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Explosion in französischem AKW Flamanville

Im französischen Atomkraftwerk Flamanville am Ärmelkanal kam es am Donnerstagmorgen zu einem Brand mit anschließender Explosion. (Foto: © <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Flamanville_2010-07-15.jpg">Schölla Schwarz</a>, <a href="https
Im französischen Atomkraftwerk Flamanville am Ärmelkanal kam es am Donnerstagmorgen zu einem Brand mit anschließender Explosion. (Foto: © Schölla Schwarz, CC BY 3.0)

Am Donnerstag ist es im französischen Atomkraftwerk Flamanville in der Normandie zu einem Feuer und einer Explosion gekommen. Nach Angaben der Behörden besteht kein Verstrahlungsrisiko, die Explosion habe sich nicht im atomaren Bereich ereignet.

10.02.2017 – Als erstes hatte die französische Zeitung „Ouest-France“ über eine Explosion und einen Brand berichtet, der sich am Donnerstagmorgen gegen 9:40 Uhr ereignet haben soll. Gegen Mittag teilten die Behörden mit, dass das Feuer gelöscht worden sei. Fünf Menschen hätten eine leichte Rauchvergiftung erlitten, teilte der zuständige Präfekt Jacques Witkowski mit. „Es handelt sich um einen bedeutsamen technischen Vorfall, aber nicht um einen Atomunfall“, sagte ein Behördenvertreter der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Die Behörden und der Betreiber EDF hatten betont, dass sich die Explosion außerhalb des atomaren Bereichs auf dem Kernkraftwerksgelände ereignet habe. EDF erklärte französischen Medien zufolge, Auslöser der Detonation sei ein Feuer im Maschinenraum von Abschnitt 1 gewesen, das von den Arbeitern sofort unter Kontrolle gebracht worden sei. Die Feuerwehr konnte offenbar bestätigen, dass das Feuer bei ihrem Eintreffen bereits gelöscht worden sei. Einer ersten Vermutung zufolge könnte ein überhitzter Ventilator das Feuer ausgelöst haben.

Reaktor 1 heruntergefahren

Ein Verstrahlungsrisiko besteht nach Angaben der Behörden nicht, dennoch wurde Reaktor 1 heruntergefahren. EDF erklärte, der Unfall habe weder Auswirkungen auf die Sicherheit des Atomkraftwerks noch auf die Umwelt gehabt.

Auf dem Kraftwerksgelände Flamanville am Ärmelkanal stehen zwei Reaktoren, die 1985 und 1986 ans Netz gingen. Der ursprünglich für 2012 geplante dritte Reaktor von Typ Europäischer Druckwasserreaktor (EPR) befindet sich nach zahlreichen technischen und finanziellen Problemen noch im Bau. Nach neuesten Planungen soll er Ende 2018 in Betrieb gehen.

Pannenserie hält an

Der Zwischenfall in Flamanville reiht sich ein in eine seit Jahren anhaltende Serie von Pannen in französischen Atomkraftwerken. Erst in der vergangenen Woche rückte das Atomkraftwerk Cattenom nahe der deutschen Grenze in den Mittelpunkt, nachdem es innerhalb von einer Woche zu zwei Bränden gekommen war. Zudem geraten nun Fragen nach dem Rückbau alter Reaktoren und der Endlagerung des Atommülls in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik. Ein Parlamentsbericht kam Anfang Februar zu dem Schluss, dass dem finanziell angeschlagenen Atomkonzern EDF und dem französischen Staat sowohl das notwendige Geld als auch eine Strategie im Umgang mit den nuklearen Altlasten fehlen.

Frankreich ist im hohen Grad abhängig von der Atomkraft. Die 58 aktiven Atomreaktoren des Landes liefern rund 75 Prozent des französischen Stroms. Anfang des Jahres wurde die gefährliche Abhängigkeit erneut deutlich: Aufgrund von kalten Temperaturen in weiten Teilen Frankreichs und für Sicherheitskontrollen abgeschalteten Atomkraftwerken, kam es zu Stromengpässen. Franzosen wurden aufgerufen, sparsam mit Energie umzugehen. Stromimporte besonders aus Deutschland und wieder aktivierte alte Ölkraftwerke mussten die Versorgung sichern. cw


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