal gestiegen. Mit dem Marktanreizprogramm (MAP), das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bearbeitet wird, will die Bundesregierung den Bau von regenerativen Heizungen ankurbeln. Seit der Novelle des MAP zum 1. April 2015 gibt es eine besonders hohe Förderung für große solarthermische Anlagen für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. „Solarwärmeanlagen können einen Großteil des Wärmebedarfs bis hin zu 100 Prozent solar decken“, sagt Georg Dasch, Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, einem internationalen Kompetenznetzwerk für weitgehend solar beheizte Gebäude.

Das wirtschaftliche Optimum von großen Solarwärmeheizungen liege bei einem solaren Deckungsgrad zwischen 50 und 70 Prozent. „50 bis 70 Prozent Solaranteil an Heizenergie sind schon mit 3.000 bis 7.000-Liter-Wärmespeichern möglich“, so Dasch. „Ein 5.000-Liter-Speicher in einem Einfamilien-Sonnenhaus, das zu 60 Prozent solar beheizt wird, ist heute gängige Praxis. Der dafür notwendige eingeschossige Raumbedarf von nur 4,8 Quadratmetern ist in den meisten Häusern problemlos zu realisieren.“

Hohe Förderung für Neubau und Bestand

Für heizungsunterstützende Solarwärmeanlagen mit 15 bis 40 Quadratmeter Solarkollektoren in bestehenden Gebäuden gibt es im Rahmen der „Basisförderung“ im MAP einen Zuschuss von 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche. Für Anlagen bis 14 Quadratmeter Fläche, die Wärme für das Brauchwasser und die Heizung erzeugen, zahlt das BAFA eine Pauschale von 2.000 Euro. Noch attraktiver sei die „Innovationsförderung“ mit ihren höheren Fördersätzen, berichtet das Sonnenhaus-Institut. „Diese gibt es für Solarwärmeanlagen in Gebäuden mit drei und mehr Wohneinheiten sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser. Bei letzteren muss der solare Deckungsgrad mindestens 50 Prozent betragen und die Dämmung KfW-Effizienzhaus-Standard 55 entsprechen. Bei Neubauten gibt es für heizungsunterstützende Solarthermie-Anlagen mit 20 bis 100 Quadratmeter Kollektoren einen Zuschuss von 150 €/m². Im Gebäudebestand gibt es 200 €/m².“

Einen zusätzlichen Anreiz für die energetische Sanierung im Bestand hat der Gesetzgeber mit dem „Gebäudeeffizienzbonus“ geschaffen. Erreicht das Gebäude KfW-Standard 55, so kann noch ein Bonus von 50 Prozent des Betrages aus der Basis- oder der Innovationsförderung beantragt werden.


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