Menü öffnen

Neuseeland steigt aus der Kohle aus

Das Kohle- und Gaskraftwerk Huntly ist das größte Kraftwerk Neuseelands und deckt ungefähr 20 Prozent des Strombedarfs des Landes. Das am Waikato River auf der Nordinsel gelegene Kraftwerk mit sechs Blöcken ist eines der größten Treibhausgasemittent
Das Kohle- und Gaskraftwerk Huntly ist das größte Kraftwerk Neuseelands und deckt ungefähr 20 Prozent des Strombedarfs des Landes. Das am Waikato River auf der Nordinsel gelegene Kraftwerk mit sechs Blöcken ist eines der größten Treibhausgasemittenten des Landes. (Foto: Follash, wikimedia commins, public domain)

2018 wird Neuseeland endgültig aus der Kohleverstromung aussteigen, das gab das Energieministerium bekannt. Das Land bezieht bereits heute rund 80 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien und setzt vor allem auf Geothermie, Wind- und Wasserkraft.

13.08.2015 – Die letzten beiden verbliebenen Kohlekraftwerke Neuseelands sollen 2018 endgültig vom Netz gehen und durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien ersetzt werden. Historisch betrachtet habe Kohle für die Sicherstellung der Stromversorgung in Neuseeland eine wichtige Rolle gespielt, besonders wenn bei Hitze die Wasserspiegel der Stauseen niedrig waren, sagte Energieminister Simon Bridges in einer Stellungnahme. „Aber signifikante Marktinvestitionen in den vergangenen Jahren in andere Formen von Erneuerbaren Energien, besonders in Geothermie, machen eine Kohlereserve immer weniger notwendig“, erklärte er.

In den vergangenen sechs Jahren wurden 1,5 Milliarden Dollar in Erneuerbare Energien investiert. Bis 2025 sollen 90 Prozent der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien stammen. Neben Kohle werden derzeit noch Erdgaskraftwerke zur Energiegewinnung eingesetzt. Über die Hälfte ihres Stroms beziehen die 4,5 Millionen Inselbewohner aus der Wasserkraft, denn die geographischen Bedingungen sind ideal: große Flüsse, viel Regen und Schneeschmelzen auf der Südinsel sorgen für kontinuierliche Wasserkraftreserven. Auch für Geothermie sind aufgrund des Zusammentreffens der australischen und pazifischen Platte und vulkanischen Aktivitäten die Inseln geeignet. Zudem gibt es in einigen Regionen, besonders auf der Nordinsel, mit bis zu 2.500 Sonnenstunden im Jahr gute Voraussetzungen für Solarenergie.

Besonders die Geothermie, Wind- und Solarenergie sollen in den kommenden Jahren ausgebaut werden, an küstennahen Standorten der abgeschiedenen Inseln im Pazifik herrschen sehr gute Windbedingungen. Schon heute gehört Neuseeland mit über 40 Prozent Erneuerbare Energien am gesamten Energiemix zu den Spitzenländern weltweit und belegt beim OECD-Ranking hinter Island und Norwegen Platz drei. Beim Anteil der Erneuerbaren macht dabei macht die Geothermie mit insgesamt 51 Prozent den größten Part aus, gefolgt von Wasserkraft mit 26 Prozent, Bio- und Solarenergie mit 20 Prozent und Windenergie mit 2 Prozent (Werte von 2013). cw


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

heinbloed 13.08.2015, 11:43:12

+646 Gut Antworten

Interessant wie die Versorger vorgehen: den Endabnehmern werden Batterien und PV-Anlagen zur Verfuegung gestellt.

Salva Racer 13.08.2015, 13:06:41

+652 Gut Antworten

Ich sag nur: endlich!

Katta 19.08.2015, 10:37:17

+668 Gut Antworten

Super! Aber etwas verwirrend ist das in der Überschrift von heute 80% erneuerbaren geschrieben wird und am Ende nur von 40% .Ist das ein Zeichen dafür das da was schön gerechnet wird?

Katta 19.08.2015, 10:37:18

+592 Gut Antworten

Super! Aber etwas verwirrend ist das in der Überschrift von heute 80% erneuerbaren geschrieben wird und am Ende nur von 40% .Ist das ein Zeichen dafür das da was schön gerechnet wird?

Clemens Weiß 19.08.2015, 10:59:16

+611 Gut Antworten

Hallo Katta,

 

sowohl 80 Prozent als auch 40 Prozent sind richtig. Die 80 Prozent beziehen sich auf den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix, die 40 Prozent auf den Energiemix (also die gesamte Energieversorgung mit Strom, Wärme, Verkehr etc.).

 

Viele Grüße,

Clemens Weiß / Redaktion

T 02.03.2016, 03:45:59

+614 Gut Antworten

@Katta

 

40 % EE ist die Verteilung des Primärenergieverbrauch nach

Energieträger (2014)

 

80 % EE ist die Verteilung der Stromerzeugung nach

Energieträger (2014)


Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft