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Frankreich beendet seine Gas- und Ölförderung

Anti-Fracking Bewegung – Join the Global Frackdown 2014. Frankreichs Fracking-Projekte sind – vorerst –  stillgelegt.  (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/greensefa/15465094851/" target="_blank">greensefa</a>, <a href="https://creativecomm
Anti-Fracking Bewegung – Join the Global Frackdown 2014. Frankreichs Fracking-Projekte sind – vorerst – stillgelegt. (Foto: greensefa, CC BY 2.0)

Der französische Umweltminister Nicolas Hulot hat in dieser Woche in Paris einen Ausstiegsplan aus der nationalen fossilen Energieförderung vorgestellt. Frankreich will seine Öl- und Gasförderung freiwillig einstellen und wäre damit Vorreiter weltweit.

09.09.2017 – Das klingt erst einmal gut, bei dieser Ankündigung geht es aber wohl mehr um ein nachhaltiges Signal als um eine entscheidende Wirkung für die Umwelt: Denn Frankreichs Öl- und Gasfelder bieten nur recht überschaubare Reserven. Lediglich ein Prozent des französischen Verbrauchs wird aus den Quellen im eigenen Land gespeist. Die Franzosen importieren den Großteil ihrer fossilen Brennstoffe hauptsächlich aus Saudi-Arabien, Kasachstan und Nigeria, das Gas kommt vor allem aus Norwegen, Russland oder den Niederlanden.

Doch für Hulot ist der Ausstieg mehr als ein Symbol, erklärte der Umweltminister bei seinem Treffen mit Umweltschutzorganisationen im Elysée. Es sollen keine weiteren Lizenzen für Öl- und Schiefergasfelder vergeben werden, die Suche nach neuen Vorkommen werde beendet. Bestehende Konzessionen werden nach 2040 nicht erneuert. Schiefergasproduktion wird es nicht mehr geben, beim Fracking lässt sich die Regierung allerdings noch ein Türchen offen – das wurde zwar bereits 2011 in Frankreich aus Umweltschutzgründen eingestellt, doch bei einer umweltverträglicheren Technik in der Zukunft wäre die Förderung noch nicht ganz ausgeschlossen.

Die Maßnahmen gelten für Land- und See-Projekte, so sieht es der Entwurf vor, sowohl für die französischen Gebiete als auch für die Überseegebiete. Und da wird es doch interessant. Frankreichs Förderung erfolgte bislang im Großraum um Paris, in der südwestfranzösischen Region Aquitaine, im Elsass – aber auch in einigen französischen Überseegebieten, auch vor der Küste von Französisch-Guyana. Der amerikanische Ölkonzern Exxon hatte unlängst vor der Küste der Republik Guyana, westlich von Französisch-Guyana gelegen, ein großes Ölfeld aufgespürt.

„80 Prozent der fossilen Reserven müssen unter der Erde bleiben, wenn die Menschheit die Chance behalten will, das Klimaabkommen von Paris zu respektieren“, verkündete der ehemalige Umweltaktivist Hulot bei dem Treffen. Mit den Maßnahmen wolle Frankreich der Einhaltung der Pariser Klimaziele näher kommen. Im Juli hatte Hulot angekündigt, bis 2040 wolle die Regierung alle Verbrennungsmotoren aus dem Land verbannen. Weitere Maßnahmen müssen nun folgen, vor allem beim Ausbau Erneuerbarer Energien hinkt Frankreich hinterher – Atomstrom ist nach wie vor billig und somit erste Wahl beim Verbraucher. na


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