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Fukushima-Anwohner erhalten Entschädigung

Nach über sechs Jahren erhalten nun Tausende ehemalige Anwohner eine Entschädigung für die Existenzverluste nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011. (Foto: © <a href="https://www.flickr.com/photos/iaea_imagebank/5765324940">IAEA Imagebank / Greg Webb</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/" target="_blank">CC BY-SA 2.0</a>)
Nach über sechs Jahren erhalten nun Tausende ehemalige Anwohner eine Entschädigung für die Existenzverluste nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011. (Foto: © IAEA Imagebank / Greg Webb, CC BY-SA 2.0)

Der japanische Staat und die AKW-Betreiberfirma Tepco müssen Tausende Bürger für die Reaktorkatastrophe von Fukushima entschädigen. Das Risiko sei bekannt gewesen, die Regierung hätte Tepco zu Sicherheitsmaßnahmen drängen müssen, so ein Gericht.

13.10.2017 – 3.800 Bürger hatten vor dem Bezirksgericht von Fukushima geklagt, es ist die größte von rund 30 Sammelklagen gegen den Staat und Tepco. Gefordert hatten die ehemaligen Anwohner eine Entschädigung von 50.000 Yen (etwa 380 Euro) pro Monat, bis die Strahlung unter den Wert vor der Reaktorkatastrophe von März 2011 gesunken ist. Die Richter lehnten dagegen monatliche Zahlungen ab. Stattdessen gibt es eine Einmalzahlung, wie tagesschau.de berichtet.

Der japanische Staat und der AKW-Betreiber Tepco müssen nun insgesamt 500 Millionen Yen (rund 3,8 Millionen Euro) zahlen, die Anwohner erhalten bis zu 2.800 Euro als Entschädigung für die Existenzverluste. Viele von ihnen leben noch immer in Notunterkünften in der Region.

Keine Maßnahmen trotz Wissen um Risiko

Obwohl die Regierung schon 2002 von den Risiken eines massiven Tsunamis gewusst habe, wurden keine ausreichenden Maßnahmen getroffen. Die Regierung hätte Tepco dazu auffordern müssen, die Sicherheit zu verbessern, so das Gericht.

Bereits im März war ein Gericht in der Stadt Maebashi zu einem ähnlichen Urteil gekommen und hatte sowohl die Regierung als auch Tepco für das Unglück verantwortlich gemacht. Dagegen hatte ein Gericht in Chiba östlich von Tokio im September die damalige Regierung entlastet und dem AKW-Betreiber die alleine Verantwortung zugewiesen.

Tepco erhält erstmals wieder AKW-Genehmigung

Ungeachtet dessen erhielt Tepco Anfang Oktober erstmals wieder eine AKW-Betriebserlaubnis und darf zwei Reaktoren des größten Atomkraftwerks der Welt wieder anfahren. Und auch hier sind enorme Risiken bekannt: Die Reaktoren sind nicht für stärkere Erdbeben konstruiert, weshalb es bei einem schweren Beben 2007 zu einem Transformatorbrand im Kernkraftwerk kam. Die anschließende Untersuchung ergab, dass eine geologische Verwerfung direkt unter den Reaktoren verläuft. Dennoch stufte die japanische Atomaufsicht die Reaktoren als sicher ein. Aufgrund von Klagen von Anwohnern wird die tatsächliche Inbetriebnahme wohl noch Jahre dauern. cw


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