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Energiestrategie 2050: Die Schweizer Energiewende

Das Schweizer Kernkraftwerk Leibstadt erzeugt mit einer Nettoleistung von 1.220 Megawatt rund ein Sechstel des insgesamt produzierten Stroms. Es wurde 1984 in Betrieb genommen und ist das jüngste Schweizer AKW. (Foto: <a href="https://commons.wikimedia.o
Das Schweizer Kernkraftwerk Leibstadt erzeugt mit einer Nettoleistung von 1.220 Megawatt rund ein Sechstel des insgesamt produzierten Stroms. Es wurde 1984 in Betrieb genommen und ist das jüngste Schweizer AKW. (Foto: Nawi112/ commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0)

Das Schweizer Parlament hat dem ersten Maßnahmenpaket der Energiestrategie 2050 zugestimmt. Demnach soll der Verbrauch fossiler Energieträger durch die Steigerung der Energieeffizienz sinken und der Ausstieg aus der Kernenergie eingeleitet werden.

05.10.2016 – Nach zweijährigen Diskussionen verabschiedete das Schweizer Parlament nun das erste Paket der Energiestrategie 2050. Es soll die Energiewende in der Schweiz einleiten und den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen. Durch eine Steigerung der Energieeffizienz wird zukünftig der Einsatz fossiler Energieträger reduziert. Außerdem soll der Bau neuer Kernkraftwerke ausgeschlossen und die fünf zurzeit noch im Betrieb stehenden AKWs schrittweise vom Netz genommen werden. Beim zweiten Paket der Energiestrategie 2050 wird dann über die Einführung eines Verursacherprinzips mittels einer Ökosteuer diskutiert.

Mit dem ersten Paket der Energiestrategie 2050 soll nun aber zunächst der Schweizer Ausstieg aus der Kernenergie eingeleitet werden. Das Atomkraftwerk Mühleberg wurde 1971 in Betrieb genommen und soll bereits 2019 als erstes abgeschaltet werden. Die vier weiteren AKWs dürfen aber noch so lange am Netz bleiben, bis die nationale Atomaufsichtsbehörde sie als unsicher einstuft. Verglichen mit dem Referenzjahr 2000 will die Schweiz bis 2035 den gesamten Energieverbrauch um 43 Prozent sowie den Stromverbrauch um 13 Prozent senken. Die Erneuerbaren Energien sollen dann bereits ein Fünftel der gesamten Stromproduktion ausmachen.

Mehrere Schweizer Umweltorganisationen sehen in der Energiestrategie 2050 einen „wichtigen Schritt in die richtige Richtung.“ In einer gemeinsamen Erklärung beurteilen sie das erste vom Parlamente verabschiedete Paket zwar als einen Kompromiss, gegenüber dem Status quo besitze es jedoch erheblich Vorteile. Sie bemängeln aber, dass der Atomausstieg viel früher eingeleitet werden müsste und unterstützen daher die Initiative für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie.

Energiewende-Gegner finden wenig Zuspruch

Das Anfang September angekündigte Referendum gegen die Energiestrategie 2050 findet in der Schweiz jedoch kaum Zuspruch. Nachdem nun vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass sich der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) nicht an der Unterschriftensammlung beteiligen wird, schrumpfen die Erfolgsaussichten der Energiewende-Gegner auf ein Minimum. Innerhalb von 100 Tagen müssten sie 50.000 Unterschriften sammeln, um einen Volksentscheid herbeizuführen. Ohne die SVP sind die Chancen dafür jedoch gering.

Der Schweizerische Gewerbeverband will sich stattdessen lieber auf den Kampf gegen die Atomausstiegsinitiative konzentrieren. Über diese sollen die Schweizer am 27. November abstimmen und entscheiden, ob sämtliche Schweizer Atomkraftwerke bis zum Jahr 2029 vom Netz gehen sollen. jk


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